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Jeremy X

Jeremy X

Titel: Jeremy X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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zu, so unwahrscheinlich ihm das auch erschien. Lustsklaven wurden zu noch stärker ausgeprägter Fügsamkeit trainiert als Schwerstarbeiter.
    Doch dann begriff er, dass ihr Blick lediglich sehr konzentriert war, und das überraschte ihn noch mehr. Wegen genau des eben erwähnten Trainings neigten die meisten Sexualobjekte dazu, stets ein wenig benebelt durch die Welt zu gehen.
    Doch das Besatzungsmitglied der Ouroboros schaute gar nicht die Sklavin an. Er hob seinen Treiberstab und betrachtete die Anzeige auf dem Griff. Hutchins, der sie zum ersten Mal sah, war erneut erstaunt. Solche Sklaventreiberstäbe waren an sich doch ziemlich einfache Teile. Aber die Anzeige auf diesem Gerät da sah aus, als gehöre sie eigentlich in ein Labor.
    »Hey, was ...«
    »Klar«, sagte das Besatzungsmitglied.
    Hutchins, der gerade schon die Stirn in Falten legen wollte, fragte sich, was das wohl bedeuten sollte, doch so weit kam er nicht mehr. Tatsächlich verschwammen die letzten Sekunden von Alberto Hutchins' Leben sogar gänzlich. Irgendwie hatte die andere Lustsklavin ihm die Ketten um den Hals gelegt, die mit den großen Brüsten trat ihm die Beine weg, und als er zusammensackte, nutzte die schlankere der beiden die Ketten und seinen eigenen Schwung dazu, ihm die Luftröhre zu zerquetschen und das Genick zu brechen.
    Rada hielt ein wenig länger durch. Aber nicht viel. Sobald die Sklavin seinem Partner die Beine weggetreten hatte, ließ die Dralle ihre Hand vorschnellen und schlug Rada mit der Kette das Schrapnellgewehr aus der Hand. Das tat weh, und Rada schrie auf. Der Schrei hätte die Kommandozentrale alarmieren und unweigerlich dazu führen müssen, dass das Drillingsgeschütz in Aktion trat ... das heißt, wenn nicht sämtliche Kameras und Sensoren dieser Sektion - und übrigens auch der angrenzenden - durch diverse Gerätschaften gänzlich verwirrt worden wären. Diese Gerätschaften, eingebaut in den Griff des Sklaventreiberstabes, entsprachen ganz und gar nicht dem Standard. Doch darüber dachte Rada in diesem Moment überhaupt nicht nach, und sein Schrei wurde durch den Schlag, den ihm der Mann von der Ouroboros mit seinem Treiberstab versetzte, schnell erstickt. Mittlerweile war auch der Schwerstarbeiter-Sklave zu ihnen gekommen, schneller, als Rada das für möglich gehalten hätte. Irgendwie hatten sich seine Ketten gelöst. Er packte Rada am Hals - eigentlich umfasste dieses Ungeheuer mit seiner gewaltigen Pranke seinen Hals - und schmetterte ihn gegen die nächstgelegene Wand. Der Schwung des Aufpralls hätte ausgereicht, um sogar einen Gorilla das Bewusstsein verlieren zu lassen. Radas Schädel wurde völlig zerschmettert.
    In seinem Versteck im Luftschacht starrte Brice einige Sekunden nur wie gelähmt zu. Der Kampf war so plötzlich ausgebrochen, und er war so gewalttätig, dass sein Verstand immer noch Schwierigkeiten hatte, das Gesehene zu verarbeiten.
    Aus seinem Ohrhörer hörte er James Lewis einen Schrei ausstoßen - wortlos, bedeutungslos; wahrscheinlich hatte er selbst gerade unwillkürlich genau das Gleiche getan - und einen Moment später hörte er dann auch von Hartman etwas. Es klang, als würge er. Eds Position lag dem Ort des Geschehens am nächsten, und was sich dort abspielte, sah schon aus Brice' Blickwinkel schrecklich genug aus. Der Sklavenhändler, der mit dem Kopf gegen die Wand gekracht war ...
    Einen Moment lang kniff Brice die Augen zusammen. Ein Teil des Gehirns dieses Mannes befand sich nicht mehr in seinem Schädel. Der Sklave, der ihn umgebracht hatte, musste unglaublich stark sein.
    Doch jetzt war nicht die Zeit für wirre Gedanken! Brice übermittelte Michael Alsobrook und Sarah Armstrong eine kurze Zusammenfassung der jüngsten Ereignisse und schloss sie mit: »Das solltet ihr wohl lieber Ganny melden!«
    Er hörte Alsobrook murmeln: »Echt, meinst du?« Doch Brice hörte ihm überhaupt nicht mehr richtig zu. Nachdem er seine Pflicht getan und rasch und präzise den Vorfall geschildert hatte, konnte Brice nun nach Gutdünken überlegen, was er als Nächstes tun müsse. Zumindest war er dieser Ansicht. Es erschien ihm wenig ratsam, die Dinge noch weiter zu verkomplizieren, indem er ältere und angeblich weisere Personen erst nach ihrer Ansicht fragte.
    Er spähte aus dem Luftschacht hinaus und sah, dass die Besatzungsmitglieder der Ouroboros sechs oder sieben Meter weit den Korridor hinuntermarschiert waren, geradewegs auf die Kommandozentrale der Sklavenhändler im Turm zu. Mit

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