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Jeremy X

Jeremy X

Titel: Jeremy X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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sind beide zuversichtlich, dass wir die Zinsen abzahlen und innerhalb von fünf oder höchstens zehn T-Jahren auch die Staatsschulden des Sektors begleichen können.«
    »Es freut mich, das zu hören.« Rozsak schnitt sich ein weiteres Stückchen Fleisch ab und kaute langsam, dann schluckte er.
    »Es freut mich, das zu hören«, wiederholte er, »aber wenn ich mich nicht arg täusche, dann wird unsere Investitionskurve schon bald steil ansteigen. Chapman und Horton sind bereit, sich mit ihrem ersten vor Ort entwickelten Lenkwaffen-Superdreadnought zu befassen. Und das bedeutet natürlich, dass wir bald selbst das Gleiche tun müssen. Diskret, natürlich.«
    »Oh, natürlich«, stimmte Barregos zu. Sein Lächeln wirkte angespannt. »Das erste halbe Dutzend von denen ist aber schon in die Zahlen eingegangen, die Donald und Brent mir letzte Woche vorgelegt haben.«
    »Tatsächlich?« Rozsak klang überrascht, und der Gouverneur lachte leise.
    »Es hat sich herausgestellt, dass wir letztendlich einen deutlich größeren Anteil von Al Carluccis neuer Schiffsfertigungskapazität besitzen, als wir erwartet hatten.« Barregos leises Lachen ging in eine Grimasse über. »Dass Pritchart und Elizabeth wieder aufeinander schießen, hat der Wirtschaft vor Ort nicht gerade gutgetan. Wahrscheinlich hätte sich da ohnehin nichts machen lassen, aber ich denke nicht, dass irgendjemand auf Erewhon ernstlich überrascht war, dass Manticore ihnen diese Erhöhung der Transitgebühren aufs Auge gedrückt hat.« Wieder schnaubte er. »Ich hätte gedacht, wenn es irgendetwas gebe, was die Leute in Maytag überrascht hat, dann nur, dass Manticore ihnen nicht einen noch deutlich heftigeren Klaps auf die Finger gegeben hat.«
    »Eine Erhöhung der Knoten-Transitgebühren um einhundertundfünfzig Prozent, einen Zoll von fünfundsiebzig Prozent auf jedes Erewhon-Produkt im Sternenkönigreich und eine Kapitalgewinnsteuer von siebzig Prozent auf jegliche erewhonische Investition in Manticore erscheint mir aber schon ein recht beachtlicher ›Klaps‹«, merkte Rozsak trocken an. »Vor allem, wenn man bedenkt, dass Manticore schon seit Jahrzehnten der wichtigste Handelspartner von Erewhon ist.«
    »Das wohl.« Barregos nickte. »Und das hat auch der erewhonischen Wirtschaft einen ordentlichen Schlag versetzt. Es hat sogar zu einer systemweiten Rezession geführt. Andererseits denke ich, selbst Imbesi wäre bereit zuzugeben, dass eine gewisse Vergeltung der Mantys für all die Technologie, die an Haven weitergegeben wurde, durchaus angemessen war - und es hätte viel schlimmer kommen können. Natürlich haben sie zumindest einige ihrer Verluste durch gesteigerten Handel mit Haven wieder auffangen können, aber plötzlich stehen sie am anderen Ende dieses technologischen Ungleichgewichtes, und das bringt mehr als genug Probleme mit sich, solange ihr Industriesektor mit neuen Maschinen ausgerüstet wird und sich anzupassen versucht. Ganz zu schweigen davon, dass sie im Augenblick nicht sonderlich gut auf Haven zu sprechen sind. Schließlich haben die Haveniten den ersten Schuss abgegeben, der letztendlich zu diesem Schlamassel hier geführt hat.
    Wie dem auch sei, im Augenblick - und ich möchte unseren neuen Freunden in Maytag wirklich keinen weiteren Grund liefern, unglücklich zu sein - bietet uns das durchaus ein paar interessante Möglichkeiten, die wir ansonsten vielleicht nicht hätten. Unter anderem benötigt die CIG letztendlich eine deutlich größere Investition unsererseits, um das alles ans Laufen zu bringen. Deswegen haben wir die neuen Anleiheemissionen daheim auf Alterde gefloatet, und das ist auch einer der Gründe, warum wir wirtschaftlich gesehen besser dastehen - und uns in Bezug auf Erewhon in einer wesentlich günstigeren strategischen Position befinden -, als wir alle erwartet hatten. Finanziell gesehen hat uns die Tatsache, dass der Sektor ohnehin schon derart heftig in Erewhon investiert hat, reichlich Deckung geliefert, als die Wiederaufnahme der Feindseligkeiten uns dazu zwang, weiteres Kapital aus Quellen außerhalb unseres Kerngeschäftsbereiches zu beschaffen. Und das Schatzamt war ganz und gar willens, die neuen Emissionen zu zeichnen - natürlich gegen den üblichen Anteil für die Bürokraten.«
    Er lächelte boshaft, und Rozsak hob in einer lautlosen Frage beide Augenbrauen.
    »Naja«, erklärte ihm Barregos fröhlich, »genau die gleichen Bürokraten auf Alterde haben darauf bestanden - wirklich darauf bestanden! -,

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