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Jeremy X

Jeremy X

Titel: Jeremy X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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angestrengt, um mit den Mantys mithalten zu können. Und nach allem, was Greeley drüben in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung der ESN sagt, bietet das, zusammen mit der solarischen Technologie, die wir ihm insgeheim zugeschanzt haben, wieder ganz eigene, interessante Möglichkeiten.«
    »Tatsächlich?« Nachdenklich blickte Barregos ihn an. »An diese Möglichkeit hatte ich noch gar nicht gedacht«, gestand er nach kurzem Schweigen ein. Dann zuckte er die Achseln. »Wahrscheinlich war mir so sehr bewusst, wie deutlich die Mantys gerade in letzter Zeit die Entwicklungen immer ein Stückchen weiter vorangetrieben haben, dass ich überhaupt nicht auf die Idee gekommen bin, die Liga könne Erewhon auch das eine oder andere von Interesse zu bieten haben.«
    »Ich bin mir gar nicht sicher, ob die Liga auch für Manticore tatsächlich ›das eine oder andere von Interesse‹ zu bieten hätte.« Rozsak verzog das Gesicht. »Natürlich ist mir durchaus bewusst, dass sich genau das in der nicht allzu fernen Zukunft wahrscheinlich zu unseren Gunsten auswirken wird, aber trotzdem bin ich immer noch ein wenig stinkig - na ja, zumindest verärgert - angesichts der Vorstellung, dass die Mantys der SLN so weit voraus sind. Es ist nachgerade erniedrigend. Fast so erniedrigend wie die Erkenntnis, das niemand auf Alterde auch nur einen Funken Ahnung hat, wie schlecht die Dinge wirklich für sie stehen. Ich würde doch gerne annehmen dürfen, zumindest irgendjemand in der Navy habe einen IQ, der etwas oberhalb dem einer Wüstenmaus liegt!
    Aber Erewhon ist nicht Manticore«, fuhr er fort. »Der technische Stand auf Erewhon ist längst nicht so fortschrittlich wie der der Mantys, und ich nehme an, dass wir, was die Entwicklung von Hardware angeht, den Mantys mindestens eine bis zwei Generationen hinterherhinken. Und ich meine hier ›Hardware, die schon im allgemeinen Einsatz ist‹. Wie weit wir den Forschungs- und Entwicklungsergebnissen der Mantys hinterherhinken, möchte ich mir im Augenblick nicht einmal ausmalen müssen. Aber es gibt viele Bereiche, in denen solarische Technik es ihnen gestattet, einige der Sachen, die sie von Forakers Teams bekommen, noch zu miniaturisieren und in der Leistungsfähigkeit zu verbessern. Und«, er bleckte die Zähne, »unter den gegebenen Umständen, und wenn man bedenkt, wie Haven sie genau so wie die Mantys mit ihrem Unternehmen Donnerkeil überrascht hat, haben weder Greeley noch Chapman das dringende Bedürfnis, sich dabei zu überschlagen, ihre eigenen Verbesserungen an Haven weiterzugeben.«
    »Es überrascht mich eigentlich nicht, das zu hören«, sagte Barregos.
    »Nein, mich auch nicht«, stimmte Rozsak zu. Dann legte er die Stirn in Falten.
    »Was ist?«, fragte Barregos, und der Admiral zuckte mit den Schultern.
    »Ich habe nur gerade darüber nachgedacht, welche anderen Möglichkeiten - und Risiken - noch in unserer derzeitigen, komplizierten kleinen Polit-Analyse hier eine Rolle spielen. Zugegebenermaßen, bislang wirkt sich alles zu unseren Gunsten aus - zum Teil genau so, wie wir uns das gedacht hatten, zum Teil in einem Ausmaß, das ich niemals für möglich gehalten hätte. Aber die Kehrseite der Medaille ist zum einen, dass die Kämpfe sich letztendlich doch noch auch auf Erewhon ausdehnen könnten, und das wäre aus unserem Blickwinkel alles andere als eine günstige Entwicklung. Zum anderen stehen wir, da nun Manticore und Haven so sehr damit beschäftigt sind, aufeinander zu schießen, wieder ganz am Anfang, wenn es darum geht, mit irgendwelchen interstellaren Krisen umzugehen, die in unserer unmittelbaren Nachbarschaft aufblühen könnten.«
    »Zum Beispiel?« Barregos warf ihm einen wissenden Blick zu. »Ich meine, ich will Ihnen hier ganz gewiss nicht widersprechen, Luiz! Ich vertraue weiß Gott Ihren Instinkten! Aber von meinem Standpunkt aus betrachtet sieht es doch ganz danach aus, als würde jede ›interstellare Krise‹ uns eher noch zugute kommen, als weitere Probleme zu schaffen. Je mehr potenzielle Krisenherde es hier draußen gibt, auf die wir Chicago aufmerksam machen können, desto unwahrscheinlicher wird es, dass man sich auf Alterde wegen unserer ›Mobilmachung‹ die Köpfe heißreden wird.«
    »Oh, von dieser Warte aus betrachtet, bin ich ganz Ihrer Meinung. Das ist aus unserem Blickwinkel eindeutig eine Win-Win-Situation. Und Edie, Jiri und ich haben auch nichts Drängenderes an Krisenherden zu benennen, die uns jederzeit um die Ohren fliegen

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