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Jerry Cotton - 0501 - Hochzeitsnacht mit einem Moerder

Jerry Cotton - 0501 - Hochzeitsnacht mit einem Moerder

Titel: Jerry Cotton - 0501 - Hochzeitsnacht mit einem Moerder Kostenlos Bücher Online Lesen
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ähnelt Aclay Sadman einem Hai. Er hat ebenso große, kalte und ausdruckslose Augen und einen scheußlichen gefräßigen Zug um den Mund. Allerdings betrifft seine Gefräßigkeit nicht Menschen, sondern Grundstücke, Häuser, bebautes und unbebautes Land.«
    Er dachte einige Sekunden nach und setzte hinzu: »Wenn dem Sadmann beim Hinunterschlucken eines Geländes ein Mensch zwischen die Zähne geriete, würde er ihn sicherlich lieber mit hinunterschlucken als seine Beute auszuspucken — bildlich gesprochen.«
    »Du meinst, Aclay Sadman setzt sich auch über ein Menschenleben hinweg.«
    »Ich halte ihn dafür fähig. Ebenso seinen Kollegen und Konkurrenten John Frost. Der sieht aus, als wäre er schon gestorben. Wenn er geht, klappern seine Knochen. Vor zehn Jahren war er einmal in ein Verfahren wegen Erpressung und Nötigung verwickelt. Er hatte sich einer Schlägerbande bedient. Die Jungen brachten ein ganzes Stadtviertel in Verruf. Prompt fielen die Preise für Grundstücke und Häuser. FJrost kaufte für einen Pappenstiel.«
    »Vincent Dewick sagte also die Wahrheit, als er seine Konkurrenten gefährlich nannte.«
    »Gewiß. Doch ich bezweifle, ob Dewick für Sadman und Frost ein ernsthafter Gegner ist. Sie sind Giganten auf dem Gebiet der Grundstücksspekulation. Dewick ist im Vergleich zu ihnen ein Zwerg. Aclay Sadman behauptet, nicht einmal seinen Namen zu kennen.«
    »Existiert das Geschäft mit dem Gelände für die chemische Fabrik?«
    »Ja und nein. Sadman nannte dieses Objekt ein ›ungelegtes Ei‹. Frost bezeichnete es als ein ›totes Pferd‹. Ich bediene mich des Jargons dieser millionenschweren Gentlemen.«
    »Der eine meint also, das Projekt sei noch nicht reif, der andere, es sei bereits gestorben. Vielleicht liegt Dewick mit der Überzeugung, das Geschäft könne jetzt abgewickelt werden, richtig. Er hat den Vorsprung gewonnen, den die anderen nicht mehr einholen können. Sie versuchen also, ihren Konkurrenten am Weiterlaufen zu hindern.« Phil nahm die Füße vom Schreibtisch. »Sicherlich sind die beiden Makler routinierte Lügner. Wir können Dewicks Behauptung, daß die beiden Mordanschläge auf ihr Konto kommen, nicht einfach beiseiteschieben.«
    Das Telefon läutete. Ich nahm den Hörer ab und nannte meinen Namen.
    »Sergeant Radwill von der City Police«, stellte sich der Anrufer vor. »Ich rufe Sie von einer Telefonzelle W. 57. Straße, Ecke 5. Avenue, an. Ich habe hier einen verdammt aufgeregten Burschen mit Weib und Kind, der behauptet, auf ihn sei geschossen worden Er verlangte, daß ich Sie anrufe.«
    »Wie heißt der Mann?«
    Ich hörte, wie sich der Beamte an jemanden wandte, der offenbar neben ihm stand, und ihn fragte: »Ihren Namen,'bitte?«
    Dann meldete er: »Vincent Dewick!«
    »Wir kommen sofort!«
    Als wir die Kreuzung der 5. Avenue mit der 57. Straße erreichten, hatte der Sergeant den Chevrolet der Dewicks auf den Bürgersteig geschoben. Die Dewicks standen mit dem Polizisten um den Wagen herum. Diana Dewick bemühte sich, eine aus Leibeskräften heulende Patricia zu trösten.
    Der Sergeant legte die Hand an die Mütze. Dewick fauchte wütend: »Ein Glück, daß Sie da sind, Mr. Cotton. Ich kann diesem Uniformträger nicht klarmachen, daß vor seinen Augen ein Mordversuch stattfand.«
    »Tut mir leid, Sir«, verteidigte sich der Polizeibeamte, »aber was soll ich davon halten, wenn dieser Mister seinen Wagen mitten auf der Straße stehenläßt, sich mit seiner Frau und dem Kind auf mich stürzt und mich anschreit, ich solle seine Familie schützen. Auf ihn und seine Angehörigen würde geschossen.« Der Cop hob den Kopf und kratzte seinen Kopf. »Dabei geschah nichts, außer daß der Wagen den Verkehr blockierte.«
    Ich wandte mich an Dewick. »Was ist geschehen?«
    »Sehen Sie sich den Wagen an! Ihr Uniform-Kollege hält den Zustand des rechten Vorderreifens für eine gewöhnliche Panne.«
    Der Reifen war ungefähr eine Handspanne lang zerfetzt. An der Felge zeigte sich eine blanke Metallstelle von der Größe eines Daumennagels.
    »Eine Kugel«, sagte Phil lakonisch. »Sie hat den Reifen durchschlagen, ist an dieser Stelle wieder ausgetreten, hat den Lack von der Felge geschrammt. In der Längsrichtung des Einschlages ist der Reifen geplatzt.«
    Wir untersuchten die Vorderseite des Chevrolet genauer. Auf der anderen Seite fand ich ein rundes, glattes Loch im Schmutzfangblech unterhalb der Stoßstange. Ich zeigte es Phil.
    »Noch eine Kugel! Das sieht aus, als habe er auf

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