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Jeremy X

Jeremy X

Titel: Jeremy X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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allem, welch gewaltige Investitionskosten ihrer Sklavenproduktions-Anlagen Manpower hätte abschreiben müssen, wenn sie jemals in Erwägung zögen, ›anständig‹ zu werden. Nicht, dass ich glaube, dass sie jemals auf diesen Gedanken kämen, bitte verstehen Sie mich nicht falsch.«
    »Ach, wohl nicht.« Kare verzog das Gesicht, dann schüttelte er sich kurz. »Andererseits: Welches auch immer die Motive der Mesaner waren, dieses Wurmloch hier nicht zu erkunden, es wird mir doch ganz warm ums Herz, wenn ich daran denke, dass in dem Moment, wo dieses Wurmloch Ihrem Volk Profit einbringt, diese Gelder sofort in die Erweiterung Ihrer Navy fließen werden.«
    »Ja«, stimmte Thandi Palane zu, und ihr Lächeln war noch kälter als zuvor das Du Havels. »Das ist eine Möglichkeit, über die ich schon eine ganze Weile nachdenke. Wir haben bereits mehrere Einsätze erfolgreich abschließen können, die Manpower, da bin ich mir sicher, ziemlich verärgert haben dürften, aber wenn wir noch ein paar zusätzliche hyperraumtüchtige Schiffe in die Finger bekommen können, dann werden sie sehr, sehr unglücklich über die Resultate sein.«
    »In diesem Falle«, erwiderte Kare und lächelte ebenfalls, »würde Herzogin Harrington wohl sagen: ›Dann wollen wir mal.‹«

Kapitel 14
    »Und? Was steht heute auf dem Terminplan?«, fragte Judson Van Hale fröhlich, als er das Büro betrat.
    »Du«, erwiderte Harper S. Ferry missmutig, »bist entschieden zu fröhlich und munter für jemanden, der so früh auf den Beinen sein muss.«
    »Unfug!« Judson schenkte ihm ein breites Lächeln, bei dem seine Zähne aufblitzten. »Ihr verweichlichten Stadtkinder wisst einfach nicht die frische, kräftigende Morgenluft zu würdigen!« Er warf den Kopf in den Nacken, und sein Brustkorb schwoll sichtlich an, als er tief durchatmete. »Sorg dafür, dass du wieder ein bisschen Sauerstoff in die Blutbahnen bekommst, Mann!«, riet er seinem Gegenüber. »Das wird dich schon aufmuntern!«
    »Es wäre deutlich weniger anstrengend, dich einfach mundtot zu machen ... und lustiger wäre es auch noch, wenn ich's mir recht überlege«, merkte Harper an, und Judson lachte leise. Obwohl er sich angesichts von Harper S. Ferrys Vergangenheit, während seiner aktiven Zeit beim Audubon Ballroom, nicht ganz sicher war, ob sein Gegenüber nun scherzte oder nicht. Na ja, er war sich ziemlich sicher ... aber eben doch nicht ganz. Andererseits ging er davon aus, Dschingis würde ihn noch warnen, bevor der ehemalige Ballroom-Aktivist tatsächlich beschloss, den Abzug zu betätigen.
    Im Gegensatz zu Harper war Judson nie Sklave gewesen. Er war auf Sphinx geboren, nachdem sein Vater aus dem Frachtraum eines Sklavenschiffes von Manpower Incorporated befreit worden war. Patrick Henry Van Hale hatte die Nichte des manticoranischen Captains geheiratet, dessen Schiff das Sklavenschiff aufgebracht hatte, und obwohl Patrick noch jung genug gewesen war, um Erst-Generations-Prolong zu erhalten, sah er die Welt immer noch aus dem Blickwinkel eines Manpower-Sklaven, dessen Lebenserwartung normalerweise recht spärlich ausfiel. Zusammen mit seiner Frau hatte er keine Zeit verloren, die Familie aufzubauen, die er sich immer gewünscht hatte, und Judson (das erste von bislang sechs Kindern) war kaum ein T-Jahr nach der Hochzeit zur Welt gekommen.
    Sowohl Patrick als auch Lydia Van Hale waren als Ranger im Sphinxianischen Forstdienst tätig, und obwohl Judson als Bürger von Yawata Crossing kaum der Hinterwäldler war, den er gerne parodierte, hatte er doch während seiner Kindheit reichlich Zeit im Busch verbracht. Natürlich ließ sich das vor allem mit dem Beruf seiner Eltern erklären, und Judson war auch fest entschlossen gewesen, in ihre Fußstapfen zu treten. Er hatte sogar schon die entsprechenden Kurse beim SFD und ein zugehöriges Praktikum absolviert, als die Befreiung von Torch alles änderte.
    Dass er selbst nie das Sklavendasein erlebt hatte, verminderte seinen Hass auf Manpower nicht im Geringsten, und er und seine Familie hatten die Anti-Sklaverei-Liga schon immer aktiv unterstützt. Doch Judsons Eltern hatten sich nie mit der Vorgehensweise des Ballroom anfreunden können. Sie glaubten, die Gräueltaten, die der Ballroom verübte (und selbst jetzt noch war Judson der Ansicht, einige der Operationen des Ballroom ließen sich einfach nicht treffender beschreiben), würden letztendlich lediglich den Befürwortern der Sklaverei Argumente liefern. Judson konnte ihnen in

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