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Jerry Cotton - 0505 - Flirt mit dem Verderben

Jerry Cotton - 0505 - Flirt mit dem Verderben

Titel: Jerry Cotton - 0505 - Flirt mit dem Verderben Kostenlos Bücher Online Lesen
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vier Sekunden und hämmerte dann mit beiden Fäusten ein wütendes Stakkato gegen die Tür. Drinnen regte sich nichts. Draußen aber auch nicht. Entweder war keiner der Sharkey-Nachbarn zu Hause, oder aber sie waren selbst gegen größte Lautstärken immun.
    Zuletzt machte ich noch den aussichtslosen Versuch, die Tür durch eine Drehung am Türknopf zu öffnen. Vergeblich.
    Es war keine Zeit zu verlieren.
    Ich ging zurück bis zu der Wand gegenüber Sharkeys Tür. Nahm einen Anlauf. Wie ein wütender Büffel krachte ich gegen das Sperrholz. Irgend etwas krachte, aber die Tür hielt noch stand.
    Zweiter Anlauf. Es krachte schon lauter.
    Dritter Anlauf. Mit einem Geräusch, als zerreiße jemand 100 Bogen Packpapier auf einmal, flog die Tür auf. Mit vollem Schwung polterte ich in die Diele.
    Leer.
    Nacheinander schaute ich in alle Räume. Leer.
    Zuletzt erst sah ich nach dem Telefon. Der Handapparat hing an der Schnur, und das Ganze baumelte fast unmerklich. Die Leitung war tot. Ich wollte schon den Hörer nehmen, um meine Dienststelle anzurufen, da zuckte ich zurück.
    Spuren, dachte ich mir. Möglicherweise besteht sogar eine Verbindung.
    Ich lief wieder aus der Wohnung heraus.
    Draußen prallte ich auf einen breitschultrigen Mann. Bevor ich begriffen hatte, was los war, fühlte ich mich am Kragen gepackt.
    »Schweinehund, dreckiger Einbrecher!« brüllte mir der Mann ins Gesicht. »Warte nur, die Polizei kommt gleich!«
    »Selbst Polizei!« schnaufte ich, aber der Riese lachte nur.
    Ich mußte einen Judogriff anwenden, um aus seiner Umklammerung zu entkommen. Er taumelte, aber er stürzte nicht. Im Gegenteil. Er hob eine riesige Rohrzange hoch und machte ein Gesicht, als wolle er mich jetzt endgültig zertrümmern.
    »Stop!« sagte ich scharf. »FBI! Sind Sie der Hausmeister?«
    Ganz langsam nahm er seine Hand mit dem gefährlichen Werkzeug herunter
    »FBI?« raunzte er ungläubig.
    Schnell zog ich meinen Stern aus der Tasche und klappte das Etui auf. Jetzt ging die Hand mit der Zange ganz in Ruhestellung. Der gewaltige Brustkasten des Mannes hob und senkte sich. »Dachte, Sie wären ein Einbrecher oder so etwas. Der Kerl hier mit seiner Künstler- oder Catcher-Agentur, oder was das sein soll, ist mir ohnehin nicht geheuer.«
    »Haben Sie wirklich die Polizei verständigt?« fragte ich.
    »Ja«, schnaufte er. »Das Revier.«
    »Gut! Haben Sie außer meinem Einbruch noch etwas gehört? Ist es mal laut gewesen? Schüsse? Hilferufe?«
    »Nein«, schüttelte er den Kopf. »Ich war allerdings in den letzten Stunden im Keller. An einem Heizöltank ist etwas undicht. Meinen Sie, ich finde es? Nichts.- Wie verhext…«
    »Hallo!« rief eine Stimme aus dem Treppenhaus.
    »Hier!« brüllte er zurück.
    Eilige Schritte kamen hoch, dann bogen die drei Besatzungsmitglieder eines Streifenwagens um die Ecke. Sie hatten ihre Pistolen gezogen.
    Ich hatte zum Glück noch meinen Stern in der Hand, sonst wären vermutlich erneut Mißverständnisse aufgekommen. So aber standen die drei Cops stramm wie ein Denkmal.
    »Ein Mann bleibt bei mir«, ordnete ich an, »der zweite verhindert, daß dieser Flur betreten wird, und der dritte Beamte läuft bitte zum Wagen zurück und ruft in meinem Auftrag das FBI an. Ich brauche sofort eine Expertenkommission. Das eine Wort genügt. Sagen Sie noch, daß ich mich in Kürze melde. Ach so — ja, rufen Sie auch bei Beils System an. Ich brauche einen Fachmann, der feststellen kann, ob von diesem Apparat aus eine Verbindung besteht.«
    »Verstanden, Sir!« sagte der Streifenführer. »Dougherty, Sie bleiben hier, Walnuth — Flurwache. Ich gehe selbst zum Funkgerät: Anruf beim FBI, Expertenkommission nach hier; Anruf bei Beils System, Fachmann zur Feststellung, ob Verbindung besteht.«
    »Richtig«, sagte ich. »Sagen Sie beim FBI, daß Cotton die Kommission anfordert.«
    »Yes, Sir — Mr. Cotton fordert die Kommission an!«
    ***
    Phil kam langsam wieder zu sich.
    Sein Kopf dröhnte. Sein Nacken war wie betäubt. Die Stirn brannte. Er wollte mit einer Hand den so mißhandelten wichtigsten Körperteil betasten. Doch seine Hände waren gefesselt.
    »Nicht aufregen, junger Mann«, sagte eine gemütliche Stimme.
    Phil versuchte, um sich zu schauen. Es gelang ihm nur mit Anstrengung, seinen Kopf zu drehen. Links neben ihm war das leicht angerostete Gestänge einer Auto-Sitzgarnitur. Er schaute nach rechts. Dort war ein nicht mehr ganz neues Hosenbein.
    Schließlich schaute Phil nach oben. Er sah einen

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