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Jerry Cotton - 0502 - Der Tag an dem mein Henker kam

Jerry Cotton - 0502 - Der Tag an dem mein Henker kam

Titel: Jerry Cotton - 0502 - Der Tag an dem mein Henker kam Kostenlos Bücher Online Lesen
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aus der Gefahrenzone schnellen.«
    »Tu, was du für richtig hältst, aber beeil dich«, sagte der Bärtige.
    »Sehr gütig«, höhnte der Blonde. »An mir bleibt die ganze Dreckarbeit hängen, was?« Er zog die Pistole aus der Tasche und packte sie am Lauf. Dann bückte er sich und visierte Steve an.
    Steve spürte, daß er jetzt etwas tun mußte, um der drohenden Gefahr zu entgehen, aber noch ehe er es schaffte, sich zur Seite zu wälzen, traf ihn der Pistolenschaft mit unbarmherziger Härte an der Schläfe.
    Chuck schlug noch einmal zu und noch einmal.
    Der Bärtige schluckte. Er mußte wegsehen. »Das genügt«, sagte er heiser.
    Der Blonde richtete sich auf. Er schnaufte zufrieden und schob die Pistole in seine Schulterhalfter. »Nimm ihm die Klamotten ab, Rick. Ich lege gleich den richtigen Hebel um… dann verduften wir!«
    Der Bärtige bückte sich. Er zog Steve die Brieftasche aus dem Anzug und die Uhr vom Handgelenk. Er nahm ihm auch das Feuerzeug und die Autoschlüssel ab. Dann hastete er zur Straße. Dort blieb er schweratmend stehen. Er steckte sich eine Zigarette an und vermied es, einen Blick zurückzuwerfen.
    Chuck schwang sich unterdessen ein letztes Mal in die Kassenbox. Er erwischte zunächst den falschen Hebel. Rings um das Karussell leuchteten plötzlich Hunderte von roten, grünen und gelben Lampen auf. Chuck schaltete sie rasch wieder aus. Dann war es soweit. Das Karussell setzte sich in Bewegung. Die glänzenden Stahlarme der Hydraulik glichen Fabelwesen von anderen Sternen. Chuck schaute hinunter zu Steve. Der G-man lag reg- und hilflos auf seiner hölzernen Unterlage.
    Chuck schob den Hebel auf FULL SPEED, dann sprang er aus der Kassenbox ins Freie.
    Die beiden Gangster rasten wie von Furien gehetzt auf die Strandpromenade zu. Hinter ihnen ertönte das teuflische Zischen und Pfeifen der Hydraulik und das hohle Scheppern und Rattern des leerlaufenden Karussells.
    Als sie die Strandpromenade überquerten, sahen sie am äußersten westlichen Ende des Pleasure Strips ein blaues zuckendes Licht auftauchen.
    Polizei!
    Die beiden Männer wälzten sich über die Geländer und landeten auf dem weichen Sand. Dann stürmten sie in die Dunkelheit hinein, dorthin, wo ihr Boot auf den onyxschwarzen Wellen schaukelte.
    ***
    Das Frühstück war gut und reichlich. Es hatte nur einen Nachteil: Es schmeckte mir nicht. Ich wußte, daß das nicht am Frühstück lag. Mir ging einfach der nächtliche Anruf nicht aus dem Kopf.
    Sonntagmorgen. Über der City spannte sich ein Himmel von wolkenloser Bläue. Mr. High war zu einem Kongreß nach Washington gefahren. Er hatte Phil, Steve und mir empfohlen, endlich einmal ein freies Wochenende zu genießen.
    Ich versuchte mich zu erinnern, wann wir das letzte Mal dazu gekommen waren. Die Erinnerung verlor sich im Nebel der Vergangenheit. Es war nicht wichtig. Ich schob die Hände in die Hosentaschen und trat an das Fenster. Sonntagmorgen.
    Darauf hatte ich mich gefreut. Wie oft wohl schon? Jetzt war es endlich soweit. Ich hatte einen freien Tag vor mir. Vorausgesetzt, daß ich ihn zu nutzen verstand. Dummerweise gab es ein paar Leute, die ihn auf ihre Weise zu nutzen beabsichtigten. Das Girl hatte uns klargemacht, was uns erwartete.
    Zum Henker damit! Es gab nicht den geringsten Beweis dafür, daß die Drohung ernst zu nehmen war. Aber wer scherzte schon mit solchen Dingen?
    Phil und ich hatten natürlich Meldung erstattet. Die üblichen Routineermittlungen waren im Gange. Mehr konnten wir im Moment nicht tun.
    Man hatte sogar die Computer eingesetzt und mit den Lochkarten von jungen Damen gefüttert, die neben einer Vorstrafe über eine dunkle samtige Stimme verfügten. Ein' Beamter plagte sich jetzt damit herum, die Spreu vom Weizen zu sondern. Der Ärmste tat mir leid.
    Sonntagmorgen. Was sollte ich mit dem freien Tag beginnen? Ich war ratlos. Tag für Tag wurde unsere Phantasie herausgefordert, um den cleveren Einfällen der Unterwelt mit noch brillanteren Konterschlägen begegnen zu können, und jetzt versagte meine Ideenmaschine vor dem simplen Problem, was mit einem freien Sonntag anzustellen war.
    Ich trat ans Telefon und wählte Steves Nummer. Er hatte sich bislang auf meine wiederholten Anrufe nicht gemeldet. Auch jetzt kam er nicht an den Apparat. Das Ganze gefiel mir nicht. Ich legte auf. Im Augenblick konnte ich nichts anderes tun, als zu warten.
    Dann rief ich das District Office an. Nur so, um auf Nummer Sicher zu gehen. Ich erkundigte mich, ob

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