Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jeremy X

Jeremy X

Titel: Jeremy X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
einen Großteil meiner Bedenken zu zerstreuen. Und was das angeht, kannst du ja doch auf so manchen Erfolg verweisen, Operationen gegen ›geeignete Ziele‹ zu erkennen und zu unterstützen, und das bei Zielen, die den meisten von uns einfach entgangen waren. Ich denke, wir können loslegen und die ersten Dinge organisieren, selbst wenn ›Frettchen‹ nie in die Tat umgesetzt werden sollte. Wie du schon sagtest, sie alle an einen Ort zu bringen wird das Aufräumen auch dann deutlich vereinfachen, falls wir beschließen, das ganze Unternehmen einfach abzuschreiben. Aber bevor wir denen tatsächlich moderne Solly-Schlachtkreuzer geben, würde ich gerne noch Collins und Isabels Meinung dazu hören.«
    »Aber sicher.« Lebhaft nickte Albrecht. »Ich glaube, dass das etwas ist, um das wir uns sehr viel früher werden kümmern müssen, als wir alle gedacht hatten. Aber ich bin nicht bereit, mich übereilt in irgendetwas hineinzustürzen, ohne die Dinge erst einmal gründlich zu durchdenken. Wir sind schon viel zu weit gekommen und arbeiten schon viel zu lange und viel zu hart, um so spät noch irgendwelche törichten, unnötigen Risiken einzugehen.«

Kapitel 16
    Luiz Rozsak spürte, wie ihm vor lauter Vorfreude das Wasser im Mund zusammenlief, während er durch die Pastetenumhüllung in das saftige Innere des hübsch blutigen Beef Wellington schnitt. Mayanisches ›Beef‹ stammte von ›Mayakühen‹ - einheimische Viecher, die aussahen wie eine zwergengroße Kreuzung aus Brontosauren und Lamas. Im Gegensatz zu dem Alterden-Tier, nach dem es benannt war (mehr oder weniger), legten Mayakühe allerdings Eier, und ein beachtlicher Prozentsatz der einheimischen Bevölkerung hatte eine Schwäche für Mayakuh-Omeletts. Diese Spezialität hatte Rozsak nie zugesagt, doch im Laufe der letzten T-Jahre hatte er festgestellt, dass er Mayakuh-Fleisch dem der Alterden-Kühe sogar vorzog. Es gab zwar tatsächlich erstaunliche Ähnlichkeiten, doch er hatte auch einige sehr feine, köstliche Unterschiede feststellen können. Tatsächlich nutzte er sogar einen nicht unbeträchtlichen Teil seines eigenen Einkommens dazu, eine Zuchtfarm auf New Tasmania zu unterstützen, dem kleineren Kontinent von Maya. Im Gegensatz zum Rest der Welt war New Tasmania tektonisch stabil, es gab dort kaum Vulkane, und das Land war mit gewaltigen Ebenen freier Prärie gesegnet. Selbst heute noch gab es dort genug Platz, dass Unternehmen wie Bar-R weiter expandieren konnten, und Rozsak erwirtschaftete schon jetzt bescheidenen Gewinn auf dem neuen Markt, den er auf Erewhon erschlossen hatte.
    Er schob sich einen Bissen in den Mund, schloss die Augen und kaute gemächlich und mit einer zufriedenen Freude, die er nicht einmal vor seinem Gast zu verbergen suchte.
    »Das ist köstlich, Luiz«, sagte Oravil Barregos, der ihm am kleinen Esstisch gegenübersaß.
    Die beiden saßen in Rozsaks Küche. Nur wenige wussten, dass Kochen eines von Rozsaks bevorzugten Hobbys war. Noch weniger konnten sich vorstellen, dass der ernste, stets getriebene und immens ehrgeizige Sektorengouverneur Barregos es genießen könnte, an einem gänzlich zwanglosen Essen teilzunehmen, bei dem jeder selbst zugreifen konnte, ohne eine ganze Horde von Bediensteten um sich zu haben. Oder zumindest ohne Horden von Bittstellern, die ihn unablässig mit Speisen und Wein versorgten, um sich irgendwie sein Vertrauen zu erschleichen.
    »Ich glaube, der Spargel ist ein bisschen zu weich gekocht«, erwiderte Rozsak selbstkritisch.
    »Sie sind immer der Ansicht, irgendetwas sei ›ein bisschen zu‹ irgendetwas«, gab Barregos lächelnd zurück. »Ich glaube nicht, dass Sie sich bei Ihren Speisen schon jemals wiederholt hätten; immer verändern Sie daran zumindest irgendeine Kleinigkeit.«
    »Perfekte kulinarische Konsistenz ist Quatsch für Kleingeister«, erklärte Rozsak ihm geradezu feierlich. »Und ein mutig experimenteller Geist sollte einen wahren Küchenmeister nicht davon abhalten zu erkennen, wo seine Bemühungen dank kleiner Unzulänglichkeiten hinter seinen Erwartungen zurückgeblieben sind - aber nur um eine Winzigkeit, das bitte ich zu vermerken!«
    »Ach, natürlich! Und dann auch noch dank derart gewaltiger Unzulänglichkeiten! Beim letzten Mal war, wenn ich mich recht erinnere, die Guacamole ein ganz klein bisschen zu dünnflüssig, um wirklich zufriedenstellend genannt zu werden.«
    »Nein«, verbesserte ihn Rozsak und lächelte ebenfalls. »Das war beim vorletzten Mal. Beim letzten

Weitere Kostenlose Bücher