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Jeremy X

Jeremy X

Titel: Jeremy X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Erdenbewohner hätten diese Früchte wohl eher als ›Nüsse‹ bezeichnet denn als ›Früchte‹.
    »Wir sollten wohl lieber aufbrechen«, sagte Berry zögerlich.
    Erneut betrachtete Hugh ihren Eisbecher. Er war noch mehr als halbvoll. Seine eigene Eisportion war innerhalb von drei Minuten verschwunden gewesen. Die Gentechniker von Manpower hatten seinen somatischen Typus so entwickelt, dass er selbst für seine beachtliche Körpergröße noch ungewöhnlich kräftig war. Wenngleich nicht ganz mit der gleichen Ausprägung wie bei Thandi Palane hatte sein Metabolismus doch eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Hochofen.
    »Wir könnten den Rest ja mitnehmen«, sagte er, doch selbst ihm erschien es, als klängen seine Worte etwas unschlüssig.
    »Bei dieser Hitze?«, gab Berry zurück und lächelte skeptisch. »Nicht ohne tragbare Kühlelemente. Und die haben wir nicht dabei, selbst wenn es irgendwo auf diesem Planeten welche geben sollte.«
    Yana war an ihren Tisch herangetreten. »Klar, davon gibt es reichlich. Aber die sind alle bei den Pharma-Standorten. Warum sollte man so etwas hier haben wollen? Ein kleiner Spaziergang durch die Tropen ist gut für dich.« Sie betrachtete den Eisbecher. »Und warum bestellst du diese Riesenportion überhaupt jedes Mal? Du schaffst die doch nie!«
    »Weil die mir keine halbe Portion geben wollen, auch wenn ich schon wer weiß wie oft darum gebeten habe. Die behaupten, wenn sie mir keine ›Queen-Size-Portion‹ servieren, dann hinterlässt das einen schlechten Eindruck.«
    Sie warf Hugh einen kläglichen Blick zu. »Kommt Ihnen das auch so albern vor wie mir? Andererseits ist ja sowieso ein Großteil von diesem ganzen ›Königlich-Kram‹ einfach albern, finde ich.«
    Wie sollte er darauf antworten? Hugh war lieber vorsichtig, auch wenn auf Torch ›Majestätsbeleidigung‹ schlimmstenfalls als minderes Delikt angesehen wurde.
    »Naja ...«
    »Natürlich ist das nicht albern«, widersprach Yana. »Die verkaufen hier doch bestimmt noch einmal fast genauso viel zusätzlich, als sie sonst loswürden. Das wirklich Alberne ist, dass sich die Kunden so verschaukeln lassen.«
    »Du bestellst dir doch selbst Queen-Size-Portionen«, merkte Berry an.
    »Klar. Aber ich esse die auch auf. Kommen Sie, Eure Mausigkeit! Selbst wenn Lara und ich und Mister Menschlicher-Eisberg hier vorangehen, wird es knifflig genug werden, Sie hier herauszuschaffen.«
    Tatsächlich erwies es sich sogar als recht einfach, den hinteren Raum der Eisdiele ›J. Quesenberry's Ice Cream and Pastries‹ zu verlassen. Auf irgendeine geheimnisvolle Weise, von der sich Hugh sicher war, sie verletze zumindest einige Gesetze der Thermodynamik, gelang es den anderen Kunden im Raum, sich so weit zusammenzudrängen, dass Berry und ihre Begleiter zwischen ihnen hindurchpassten.
    Das war ein weiterer Beweis dafür, wie hoch angesehen die Königin bei ihren Untertanen war - als ob ein weiterer Beweis nötig gewesen wäre. Doch dieses Gefühl, sich zwischen den Menschenmassen hindurchdrängeln zu müssen, hätte Hugh beinahe dazu gebracht, vor Frustration laut aufzuschreien. Eines der grundlegendsten Prinzipien jeglichen Personenschutzes war, um die betreffende Person öffentlichen Interesses stets eine hinreichend große freie Zone zu schaffen. Damit hätten die Sicherheitskräfte zumindest eine Chance - wenn sie anständig ausgebildete Profis waren -, eine etwaige Bedrohung als solche auch zu erkennen, um noch rechtzeitig zu reagieren.
    Von dieser Warte aus betrachtet hätte ›J. Quesenberry's Ice Cream and Pastries‹ genauso gut ›die Todesfalle‹ heißen können. In diesem Gewühl hätten im wahrsten Sinne des Wortes ein ganzes Dutzend Attentäter Berry mühelos ermorden können, und es wäre dafür nichts erforderlich gewesen, was komplizierter oder technisch ausgefeilter wäre als eine vergiftete Nadel, die nicht aus Metall bestünde. Und Hugh oder Lara oder Yana - oder jeder andere Leibwächter, so er nicht gerade ein echter, himmlischer Schutzengel wäre - könnten nichts dagegen tun. Sie würden ein solches Attentat nicht einmal bemerken, bis Berry irgendwann einfach zusammenbräche.
    Und wenige Sekunden später wäre sie dann einfach tot. Hugh fielen auf Anhieb drei Gifte ein, die eine Person durchschnittlichen Körpergewichts und durchschnittlicher Größe innerhalb von fünf bis zehn Sekunden umbrächten. Natürlich wären sie in Wahrheit nicht ganz so rasch wirklich tot. Entgegen der landläufigen Meinung, die

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