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Jerry Cotton - 0503 - Rascher Tod durch Jimmy Brown

Jerry Cotton - 0503 - Rascher Tod durch Jimmy Brown

Titel: Jerry Cotton - 0503 - Rascher Tod durch Jimmy Brown Kostenlos Bücher Online Lesen
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Starkey tot zusammenbrechen sah, kam Leben in ihn. Er setzte sich in Bewegung. Doch da bannte ihn Phils Anruf an seinen Platz.
    »Bleiben Sie stehen, Szosnaj. Ich treffe auch im Dunkeln.«
    Trotzdem wagte er es. Die Mole, und damit das rettende Dunkel des Wassers, war nur ein paar Yard entfernt. Er nahm Anlauf und stürzte sich in die Finsternis.
    Unten klatschte es, als er eintauchte. Das Geräusch war dumpf, und gleichzeitig hörte es sich an, als ob Holz zersplitterte. Dann folgte ein furchtbarer Schrei, der in ein Wimmern überging.
    Als Phil und Tom die Steintreppe hinunterrasten, erstarb es.
    Szosnaj war auf einen Kahn gesprungen. Nur seine Beine erreichten das Wasser. Der Oberkörper hing in scheußlicher Verkrümmung über dem Bootsrand.
    »Aus«, sagte Tom. »Dem armen Teufel ist nicht mehr zu helfen.«
    ***
    Ich saß in meinem Büro und wartete auf Nachricht von Phil und Captain Hywood.
    Gegen Mitternacht klingelte das Telefon.
    »Cotton hier«, meldete ich mich. »Hywood, — Kapitän Hilmore ist nicht gekommen. Außerdem haben meine Leute festgestellt, daß der Geschäftsführer der Standard Fruit, ein gewisser Per Kovaci, ebenfalls verschwunden ist. Die Vernehmungen haben einen Zusammenhang zwischen den beiden Männern ergeben.«
    »Was sonst noch?«
    »Sie werden sich nicht freuen, — aber Evello und zwei Matrosen der Rose III haben zu Protokoll gegeben, daß Sergej Perjanoff die Ausländer umgebracht hat. Ich habe die Unterlagen sofort an den Staatsanwalt geschickt. Tut mir leid, Jerry, — ich weiß, wie sehr Sie sich für den Jungen eingesetzt haben. Aber der Stuhl ist ihm sicher.«
    »Und das Mädchen?«
    »Davon wissen sie nichts.«
    »Okay, Hywood, — die Gerechtigkeit muß siegen, nicht die Gefühle. — Wie lange bleiben Sie noch?«
    »Ich ziehe jetzt ab, lasse nur drei meiner Leute an Bord, falls sich Hilmore doch noch einfindet. So long, Jerry!«
    »By«, sagte ich nachdenklich und legte den Hörer auf.
    Ich ließ mich mit Bob verbinden, der in den letzten Stunden die Funkverbindung mit Phil aufrechterhalten hatte.
    »Was neues, Bob?«
    »Nichts, Jerry, — die Jungens sind zum Hafen hinuntergefahren. Seit zwanzig Minuten habe ich keine Verbindung. Schätze, daß sie sich irgendwo in den Spelunken herumtreiben.«
    »Wenn sich Phil meldet, sage ihm, daß ich ins Untersuchungsgefängnis gefahren bin. Er soll mich dort anrufen.«
    »Zu dem Kroaten?«
    »Ja, zu dem Kroaten«, sagte ich etwas ungeduldig und hängte ein.
    ***
    Der Oberinspektor des Untersuchungsgefängnisses machte Schwierigkeiten.
    »Ich kann Sie nicht mit dem Gefangenen sprechen lassen, Mr. Cotton. Eben ist ein Anruf vom Staatsanwalt gekommen: keine Besuche, gleich welcher Art.«
    »Ich weiß«, sagte ich. »Der Staatsanwalt glaubt ihn am Haken zu haben. Könnte sein, daß er sich irrt.«
    Der Oberinspektor kannte mich. Er wußte, daß ich nichts Unbilliges von ihm verlangen würde. Er überlegte nur kurz. Dann nickte er.
    »Gut, Mr. Cotton, —- für Sie tue ich alles. Da stecke ich sogar einen Anpfiff ein.«
    »Es wird nicht dazu kommen«, beruhigte ich ihn. »Aber wenn ich nicht heute nacht noch mit Perjanoff spreche, könnte es zu spät sein.«
    Er führte mich in das kahle Sprechzimmer. Ich zündete mir eine Zigarette an und rauchte hastig. Um ehrlich zu sein, ich war nervös. Der Fall weitete sich zu einer Sache aus, die noch nicht klar zu übersehen war. Außer Phil hatte ich niemanden, mit dem ich mich darüber aussprechen konnte. Mr. High war am Morgen nach Washington gereist und würde erst in zwei Tagen zurückkommen.
    Ich drückte gerade meine Zigarette aus, als Sergej Perjanoff hereingeführt wurde. Er sah noch schlechter aus als beim letzten Besuch. In seinen Augen lag die ganze Hoffnungslosigkeit einer gepeinigten Kreatur.
    »Mr. Cotton«, sagte er leise. »Wie geht es Pjelna?«
    »Gut«, sagte ich. »Gestern war ich bei ihr. Sie konnte nur wenig sprechen und läßt Sie durch mich grüßen.«
    »Weiß Sie?« fragte er angstvoll.
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, — sie ist noch nicht in der Lage, irgendwelche Angaben machen zu können. Vielleicht in zwei oder drei Tagen.«
    »Dann wird es zu spät sein.«
    Ich lachte. »Es ist niemals zu spät. Und ehe Sie vor Gericht stehen, vergehen Wochen.«
    »Ich werde nicht vor Gericht stehen, Mr. Cotton. Ich werde vorher sterben.« Ich sah ihn fest an. »Wollen Sie mir das nicht erklären?«
    »Nein, — Sie würden mich auslachen. Sie würden mir niemals glauben.«
    Ich

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