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Jeremy X

Jeremy X

Titel: Jeremy X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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tatsächlich einigen heimatlosen Ex-Havies ein neues Zuhause geboten hat.«
    »Das wohl, aber das hat er nicht nur den Mantys, sondern auch Haven bestätigt.« Albrecht schüttelte den Kopf, und in seinem Lächeln war reuevoller, verärgerter Respekt zu erkennen. »Wer hätte gedacht, die Mantys würden ihn und seine ganze Mannschaft mitten in einem heißen Krieg an Haven ausliefern?«
    »Ich zumindest nicht«, gestand Benjamin. »Andererseits war das von den Mantys ein verdammt schlauer Schachzug. Damit hatte Haven die Verantwortung, sie vor Gericht zu stellen und hinzurichten, und es wurde ›zufälligerweise‹ eine ganze Menge der schmutzigen Wäsche der Volksrepublik in aller Öffentlichkeit gewaschen. Und Pritchart und Theisman mussten ihnen auch noch dafür danken.« Nun war es an ihm, den Kopf zu schütteln. »Wenn das mal keine Win-Win-Situation für die Mantys war!«
    »Zugegeben. Aber für uns sieht es so aus, als hätten weder die Mantys noch die Havies eine klare Vorstellung davon, wie viele weitere Clignets ›Manpower‹ in die Hände gefallen sind. Deswegen denke ich, es wird Zeit, dass wir ihnen diskret eine kleine Verstärkung zukommen lassen. Und ich möchte Luff und all die anderen seiner Kameraden von der ›Exil-Volksflotte‹ so zurückbeordert wissen, dass niemand über weitere von ihnen stolpert.«
    »Ich weiß nicht, ob das wirklich das Beste wäre«, sagte Benjamin sehr nachdenklich. »Im Augenblick hat Clignet praktisch demonstriert, dass er und seine Freunde ganz normale Piraten sind, die bloß von Manpower unterstützt werden. Über diese Geschäftsbeziehung weiß mittlerweile jeder Bescheid, aber niemand hat Grund zu der Annahme, die Ex-Havies würden für eine besondere Mission angeheuert. Tatsächlich wissen die das ja nicht einmal selbst, wenn man es genau betrachtet. Sie machen nur genau das, was sie tun müssen, um überhaupt zu überleben, und sie schauen nie weiter in die Zukunft als nur ein paar Monate. Und das wird sich auch nicht ändern, solange wir ihnen unseren kleinen ... Anreiz für Unternehmen Frettchen anbieten.«
    »Und worauf willst du hinaus?« Albrechts Frage hätte verärgert klingen können, zornig sogar, doch er zeigte hier nur seine Neugier, und Benjamin zuckte die Achseln.
    »Ich weiß, dass wir die ganze Zeit über geplant haben, Luff Verstärkung zukommen zu lassen, aber mir hat der Gedanke nie behagt - zumindest nicht sonderlich. Es ist eine Sache, ob ein ›geächteter transstellarer Konzern‹ wie Manpower Schiffe subventioniert, die ihnen mehr oder minder in den Schoß gefallen sind; aber es ist etwas völlig anderes, wenn der gleiche ›geächtete transstellare Konzern‹ diese Piraten mit neueren, leistungsstärkeren Schiffen versorgt. Das ist meine erste Sorge. Die zweite ist, dass wir, indem wir sie von ihren unabhängigen Operationen abziehen, für eine Eskalation sorgen. Sie werden wissen, dass wir - oder zumindest Manpower - tatsächlich irgendetwas Wichtiges planen, wobei sie eine Rolle spielen sollen. Einige von denen sind nicht so richtig mit dem Herzen dabei, wie Clignet ja deutlich gezeigt hat. Vielleicht wird denen ›Frettchen‹ nicht passen, und sie könnten versuchen, sich irgendwie herauszuwinden, weil sie damit einfach nichts zu tun haben wollen. Zumindest einigen von denen wird auch die Vorstellung nicht schmecken, Verdant Vista anzugreifen. Auf diese Möglichkeit haben Collin und ich gleichermaßen hingewiesen, als die Idee zum ersten Mal zur Sprache kam, erinnerst du dich? Selbst die Volksrepublik Haven hat ihre Ächtung des Sklavenhandels ernst genommen, und zumindest einige unserer Exilanten werden das vermutlich ähnlich sehen.
    Und zu guter Letzt: Früher oder später wird herauskommen, wie genau sie sich auf einen Angriff auf Verdant Vista vorbereitet haben. Irgendjemand gerät in Gefangenschaft und redet, oder jemand lässt irgendwann an der falschen Stelle eine Bemerkung fallen, und dann erfährt auch der Geheimdienst der Mantys oder der Haveniten davon. Und wenn das passiert, werden sich die Leute zunächst einmal fragen, wie genau Manpower an diese ›Verstärkung‹ gekommen ist. Und dann fragen sie sich, warum Manpower bereit war, Leute wie Luffs Exil-Volksflotte auf Vorschussbasis ›dauerhaft beschäftigt zu halten - und sie auch noch gut genug bezahlt, dass sie alle dort bleiben, und das solange, wie es eben erforderlich ist.«
    »Ich gebe dir recht. Und ich meine jeden einzelnen Punkt, den du gerade angesprochen

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