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Jerry Cotton - 0504 - Der Tiger

Jerry Cotton - 0504 - Der Tiger

Titel: Jerry Cotton - 0504 - Der Tiger Kostenlos Bücher Online Lesen
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zurück. »Du stehst immer noch?« fragte er vorwurfsvoll. »Setz dich, Arty, mach’s dir gemütlich! Du sollst dich hier wie zu Hause fühlen.«
    Ich ging nicht auf seinen forciert entgegenkommenden Ton ein. »Wer hat den alten Kasten hochgehen lassen?« fragte ich.
    Slim setzte sich. Er griff nach der Zigarettendose und hielt sie mir hin. Ich schüttelte den Kopf. Slim steckte sich eine Zigarette an. Er ging dabei bewußt langsam vor. Es schien fast so, als wollte er mir seine Ruhe und seine Selbstsicherheit demonstrieren. Er inhalierte tief und mit zurückgelegtem Kopf. Dann schaute er mich an und meinte:
    »Ich wüßte nur einen, der sich dahinter verbergen kann. Das ist Rocky Zwalicz. Er hat in der Stadt hinter Jeff immer nur die zweite Geige zu spielen vermocht… und eine sehr verstimmte Geige dazu! Jeffs Tod hat ihn munter werden lassen. So ist das nun mal. Die Katze ist tot, jetzt kommen die Ratten aus den Löchern!«
    »Ich kenne keinen Rocky Zwalicz. Hat er eine größere Gang?«
    »Ein Dutzend Leute. Er versorgt vor allem den Osten der Stadt mit Rauschgift. Einige Male hat er versucht, auch unseren Westen zu beliefern, aber da hat Jeff zurückgeschlagen.«
    »Wer wußte davon, daß das Meeting im Hunting Park Theater angesetzt war?«
    Slim zuckte die Schultern. »Es gibt Dinge, die in gewissen Kreisen dieser Stadt schnell die Runde machen. Philadelphia ist keine Gangsterhochburg wie Chicago oder New York. Hier tut sich die Unterwelt gegenseitig nur selten weh. Die Interessenbezirke sind ziemlich genau abgegrenzt. Ein Gauner kennt den anderen, und es ist manchmal verdammt schwer, ein Geheimnis zu bewahren.«
    Er lachte kurz. »Nur in einem Punkt halten alle zusammen. Niemand würde es einfallen, den Cops auch nur die kleinste Information zukommen zu lassen!«
    »Rocky Zwalicz«, murmelte ich. »Den werde ich mir einmal vorknöpfen.«
    Slim grinste. »Das ist gut. Ich würde ihn für den Schaden blechen lassen, und nicht zu knapp!«
    »Warum ist Whitey vorzeitig abgehauen?«
    »Aus dem Theater, meinst du? Schwache Nerven, vermute ich.« Slim grinste abermals. »Du wirst zugeben müssen, daß es ziemlich heiß her ging!«
    »Findest du?« fragte ich spöttisch. »Komm mit. Wir besuchen ihn.«
    Aus der Art, wie er mich anstarrte und zusammenzuckte, war leicht zu entnehmen, daß ihm mein Vorschlag nicht schmeckte. »Warst du denn noch nicht bei ihm?« fragte er.
    »Nein, wir gehen zusammen hin!«
    Er machte ein paar hastige Züge aus der Zigarette und meinte dann: »Verdammt, ich erwarte einen wichtigen Anruf, Arty. Ich kann im Moment nicht weg. Warum gehst du nicht allein?«
    Ich lächelte spöttisch. »Ich bin ein vorsichtiger Mann, Slim. Mit Whitey stimmt etwas nicht. Warum ist er als einziger vor dem großen Bums aus dem Theater verschwunden? Darauf wüßte ich gern die Antwort!«
    »Ich bin sicher, daß das ein Zufall war«, sagte Slim. »Whitey hat mit den Explosionen nichts zu schaffen. Whitey ist nun mal so. Er war schon immer ein seltsamer Kauz.«
    »Jeff vertraute ihm!« sagte ich.
    Slim verzog spöttisch die Lippen. »Soll ich dir ein Geheimnis verraten, Arty? Jeff war in den letzten Jahren nicht mehr ganz der alte. Ja, er vertraute Whitey, sogar bedingungslos. Aber ich habe das dumme Gefühl, daß Whitey ihm das verdammt schlecht lohnte!«
    »Drück dich gefälligst ein wenig klarer aus!« sagte ich scharf.
    »Das ist nicht so einfach, Arty. Whitey ist ein gerissener Hund. Er hätte ebensogut Steuerberater oder Advokat werden können. Wenn Whitey ein Ding dreht, steigt so leicht kein anderer dahinter. So etwas sichert Whitey durch ein Dutzend komplizierter Umbuchungen ab. Seine detaillierte Kenntnis der Technik erleichtert ihm den Jpb. Erstens versteht Whity sein Geschäft, und zweitens kommen ihm unsere vielen Scheinfirmen und die dadurch oft erforderlich werdenden illegalen Geldverschiebungen sehr entgegen… sie sind der ideale Nährboden für Unterschlagungen großen Stils!«
    »Das muß bewiesen werden.«
    »Klar, aber wie? Bist du ein bilanzsicherer Buchhalter, Arty? Ich bin es nicht. Keiner von uns ist es! Whitey konnte im Grunde mit uns Ball spielen.«
    »Stellen wir ihn zur Rede«, schlug ich vor.
    »Das ist .jetzt deine Sache«, grinste Slim. »Du wirst bald der neue Boß sein, nicht wahr?«
    »Ich bin es schon!« stellte ich nüchtern fest.
    »Du mußt offiziell von allen gewählt und bestätigt werden«, sagte Slim. »So steht es in den Statuten, die Jeff auf gestellt hat. Natürlich

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