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Jeremy X

Jeremy X

Titel: Jeremy X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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könnten, als das, was Brigadier Allfrey und Richard Wise melden. Ich hatte wirklich nicht an irgendwelche konkreten Problemfälle gedacht, Oravil.«
    Rozsak sprach den Gouverneur nur sehr selten mit seinem Vornamen an, selbst im privaten Zwiegespräch, und Barregos kniff die Augen ein wenig zusammen, als ihm diese Kleinigkeit deutlich zeigte, welche großen Sorgen sich der Admiral tatsächlich machte.
    »Wir sind bloß immer noch in einer sehr verwundbaren Situation«, fuhr Rozsak fort. »Wir haben jetzt auf unserer Bestandsliste ein Dutzend neuer Zerstörer und ein paar neue Leichte Kreuzer, aber man könnte wirklich noch nicht behaupten, wir hätten unsere Gesamtschlagkraft schon signifikant gesteigert. Und zudem befinden wir uns in einer Lage, in der wir niemanden zu Hilfe rufen könnten, sollte sich irgendetwas ergeben, weswegen wir Unterstützung brauchen. Und wir wissen doch beide, dass das genau das Letzte ist, was wir hier gebrauchen könnten. Ich weiß, dass das nicht sonderlich wahrscheinlich ist, aber zu meinem Job gehört nun auch einmal, sich Sorgen um unwahrscheinliche Entwicklungen zu machen. Und mir behagt die Vorstellung nicht im Mindesten, wir könnten hier zu weit ausgedünnt sein, um sämtlichen unserer Verpflichtungen nachzukommen, falls doch irgendetwas den Bach 'runtergeht.«
    »Das weiß ich zu schätzen«, gab Barregos nach kurzem Nachdenken zurück. »Aber gleichzeitig scheint es, wie Sie ja selbst sagen, im Augenblick nichts zu geben, was sich schon dräuend am Horizont abzeichnet.«
    »Na ja, das ist ja das Problem mit dem Horizont, oder nicht?« Rozsak gestattete sich ein schiefes Grinsen. »Man weiß nie, was auf der anderen Seite ist, bis es auf einen zukommt.«

 
März 1921 P.D.
 
 
Kapitel 17
    »Kommen Sie herein, Jack! Es ist schön, Sie wiederzusehen. Nehmen Sie doch Platz!«
    »Danke. Ich freue mich auch, Sie zu sehen«, gab Jack McBryde gänzlich aufrichtig zurück, während er dem höflich erteilten Befehl Folge leistete und sich in den Sessel sinken ließ. Das Möbelstück stand vor dem Schreibtisch, der für Isabel Bardasano reserviert war, wann immer sie sich im Gamma Center aufhielt. In Gedanken nannte Jack diesen Sessel nur ›den Bittsteller-Stuhl‹.
    In dem Lächeln, das Bardasano ihm zuwarf, lag eine Spur sardonischer Belustigung, beinahe als hätte sie seine Gedanken gelesen. Glücklicherweise war Telepathie etwas, das nicht einmal der Ausschuss für Langfristige Planung bislang in ihre sorgfältig entwickelten Genome aufzunehmen beabsichtigte, und so erwiderte McBryde ihr Lächeln. Er gehörte zu den wenigen Leuten, die schon vor langer Zeit begriffen hatten, dass es katastrophale Folgen haben konnte, in Bardasanos Gegenwart Furcht oder auch nur Nervosität zu zeigen, wie berechtigt diese Emotionen auch sein mochten. Für ihre eigene Sorglosigkeit, selbst angesichts von Albrecht Detweilers gelegentlichen Wutausbrüchen, war sie in den obersten Reihen des Mesanischen Alignments berühmt (oder berüchtigt). Und unter den Untergebenen, denen sie am meisten vertraute, duldete sie keine Schwächlinge.
    Unter diesen Untergebenen besaß McBryde eine beachtlich hohe Stellung. Er gehörte zwar noch nicht ganz zu den Obersten, weil er seit mehr als einem Jahrzehnt keine Operation außerhalb von Mesa geleitet oder eine solche Operation auch nur beaufsichtigt hatte. Andererseits lieferte er seine Berichte ausschließlich an sie persönlich ab (zumindest wenn sie sich im System befand). Schließlich war er der Sicherheitschef des Gamma Centers, und dieser Posten gehörte vermutlich zu dem halben Dutzend wichtigsten Einsatzgebieten im Sicherheitsdienst des Alignments.
    Ihm selbst gefiel es ungleich besser, für die Sicherheit dieses Centers verantwortlich zu sein, als irgendeine Operation auf einer anderen Welt zu leiten, und das wusste er auch genau. Im Gegensatz zu Bardasano, die tatsächlich Spaß daran hatte, das zu erledigen, was er selbst als ›Sonderaufträge‹ betrachtete, zog McBryde eine Position vor, in der es unwahrscheinlich war, dass er Menschen töten müsste.
    »Es ist gut, wieder hier zu sein«, sagte Bardasano nun, dann zuckte sie kaum merklich mit den Schultern. »Andererseits habe ich schon viel zu lange nicht mehr mitbekommen, was hier so passiert. Ich werde einiges aufholen müssen.«
    »Jawohl, Ma'am. Das kann ich mir vorstellen.«
    Tatsächlich war McBryde mehr als nur ein wenig überrascht, dass Bardasano überhaupt in der Lage sein sollte,

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