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Jerry Cotton - 0501 - Hochzeitsnacht mit einem Moerder

Jerry Cotton - 0501 - Hochzeitsnacht mit einem Moerder

Titel: Jerry Cotton - 0501 - Hochzeitsnacht mit einem Moerder Kostenlos Bücher Online Lesen
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Schulterblättern. Dann ging der Mann weiter. Über die Schultern hinweg sah Pommer, daß sich der Fremde zu Ciro Beska setzte. Er spitzte die Ohren, aber Beska und der Mann sprachen sehr leise miteinander. Pommer hätte die Kneipe gern verlassen. Er klopfte mit einem Geldstück gegen den Rand des Glases. Carowsky beachtete ihn nicht. Der Wirt braute an dem Kaffee für Beska.
    Am Tisch fragte Ciro: »Zufrieden?« Der Mann im Trenchcoat rückte an seinem Hut. »Alles in Ordnung. Ich lasse dich wissen, ob es genügte oder ob wir noch einmal ein wenig Hokuspokus veranstalten müssen.«
    »Ich bin im allgemeinen nicht neugierig«, sagte Beska, »aber was willst du erreichen?«
    »Sie sollen die Stadt verlassen!«
    Der Gangster zog die buschigen Augenbrauen hoch. »Zu welchem Zweck?«
    Ein dünnes Lächeln verzog die Mundwinkel des anderen. »Jetzt bist du zu neugierig.«
    Beska zuckte die quadratischen Schultern. »Na schön! Ich denke, ich werde es irgendwann in den Zeitungen lesen.«
    Sein Auftraggeber zog ein großefs Kuvert aus der Tasche und legte es neben die behaarten Pranken auf den Tisch.
    »Noch einmal zweitausend dreihundert Dollar!«
    »Vorauszahlung? Du sagtest, dir wüßtest noch nicht, ob wir ihnen noch einmal einen Schreck einjagen müssen.« Der andere griff an die Brille, als wolle er sie abnehmen, aber er rückte nur daran. »Diesmal verlange ich keinen Hokuspokus, sondern eine vollständige Arbeit.«
    »Du lieferst mir heute lauter Überraschungen«, grunzte Beska.
    »Wen?«
    »Den langen, grauhaarigen Burschen, der an Sids Theke sitzt.«
    Beskas Amboßkinn geriet in Bewegung, als kaue er an einem Bissen, der auch für ihn zu hart sei. »Ich verstehe nicht«, knarrte er. »Du bist an ihm vorbeigegangen, als habest du ihn nie vorher gesehen.«
    »Ich sah ihn zuletzt vor einem Jahr. Er hat mich sofort erkannt, und ich erkannte ihn. Ich bin froh, daß er mir über den Weg läuft. Er machte mir Sorgen.«
    »Wie heißt er?«
    »Andrew Pommer!«
    »Irgendeine Gefahr für mich dabei?«
    »Nein. Er ist ein Gauner. Nach ihm kräht kein Hahn.«
    »Wann soll er abreisen?«
    »Sofort! Hör zu, Ciro. Laß ihn nicht herumliegen. Es ist besser, wenn er spurlos verschwindet.«
    »Ich bin kein Beerdigungsinstitut. Ich verkaufe nur die Fahrkarten für die große Reise.«
    »Es gibt Schwierigkeiten für mich, wenn er gefunden wird. Die Schnüffler konnten Zusammenhänge wittern.« Beska kniff die Augen zusammen. »Die Schnüffler? Du hast gesagt, in dieser Sache rührten die Bullen noch nicht herum. Ich will mir nicht die Finger an einer heißen Sache verbrennen. Die Bullen werden wild, wenn man ihnen einen Mann, auf den sie scharf sind, vor der Nase wegputzt.« Finster setzte er hinzu: »Soviel Risiko wiegen deine zweitausenddreihundert Bucks nicht auf.«
    »Du mißverstehst mich, Ciro! Der Mann dort drüben an der Theke hat vor einem Jahr einmal für mich gearbeitet. Alles lief glatt. Der Fall verstaubt längst im Aktenarchiv, aber wenn seine Leiche gefunden wird, könnten sich die Schnüffler an den alten Fall erinnern und die Akten ausgraben.«
    »Dann laß ihn leben.«
    »Geht auch nicht! Sobald die Sache, an der ich zur Zeit arbeite, abgewickelt ist, liest er darüber in den Zeitungen, erkennt gewisse Parallelen und versucht, mich anzuzapfen. Ihn dann noch abzuknipsen, würde schwieriger sein. Er ist ein alter Fuchs. Sobald er eine Erpressung gestartet hat, wird er sehr vorsichtig werden. Er weiß genau, daß eine Zwanzig-Cent-Kugel die billigste Abfindung für einen Erpresser ist.«
    Er dachte kurz nach. Dann schlug er Beska vor: »Nimm ihn mit hinaus zur Jamaica-Bucht. Fahr über den Cross Bay Boulevard bis zu den Parkplätzen auf Rulers Hassock. Halt ihn dort fest, bis ich aufgetaucht bin. Ich werde einen Lieferwagen mitbringen. Von den Parkplätzen aus sind es nur zwei- oder dreihundert Yard bis zur nächsten Bucht. Innerhalb von zehn Minuten können wir ihn mit genug Eisen an den Füßen im Wasser abgeladen haben.« Beska zeigte seine gelben, starken Zähne. »Deine Sache«, knurrte er. »Ich weiß, daß es verdammt riskant ist, sich zu lange mit einem Mann abzuschleppen, der nicht mehr laufen kann und das Atmen vergessen hat.«
    »Einverstanden?«
    »Wenn du keinen besseren Vorschlag hast — okay!«
    »In drei Stunden kann ich auf dem Parkplatz sein. Ich muß den Lieferwagen noch beschaffen.«
    »Beeil dich!« Beska füllte seine Tasse noch einmal mit Kaffee. Der Mann im Trenchcoat erhob sich. Er tippte an

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