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Jerry Cotton - 0501 - Hochzeitsnacht mit einem Moerder

Jerry Cotton - 0501 - Hochzeitsnacht mit einem Moerder

Titel: Jerry Cotton - 0501 - Hochzeitsnacht mit einem Moerder Kostenlos Bücher Online Lesen
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sticht.«
    »Du weißt, wie schwierig es ist, einen Artikel bei den Zeitungen unterzubringen.«
    Der Besucher lachte. »Wenn du dein Zeug nicht verkaufen kannst, dann kauf den Platz, auf dem es abgedruckt wird. Drücke dem - zuständigen Redakteur hundert Dollar in die Hand, erzähle ihm, es sei dir ein besonderes Anliegen, daß deine Gedanken der Öffentlichkeit mitgeteilt würden. Sorge dafür, daß dein Geschreibe in drei oder vier Fortsetzungen erscheint, damit die G-men deinen Namen nicht übersehen.«
    »Es ist bestimmt ein Fehler!« Dale schüttelte wieder und wieder den Kopf. »Dich trifft die Verantwortung, wenn es nicht klappt.«
    »Nichts kann schiefgehen, wenn du die Nerven behältst. Denke daran, daß es dir völlig gleichgültig sein kann, wenn die Schnüffler dich verdächtigen. Sie können dir nichts nachweisen. Das allein entscheidet.« Er lachte, während er die Brille aufsetzte und den Hut zurechtrückte.
    »Sie können dir nichts nachweisen, weil du — genau betrachtet — gar nichts auf dem Kerbholz hast. Du verstehst nichts von Flugzeugen, und du warst an dem Tag verreist, an dem Claire Dale aus den Wolken purzelte. Du bist ein Unschuldsknabe, Jack. Das Muster eines verträumten, arglosen Dichters. Bleib in der Rolle, und nichts kann dir geschehen. Ruf mich an und nenne mir die Zeitung, bei der du den Artikel untergebracht hast.«
    Er ging zur Tür. Jack Dale begleitete ihn. Als der Besucher die Hand auf die Klinke legte, faßte Dale seinen Arm.
    »Wenn sie einen der anderen finden?« fr,agte er hastig. »Es ist doch möglich, daß sie einen der Witwer aufstöbern und ihm die Zunge lösen.«
    »Wir haben die Leute mit Sorgfalt ausgesucht. Einige leben nicht mehr, einige haben das Land verlassen. Die anderen werden sich hüten, den Mund zu öffnen. Sie alle waren nicht vorbestraft. Mit einer Ausnahme. Um diesen Burschen mache ich mir allerdings einige Sorgen. Er ist ein ausgekochter Ganove, der gefährlich werden könnte, wenn er erfährt, daß die Unglücksfälle und damit auch der Tod seiner Frau vom FBI neu untersucht werden. Ich wünschte, ich könnte ihn finden. Er stammt aus New York. Wahrscheinlich hält er sich in der Stadt auf. Sie bietet den besten Boden für seine Betrügereien. Damals lebte er in erster Linie vom Heiratsschwindel. Er kannte seine spätere Frau schon, und ich mußte ihn nur dazu bringen, sie tatsächlich zu heiraten.« Er lachte. »Und sie zu versichern — selbstverständlich.«
    »Wie heißt er?« fragte Dale.
    »Andrew Pommer!«
    ***
    Andrew Pommer war nahezu sechs Fuß groß, hielt sich aber ständig leicht vornübergebeugt. Er hatte diese Haltung, die ihm salopp und elegant schien, einem ausländischen Filmstar in der Rolle eines deutschen Firmenbosses abgesehen.
    Pommer besaß ein scharfes Adlerprofil, bürstete das spärliche graue Haar stramm an den Schädel und hielt sich für unwiderstehlich, obwohl er nahezu sechzig Jahre alt war. Außerdem war er ziemlich pleite und dachte' seit Tagen intensiv darüber nach, wie er an einige Dollar gelangen könnte.
    Seit dreißig Jahren, seit jenem Tag, da er es aufgegeben hatte, auf ehrliche Weise Geld zu verdienen, lebte Andrew Pommer davon, daß er seine Mitmenschen betrog. Er hatte Schwindelfirmen gegründet, gefälschte Aktien verkauft, sich als Buchmacher betätigt und Antiquitäten gehandelt, die, aus einer Werkstatt in Neu-England stammten. Er hatte sich daran gewöhnt, daß ihn die Gerichte von Zeit zu Zeit und auf immer längere Dauer ins Gefängnis schickten, und er hatte nie die Hoffnung aufgegeben, einmal einen großen Coup zu landen, mit dem er seinem Partner ein Millionenfell über die Ohren zog.
    Im Augenblick handelte es sich nicht um Millionen oder auch nur Tausende, sondern schlicht um hundert oder zweihundert Dollar, die Pommer brauchte, um die Miete zahlen, einen neuen Anzug kaufen und seinen Wagen aus der Werkstatt auslösen zu können. Seine besten Erfolge hatte er mit Heiratsschwindel erzielt. Aber gerade die Dinge, für die er das Geld brauchte — Wohnung, Anzug, Wagen — waren unerläßliche Requisiten für diese Tätigkeit.
    Andrew Pommer bearbeitete zur Zeit mehrere heiratslustige ältere Damen, doch bei keiner waren seine Bemühungen soweit vorgeschritten, daß er es wagen konnte, einen Pumpversuch zu starten. Obwohl er es sich nicht eingestand, fiel es ihm immer schwerer, auf diesem seinem Spezialgebiet Erfolge zu erzielen.
    Er dachte an Regina Tweed, eine füllige, schwatzsüchtige

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