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Jerry Cotton - 0503 - Rascher Tod durch Jimmy Brown

Jerry Cotton - 0503 - Rascher Tod durch Jimmy Brown

Titel: Jerry Cotton - 0503 - Rascher Tod durch Jimmy Brown Kostenlos Bücher Online Lesen
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Mr. Robinsons, andererseits hatte er Angst. Angst vor Jimmy Brown und seiner Garde, die nicht viel fragten, wenn es nicht nach ihren Wünschen ging-Oft hatte er mit dem Gedanken gespielt, einfach abzuhauen und alles im Stich zu lassen, sich irgendwo zu verkriechen. Er hatte eine ansehnliche Summe zurückgelegt. Wenn er sparsam war, konnte er davon leben. In seinen Träumen spukte ein kleines Haus, abseits in den Bergen. Doch die Angst vor Robinson war stärker. Er wußte, daß er nirgends Ruhe finden könnte, solange Robinson lebte.
    »Geh!« befahl der Weißhaarige mit schneidender Stimme.
    Johnny drehte sich um und öffnete die Tür. Seine Schritte waren so langsam, als ob er das Schafott besteigen sollte.
    ***
    Zuerst konnten wir kaum etwas sehen, die Luft war so dick wie der Londoner Nebel. Was uns aber sofort auffiel, war die atemlose Stille.
    Allmählich gewöhnten wir uns an den Dunst. Die Tische traten hervor und mit ihnen die Gäste, die von einer unsichtbaren Kraft auf ihren Platz angenagelt zu sein schienen.
    Halbrechts, neben der Theke, standen zwei Männer, die einen dritten zwischen sich trugen. Er sah aus wie eine Schnapsleiche und vielleicht hätten wir der Begegnung kaum Beachtung geschenkt, wenn nicht diese absonderliche Stille gewesen wäre.
    Wenn es in einem Barraum still ist, steht der Besitzer vor der Pleite, oder es ist eine Schweinerei im Gange.
    Ich tippte auf das letztere. Und als ich Jimmy Brown erkannte, der wie ein Panther sprungbereit lauerte, gab es keinen Zweifel mehr.
    So standen wir vielleicht zwanzig Sekunden. Die Situation war alles andere als gut. Obwohl wir mitten in New York waren, blieb unsere Lage mehr als zweifelhaft, ln dieser Gegend herrschte das organisierte Verbrechen, das vornehme Verbrechen, nicht die schäbige Unterwelt wie in Chinatown. Es war kaum anzunehmen, daß wir Unterstützung bekamen. Keiner, der sich bei Johnny auf hielt, verfügte über eine reine Weste. Keiner würde sich rühren, wenn zwei G-men — und Brown kannte Phil und mich — das Lebenslicht ausgepustet wurde.
    Jimmy Brown versuchte, die unerträgliche Spannung zu lösen und gleichzeitig unsere Identität den Barbesuchern bekannt zu geben.
    »Hallo, G-men!« rief er laut. »Auch mal Appetit auf einen anständigen Whisky? Geht an die Theke, ich gebe einen aus!«
    In diesem Augenblick sah ich Johnny zu einer Seitentür hereinkommen. Er wurde aschgrau, als er die Worte vernahm.
    Phil und ich setzten uns fast gleichzeitig in Bewegung. Ich spürte die Lockerheit meines Freundes, spürte, daß er auf den Bruchteil einer Sekunde ziehen konnte, wenn es nötig werden sollte.
    Vor den beiden Ganoven, die den vermeintlichen Betrunkenen auf den Boden gelegt hatten, blieben wir stehen.
    »Wer ist das?« fragte ich und drehte dabei meinen Kopf in Browns Richtung.
    Jimmy Brown griente. »Ein Gast, — ich kenne ihn nicht.«
    »Aber Ihre Leute bemühen sich um ihn? Seit wann machen Sie in Menschenfreundlichkeit? Haben Sie den Beruf gewechselt?«
    Der Gangster fühlte sich verdammt sicher. Meine Worte machten auf ihn nicht den geringsten Eindruck. Sein Lächeln wurde eher noch selbstsicherer, noch zynischer.
    »Wenn es Ihnen nicht paßt, G-man, brauchen Sie es nur zu sagen!«
    »Es paßt mir nicht«, sagte ich.
    Seine Augen verzogen sich zu schmalen Schlitzen. Ich spürte förmlich, wie er seine Chancen berechnete. Anscheinend traute er mir einen schnellen Griff zu. Und ein Risiko für sein Leben schien er nicht eingehen zu wollen.
    Ich nutzte diese Augenblicke der Unsicherheit. »Sieh nach, wie er heißt«, sagte ich zu Phil, ohne meinen Blick von Brown abzuwenden.
    In meinem Rücken spürte ich eine schnelle Bewegung, der ein trockener Schlag folgte.
    Jemand krachte auf den Boden. Trotzdem drehte ich mich nicht um. Gleich darauf hörte ich die Stimme meines Freundes:
    »Es gibt Ärger, wenn du deine dreckigen Pfoten nicht wegnimmst!«
    Jimmy Browns Augen wanderten zwischen mir und der hinter mir stehenden Gruppe hin und her. Er wagte keinen offenen Angriff. Noch nicht!
    Er schien abwarten zu wollen, was sich aus der Situation entwickelte.
    Obwohl ich Brown keine Sekunde unbeobachtet ließ, versäumte ich nicht, auch den übrigen Gästen meine Beachtung zu schenken. Überall sah ich abweisende, feindliche Gesicher. Manche schienen nur auf Browns Angriffssignal zu warten, um uns in der Luft zu zerreißen. Einige hielten ihre Hände in verdächtiger Nähe der Schulter, dort, wo bei Profis die Kanone zu stecken

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