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Jerry Cotton - 0501 - Hochzeitsnacht mit einem Moerder

Jerry Cotton - 0501 - Hochzeitsnacht mit einem Moerder

Titel: Jerry Cotton - 0501 - Hochzeitsnacht mit einem Moerder Kostenlos Bücher Online Lesen
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gewichtige Stimme. »Sergeant Harrison am Apparat. Ich möchte Ihnen melden, daß die Familie Dewick vor einer knappen Stunde im Eagle Hotel eingetroffen ist. Haben Sie neue Befehle für mich, Sir?«
    »Keine anderen Befehle als bei unserem ersten Gespräch, Sergeant. Bitte, überwachen Sie die Dewicks so diskret wie möglich.«
    »Eine Frage, Sir.«
    »Schießen Sie los, Harrison!«
    »Handelt es sich um einen Kidnapping-Versuch? Sollen wir das Kind besonders im Auge behalten?«
    »Ich glaube, Kidnapping scheidet aus. Was ich Ihnen schon heute morgen sagte, behalten Sie alle im Auge.«
    »Jawohl, Sir!« antwortete Sergeant Harrison, aber ich hatte den Eindruck, daß er sich von meinem Wunsch überfordert fühlte.
    Ich legte den Hörer auf. Sofort schlug der Apparat erneut an. Unsere Zentrale meldete sich. »Um zehn Uhr fünfzehn kam ein Anruf für Sie. Allan Boyce bittet, ihn im Clearing Hotel anzurufen.«
    »Danke.« Ich wählte die genannte Nummer über eine direkte Amtsleitung. Als sich das Telefonfräulein des Clearing Hotels meldete, bat ich um eine Verbindung mit Allan Boyce.
    Mitten in die Antwort des Mädchens, daß Boyce sich nicht auf seinem Zimmer befinde, schlug die Stimme eines Beamten aus unserer Zentrale. »Dringender Anruf für Jerry Cotton! Ich trenne bestehende Verbindung. Jerry Cotton, bitte melden-!«
    Es geschah selten, daß die Besatzung unserer Zentrale von sich aus einem Anruf die Dringlichkeitsstufe I erteilte und alle Raufenden Gespräche beendete. Wenn sie so handelte, mußte etwas Wichtiges passiert sein und keinerlei Aufschub dulden.
    »Cotton!« brüllte ich in die Sprechmuschel. Gleichzeitig schaltete ich die Lautsprecheranlage ein, damit Phil mithören konnte.
    »Radiostreifendienst City Police. Wir erhielten vor zwanzig Sekunden einen Anruf über Notnummer. Wir verstanden Rosedale — FBI — Cotton. Die Verbindung besteht noch, aber der Anrufer meldet sich nicht mehr.«
    Ich schoß hoch. »Rosedale, sagten Sie? Schicken Sie einen Wagen zur Camey Street 46 — Haus von Jack Dale! Jagen Sie auch einen Unfallwagen und einen Arzt hin. Wir kommen sofort!«
    Ich hieb den Hörer auf die Gabel. Phil stand schon an der Tür. Nebeneinander sausten wir die Treppe zum Hof hinunter. Ich sprang hinter das Steuer des Jaguar. Phil legte die Hebel für die Sirene und das Rotlicht um. »Sieht aus, als wäre der nächste 23 000-Dollar-Witwer seiner Frau nachgeschickt worden«, knurrte er.
    Außer diesem Satz fiel während der Fahrt kein Wort. Ich jagte den Jaguar mit höchster Konzentration durch New Yorks Vormittagsverkehr. Es war eine höllische Fahrerei. Es war einfach unmöglich, alles, was in ihm steckte, aus dem Schlitten herauszuholen.
    Als wir die Camey Street erreichten, standen nicht ein, sondern drei Streifenwagen der City Police, ein Unfallwagen und ein Notarztfahrzeug vor Jack Dales Bonbonhaus. Die Cops salutierten, und ein Sergeant sagte: »Da drin sieht es wüst aus. Unsere Mordkommission ist unterwegs.«
    In der Diele lag ein Mann auf dem Gesicht. Ein Polizist stand neben ihm, als müsse er ihn bewachen, obwohl der Liegende offensichtlich keine Bewachung mehr nötig hatte. Neben seiner rechten Hand lag eine großkalibrige Pistole.
    Ich ging in die Hocke, um das Gesicht des Toten sehen zu können. Unwillkürlich pfiff ich leise durch die Zähne. Auch Phil erkannte ihn. »Ciro Beska — der Mann mit dem bösen Ruf«, sagte er leise. »Er steht auf der Liste der Abteilung für vorbeugende Verbrecherbekämpfung ganz obenan. Er gilt als einer der großen Einzelgänger.«
    »Die anderen liegen im nächsten Zimmer«, sagte der Polizist.
    Jack Dale lag ungefähr in der Raummitte auf dem Rücken. Sein Gesicht war unkenntlich. Eine Kugel, die ihn offensichtlich von hinten getroffen hatte, hatte seinen Schädel durchschlagen und war auf seiner Stirn wieder ausgetreten.
    Der dritte Mann lag auf einer Bahre. Ein Arzt injizierte ihm ein Medikament in die Armvene.
    »Lebt er noch?« fragte ich den Arzt. Er nickte, ohne aufzusehen. »Noch… ja, aber niemand kann sagen, wie lange noch.«
    Allan Boyces Gesicht war blutleer. Seine Haut wirkte, als wäre sie aus Wachs. Der schmale dunkle Schnurrbart hob sich unnatürlich schwarz von der Haut ab, so daß er wie aufgeklebt wirkte.
    »Ich versuche, ihn in einen transportfähigen Zustand zu bringen. Er muß auf der Stelle operiert werden.«
    »Keine Aussicht, etwas von ihm zu erfahren?«
    Er schüttelte den Kopf. »Wenn der Mann überhaupt durchkommt,

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