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Jerry Cotton - 0504 - Der Tiger

Jerry Cotton - 0504 - Der Tiger

Titel: Jerry Cotton - 0504 - Der Tiger Kostenlos Bücher Online Lesen
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unten.
    »Okay«, sagte ich und erwiderte Slims Lächeln. »Fahren wir mit der unterbrochenen Unterhaltung fort!« Ich gab dem Gangster vor mir einen leichten Klaps. Er stolperte nach vorn, auf die Tür zu. Ich folgte ihm dicht auf.
    In dem Moment, wo ich mit Douglas auf gleicher Höhe war, versetzte ich aus einer plötzlichen Drehung heraus Douglas einen Schlag, genau auf den Punkt. Er torkelte zurück und wäre sicherlich zu Boden gegangen, hätte der Türrahmen ihn nicht gestützt. Noch ehe Douglas so recht begriffen hatte, was ihm widerfahren war, hatte ich seine MP in der Hand.
    Slim verfärbte sich. »Das ist nicht fair!« keuchte er unwillig.
    Ich grinste. »Wer sagt dir denn, daß ich fair sein will? Ich habe nur vor, euch allen zu zeigen, wer der Stärkere ist.« Ich steckte die Beretta in die Jackettasche und nahm die MP in Anschlag. »Vorwärts, auf die Bühne!« kommandierte ich. »Du gehst dicht vor mir, Slim!«
    Wir erreichten den Lichtkreis der Lampe ohne weiteren Zwischenfall. »Kommt ’raus aus eueren Rattenlöchern!« rief ich befehlend. »Mit den Proben ist jetzt Schluß!«
    Einer nach dem anderen schob sich in mein Blickfeld. Sie hatten zum Teil die Pistolen noch in den Händen. Auf den Gesichtern der Männer zeichnete sich fast ausnahmslos ein Ausdruck dümmlicher Beschämung ab.
    Patricia King stand noch immer vor der Rampe. Der Blick des Girls hatte nichts von seinem metallischen Glanz verloren. Mir schien es fast so, als sei er jetzt von offener Bewunderung erfüllt.
    Connors tauchte als letzter aus den Kulissen auf, aber ich vermißte Whitey. Zwei der Männer hatten ziemlich verschrammte Gesichter und zerrissene Anzüge. Sie blickten mich als Opfer der kleinen Kulissenkampagne nicht gerade freundlich an.
    »Whitey!« schrie ich befehlend.
    Er antwortete nicht. Es war nicht ganz klar, was er vorhatte, aber es bedurfte keines Computers, um sich auszurechnen, daß es nichts Gutes sein konnte.
    »Sag ihm, er soll sich zeigen!« knurrte ich Connors an.
    Connors starrte mir in die Augen, haßerfüllt und schweigend. Er hatte die Fäuste geballt und sah aus, als warte er nur auf den geeigneten Moment, um mich ein drittes Mal anzugreifen. Doch das war nur Pose. Er hatte seine Lektion gelernt, und im übrigen hielt ihn die MP davon ab irgend ein Risiko einzugehen.
    »Whitey!« schrie ich zum zweiten Mal. »Wenn du nicht auf der Stelle erscheinst, entscheiden wir über deinen Kopf hinweg!«
    Die Antwort blieb immer noch aus. Whitey kreuzte nicht auf. Die Männer hatten inzwischen wieder auf den Theatersesseln Platz genommen. Ich spürte, daß ich eine Menge Terrain gewonnen hatte. Die Gangster waren weit davon entfernt, mich zu lieben, aber sie hatten begonnen, mich zu respektieren. Wenn es etwas gab, das ihnen imponierte, so waren es idiotische Kraftakte dieser Art. Sie liebten starke Männer, und ich hatte ihnen demonstriert, daß ich einer war.
    Connors und Slim standen vor mir. Ich grinste und legte die MP aus der Hand auf den Tisch. »Niemand soll behaupten können, daß ich mich mit der Waffe in der Hand zum Boß gemacht hätte!« sagte ich.
    Das war natürlich eine Farce, und jeder im Raum wußte es. Ich war der MP bedeutend näher als Connors oder Slim. Ich brauchte nur die Hand auszustrecken, um sie an mich zu reißen.
    Wie gesagt, es war Foul Play, aber auch das entsprach genauer Berechnung. Diese Burschen sollten mich jeder Gemeinheit für fähig halten. Anständigkeit gehörte nicht zu den Dingen, die sie honorierten. Sie akzeptierten nur den als Führer, der noch raffinierter, verschlagener und gemeiner war, als sie selbst.
    »Ich bin Arty Brockley«, sagte ich mit fester Stimme. »Ich bin als einziger erbberechtigt. Ich werde um mein Recht mit allen Mitteln kämpfen. Ich will euch dieses erste verständliche Aufbäumen verzeihen. Ich werde es vergessen. Aber jeder weitere Widerstand käme euch verdammt teuer zu stehen. Darauf gebe ich euch mein Wort!«
    Keiner sprach. Niemand wagte es, sich zum Wortführer der Bande zu machen. Einer hoffte vom anderen auf ein entscheidendes Wort.
    Slim wandte sich mir zu. »Wirst du uns einige Fragen beantworten?«
    »Schieß los!«
    »Wo hast du all die Jahre gesteckt?«
    »In Frankreich. Ich war dort verheiratet. Mir ging es gut, sehr gut sogar. Meine Frau ist vor einem Jahr gestorben. Seit dieser Zeit bereitete ich meine Rückkehr vor.«
    »Warum hast du dich nie bei Jeff gemeldet? Du weißt, wie sehr er an dir hing! Er mußte glauben, du seiest

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