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Jerry Cotton - 0504 - Der Tiger

Jerry Cotton - 0504 - Der Tiger

Titel: Jerry Cotton - 0504 - Der Tiger Kostenlos Bücher Online Lesen
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Syndikat vor Schaden bewahrt. Und euch dazu! Könnt ihr nicht begreifen, was geschähe, wenn einer dieser Rabauken den Boß spielte? Da lobe ich mir Whitey! Er hat als einziger in dieser Situation Einsicht und Verstand bewiesen.«
    Ich grinste Whitey anerkennend ins Gesicht. »Du weißt wenigstens, was du willst. Es war klug von dir, Pyle aus dem Wege zu räumen. Meine Hochachtung!«
    Whiteys Fischaugen schoben sich aus den Höhlungen. Ich hatte außer ihm auch Connocs und Slim im Blickfeld. Meine Behauptung war völlig aus der Luft gegriffen. Ich wollte nur sehen, wie die Männer darauf reagierten.
    Slim und Connors starrten mich nur blöde an, aber auf Whiteys Wangen zeigte sich plötzlich ein Hauch von Röte. Ich ging noch einen Schritt weiter und sagte:
    »Pyle wäre für den Job ungeeignet gewesen, noch ungeeigneter als Slim und Connors. Mit Connors und Slim kannst du dich arrangieren, mit Pyle wäre das nicht möglich gewesen. Das hast du gewußt und daraus hast du die Konsequenzen gezogen.«
    Connors ging mit geballten Fäusten auf Whitey zu. »Du verdammte Ratte!« zischte er dem zurückweichenden Buchhalter ins Gesicht. »Du bist es also gewesen! Wer oder was gab dir das Recht, dich zum Richter über Ernie zu erheben?«
    »Ich war es doch gar nicht!« stotterte Whitey.
    »Du verteidigst dich reichlich spät, Whitey!« preßte Connors durch dje Zähne.
    Slim war nur vorübergehend sprachlos gewesen. Er fühlte sich ein wenig geschlagen, weil er Whiteys Spiel nicht durchschaut hatte. Von dieser Seite hatte er keine Gefahr erwartet.
    Natürlich hatten sich, wie ich glaubte, Slim und Connors über Pyles Tod einige Gedanken gemacht. Im wesentlichen waren sie jedoch froh gewesen, daß es nicht sie erwischt hatte und daß der Kreis der Konkurrenten um einen wichtigen Mann verringert worden war. Jetzt fühlte sich auch Slim plötzlich dazu berufen, den Mord zu verurteilen.
    Er tat es ebenso scharf wie wortreich.
    Ich nutzte die Pause, die mir auf diese Weise verschafft wurde, um meine Position zu überdenken und den nächsten Angriff zu planen. Es war klar, daß mich noch eine Menge Arbeit erwartete. Obwohl ich auf einer richtigen Bühne stand, wußte ich sehr genau, daß die Übernahme eines Syndikates kein Theatercoup ist.
    Noch während ich fieberhaft die nächsten Schachzüge überdachte, wurde ich plötzlich hart in die Verteidigung gedrängt. Whitey war es, der erneut seine Gefährlichkeit bewies.
    »Das ist doch alles Unsinn!« konterte er scharf und mit protestierend erhobenen Händen. »Ich habe Pyle nicht töten lassen. Was hätte ich davon gehabt? Begreift ihr denn nicht, daß dieser Kerl nur Unfrieden stiften will? Er versucht einen gegen den anderen auszuspielen!«
    »Na, endlich merkt das einer von euch!« kam ein spöttischer Zuruf aus der vordersten Sitzreihe.
    Connors und Slim schauten sich betroffen an. Whitey trat auf mich zu. »Zieh mal dein Jackett aus, Arty«, forderte er mit sanfter Stimme.
    »Was soll dieser Blödsinn?« fragte ich scharf. »Willst du meine Muskeln bewundern?«
    »Nicht die Muskeln, sondern deine zarte Haut«, meinte Whitey. Die anderen starrten ihn an. Niemand wußte, worauf er hinauswollte. Whitey genoß es, plötzlich im Mittelpunkt zu stehen.
    Slim und Connors hatten ihre großen Szenen gehabt und dabei versagt. Jetzt wollte er der Gang einmal zeigen, wer die wirklichen Führungseigenschaften besaß! Er grinste.
    »Niemand von den Anwesenden hat Jeffs Bruder jemals zu Gesicht bekommen. Aber wir alle kennen Jeff. Wir wissen sogar, wie er in der Badehose aussieht. Deshalb ist es uns auch bekannt, daß auf seinem rechten Oberarm drei Bs eingeritzt sind. Sein Bruder hat sie ihm vor achtzehn Jahren, als die Gang gegründet wurde, mit einem Flaschensplitter in die Haut graviert. Und Jeff hat das gleiche mit Arty gemacht — also mit dir, falls du wirklich Arty sein solltest. Pässe lassen sich fälschen, aber diese alten Wundmale sind unverkennbar. Man kann sie nicht ohne weiteres nachmachen. Also los, Art Brockley, legitimiere dich!«
    ***
    Die Männer standen auf und drängten sich an die Bühnenrampe. Sogar Patricia King hatte sich erhoben. In ihren Augen sah ich plötzlich Angst und Zweifel.
    Ich warf den Kopf zurück und lachte. Es war ein hohles Theaterlachen, das mir zwar zwei, drei Sekunden Galgenfrist schuf, dem man aber, wie ich befürchtete, deutlich anhörte, daß diese Runde an Whitey ging.
    Farlund hatte mir nichts von den eingeritzten drei Bs gesagt. Entweder

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