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Jeremy X

Jeremy X

Titel: Jeremy X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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stets geneigt gewesen, die Dinge ähnlich zu sehen wie Web Du Havel. Doch ebenso wie Du Havel beschäftigte auch ihn einzig die Frage nach der taktischen Effizienz. Nach jeglichen Moralbegriffen hatte ein jeder, der sich mit Manpower einließ, das Schicksal verdient, das ihm widerfuhr. Dieser Ansicht war zumindest Hugh Arai - und diese Ansicht hatte er unbeirrbar beibehalten, seit er fünf Jahre alt geworden war.
    Der Fahrstuhl hielt an.
    »Wie tief ...«
    »Eintausendachthundertundzweiundvierzig Meter«, antwortete Berry. »Beim ersten Mal habe ich genau die gleiche Frage gestellt. Und dieser Ort ist mir immer noch unheimlich.«
    Vom Aufzug aus galt es nur noch einen breiten Korridor hinabzugehen - es gab hier überreichlich Platz für weitere Computersysteme, sollten sie benötigt werden; derzeit stand alles leer -, und dann betraten sie einen runden, sehr geräumigen Saal. Als Hugh sich umblickte und die Gerätschaften betrachtete, die einen Großteil sämtlicher Wände bedeckte, erkannte er, dass sie alle der Sicherheit dienten.
    Und sie waren auf dem neuesten Stand der Technik. Hugh war sich sicher, dass ein beachtlicher Teil davon auf Manticore gefertigt worden war.
    Genau in der Mitte des Saales stand ein großer, runder Tisch. Naja, eher ›ringförmig‹. Einen derart riesigen Tisch mit durchgehender Tischplatte zu benutzen wäre völlig sinnlos und hin und wieder gewiss sogar unpraktisch. Daher stand in der Mitte dieses Kreises mit beachtlichem Durchmesser ein Roboter; derzeit war er nicht aktiv, aber es war deutlich zu erkennen, dass seine Funktion darin bestand, Unterlagen umherzureichen. Hugh sah, dass sich ein Teil des Tisches zur Seite schieben ließ, damit auch ein Mensch in die Mitte dieses Ringes treten konnte.
    Kurz gesagt, es war ein Konferenztisch auf dem neuesten Stand der Technik, vermutlich irgendwo in der Republik Haven gefertigt. Der Tisch selbst bestand aus Holz - oder wahrscheinlich eher Furnierholz -, und Hugh glaubte zu erkennen, dass es sich um eine der äußerst kostspieligen Hartholzarten handelte, die auf Tahlmann produziert wurden.
    Jeremy war vorangegangen, doch nachdem sie den Saal erst einmal erreicht hatte, übernahm Berry die Führung. So jung sie auch sein mochte, und so sehr sie auch ihren königlichen Rang in den Schatten stellte, für Hugh war es bereits jetzt unverkennbar, dass die jugendliche Königin, wenn sie es darauf anlegte, voll und ganz in der Lage war, das Ruder selbst zu übernehmen.
    »Bitte, meine Herrschaften, nehmen Sie Platz. Judson und Harper, ich vermute, Ihre Anwesenheit bedeutet, dass Sie uns einen Bericht vorzulegen haben, daher schlage ich vor, dass Sie diese beiden Sitze dort drüben einnehmen.« Sie deutete auf zwei Sessel, die zu beiden Seiten eines unauffällig angebrachten Gerätes standen. Hugh erkannte, dass es sich um die Steuerungseinheit eines sehr fortschrittlichen Displays handelte.
    Dieses Gerät, so schien es ihm anhand dessen, was er sehen konnte, stammte von Erewhon. Wenn man das mit der Herkunft der anderen Geräte hier zusammennahm - sämtliche Leuchtkörper beispielsweise stammten aus dem Gebiet der solaren Liga, wahrscheinlich aus dem Maya-Sektor -, legte dieser Saal hier von sich aus beredtes Zeugnis dafür ab, woher die Sternnation Torch von ihren zahlreichen, mächtigen Sponsoren mit Material beliefert wurde.
    Nachdem sich alle gesetzt hatten, deutete Berry auf die beiden Männer, die Hugh bislang noch nicht kannte. »Hugh, da Sie den beiden noch nicht begegnet sind: Darf ich Ihnen Harper S. Ferry und Judson Van Hale vorstellen? Beide sind für den Einwanderungsdienst tätig. Harper ist ein ehemaliges Mitglied des Audubon Ballroom; Judsons Eltern waren beide Gensklaven, auch wenn er selbst frei auf Sphinx geboren wurde und als Ranger im Forstdienst gearbeitet hat, bevor er zu uns gekommen ist.«
    Das erklärte die Anwesenheit der Baumkatze. Hugh nickte den beiden Männern zu, und diese erwiderten die höfliche Geste.
    »Was nun Hugh betrifft, er gehört zum Biological Survey Corps von Beowulf ...«
    Diese Information stieß recht offensichtlich bei Ferry auf Interesse. Wie viele Mitglieder des Audubon Ballroom wusste auch er, dass das BSC mitnichten so harmlos war, wie der Name vermuten ließ. Ebenso offensichtlich war allerdings auch, dass Van Hale diese Bezeichnung überhaupt nichts sagte.
    »... und ist aus Gründen hierher gekommen, die ich Ihnen beiden vermutlich nicht erläutern darf.« Sie lächelte die Männer an. »Es

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