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Jerry Cotton - 0505 - Flirt mit dem Verderben

Jerry Cotton - 0505 - Flirt mit dem Verderben

Titel: Jerry Cotton - 0505 - Flirt mit dem Verderben Kostenlos Bücher Online Lesen
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Autohimmel und darunter schemenhaft die Umrisse dreier Männer.
    Phil stöhnte leise, als der Wagen über eine unebene Straßenstelle fuhr.
    »Maul halten, G-man«, sagte eine andere Stimme. Phil glaubte, sie schon einmal gehört zu haben. »Wenn du nicht still bist, gibt es neues Rauschgift. Dann schläfst du wieder schön und träumst von lauter braven Boys!«
    Phil erinnerte sich. Das war die Stimme des Mannes, der sich als Butcher vom Bureau of Narcotics vorgestellt hatte.
    In diesem Moment war es ein Glück, daß Phils Hände gefesselt waren. Andernfalls hätte er sich selbst geohrfeigt, weil' er auf den billigen Trick der Verbrecher hereingefallen war.
    »Butcher!« sagte Phil leise.
    Ein brutaler Tritt traf ihn zwischen die Rippen. »Du sollst dein Maul halten, G-man!«
    Es war wieder eine andere Stimme.
    »Wenn er nicht ruhig ist, knalle ihm noch eine auf den Schädel«, schlug ein weiterer Sprecher vor.
    Phil zog es vor, unter diesen Umständen auf weitere Versuche zu verzichten, die Gentlemen in eine Unterhaltung zu verwickeln. Er spielte einfach wieder den toten Mann. Ewig konnte die Fahrt nicht dauern, und irgendwann mußte etwas passieren.
    Sie dauerte auch nur noch knappe fünf Minuten.
    Irgendwo tutete ein Dampfer. Ein anderer antwortete. In diesem Moment hielt der Wagen. Sofort riß einer der Männer eine Tür auf. Ein Schwall kühler, feuchter Luft traf Phil. Einesteils war es für ihn erfrischend. Andererseits machte es ihn nachdenklich. Der Wagen mußte sich irgendwo am Wasser befinden.
    Eine helltönende Kranhupe bereicherte die Geräuschkulisse.
    Hafengebiet, registrierte Phil. Er verstand jetzt noch weniger als vorher. Wenn man ihn in den New Yorker Hafen gebracht hatte, war es unmöglich, so lange vorher durch eine Gegend ohne Straßenverkehr zu fahren.
    Der New Yorker Hafen liegt auf der Ost- und der Westseite von Manhattan.
    Aber es gibt noch andere Häfen in der Umgebung New Yorks. Doch alle waren sie nur durch belebte Gebiete zu erreichen.
    Phil zerbrach sich vergeblich den Kopf.
    Irgendwo schepperte ein großes Tor. Der Mann, der ausgestiegen war, stieg wieder ein. Die Tür wurde wieder geschlossen. Der Wagen ruckte an. Er fuhr aber nur ein kurzes Stück.
    »Endstation!« krächzte eine Stimme.
    Phil zählte mit. Fünf Männer stiegen aus dem Wagen. Drei davon benutzten ihn bei dieser Gelegenheit als Fußabtreter. Es waren die drei auf der hinteren Sitzbank, vor deren Füßen man Phil einen ungemütlichen Mitfahrerplatz eingerichtet hatte.
    »’raus mit ihm!« krächzte die Stimme.
    Phil fühlte sich brutal att den Füßen gepackt und über die Fußmatten des Wagens gezerrt. Mit aller Kraft hob er seinen Kopf, um nicht noch gegen die Türkante zu schlagen.
    Endlich konnte Phil etwas mehr sehen. Es sah aus wie ein Lagerhaus. Phil drehte sich um. In einer Ecke sah er einen Stapel Kisten. Im gleichen Moment wurde er wieder herumgewirbelt. Ein Schlag traf ihn im Gesicht.
    »Was hier steht, geht dich nichts an«, belehrte ihn der Mann, den er als Butcher kennengelernt hatte. Die angeblichen Herren Miller und Smithan standen auch dabei. Außer ihnen sah Phil noch zwei völlig Fremde. Der kleinere von ihnen war der mit der krächzenden Stimme.
    »Fesseln abmachen!« kommandierte der jetzt.
    »Aha, der Boß!« stellte Phil fest.
    Butcher sprang sofort wieder auf ihn zu, doch der Kleine mit der Rabenstimme stoppte ihn. »Nicht mehr, der Boß sieht das nicht gern!«
    »Dein Glück«, brummte Butcher.
    Phil spürte, wie ihm die Fesseln abgenommen wurden. Mühsam brachte er seine fast abgestorbenen Hände nach vorn und rieb sich die Gelenke. Es war eine fast übermenschliche Anstrengung. Phil war sich darüber im klaren, daß er jetzt gegen die fünf Männer keine Chance hatte.
    Trotzdem hielt der angebliche Smithan plötzlich eine langläufige Pistole in der Hand.
    Von hinten bekam Phil einen Stoß. »Marsch!« befahl der Mann, der ihm die Fesseln abgenommen hatte.
    Der Geleitzug setzte sich in Bewegung. Als Anführer eilte der Mann mit der Rabenstimme auf eine rostige Eisentür zu. Mit einem riesigen Schlüssel sperrte er sie auf. Eine trübe Funzel beleuchtete den Raum hinter der Tür. Phil erkannte in diesem schmutzigen Raum eine nicht gerade vertrauenerweckende Lastenaufzugskabine.
    Zu sechst traten sie ein.
    Die Rabenstimme schloß die Tür und mußte dazu wieder den riesigen Schlüssel benutzen. Schließlich drückte der gleiche Mann auf den total verstaubten Druckknopf. Knirschend und

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