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Jerry Cotton - 0505 - Flirt mit dem Verderben

Jerry Cotton - 0505 - Flirt mit dem Verderben

Titel: Jerry Cotton - 0505 - Flirt mit dem Verderben Kostenlos Bücher Online Lesen
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nachdenklich dieses Attribut weiblicher Schönheit. Er packte es sogar in einen Zellglasbeutel und legte es in seine Brieftasche. Doch er wußte, daß dies kein Beweis gegen Sharkey war.
    Sharkey war immerhin Junggeselle. Kein Mensch konnte es ihm verwehren, beispielsweise eine mit Haarklammern verschönte Sekretärin zu haben. Oder eine dienstbare Frau, die ihm die Wohnung in Ordnung hielt. Oder eine Freundin, die einmal einen Whisky bei ihm schlürfte.
    Nachdenklich ging Phil durch die fremde Wohnung. Er sah das Telefon und ging auf den Apparat zu.
    Vielleicht sollte ich Jerry einmal einen Zwischenbescheid geben, dachte er. Er streckte die Hand nach dem Apparat aus.
    Doch bevor er den Handapparat ergreifen konnte, schnarrte die Türklingel.
    Aha, dachte Phil, unser Mann mit dem Durchsuchungsbefehl. Den Weg hätte er sich sparen können.
    Phil eilte zur Abschlußtür.
    Öffnete sie.
    Drei Männer standen draußen.
    Phil wich einen Schritt zurück.
    »Aha«, lächelte der vorderste der drei Männer, »Kollege vom FBI, was?«
    Phil ist schließlich auch nur ein Mensch. Jeder Mensch faßt unwillkürlich Vertrauen, wenn er von einem ihm Fremden richtig angesprochen wird. Und die Anrede war ja so gesehen richtig.
    »Ja«, sagte Phil, etwas verdutzt zwar, aber durchaus nicht mißtrauisch, »ich bin Decker vom FBI.«
    »Butcher vom Bureau of Narcotics. Das sind die Kollegen Miller und Smithan. Cotton hat uns angerufen und hergeschickt. Schon etwas gefunden?«
    Phil schüttelte den Kopf. »Nichts. Es ist wie verhext!«
    »Wir finden etwas, verlassen Sie sich darauf!« grinste Butcher. »Dürfen wir hereinkommen?«
    Eigentlich müßten sie auch einen Durchsuchungsbefehl haben, dachte Phil. Aber wenn Jerry sie angerufen hat…
    Butcher hatte Phil von der Rechtmäßigkeit des Parallelunternehmens überzeugt.
    »Kommt herein«, sagte Phil.
    »Thanks, Kollege«, lächelte Butcher und schob sich durch die Tür.
    Phil machte es nicht so wie vorher Sharkey. Er ging nicht voran, sondern er hielt die Tür auf und ließ die drei Männer an sich vorbei in die Diele gehen. Er fühlte sich durchaus als Hausherr und war so höflich, hinter dem dritten Mann die Tür zu schließen.
    Für eine ganz kurze Zeit mußte er dafür den drei Männern den Rücken zudrehen. Dieser kurze Moment reichte aus.
    Die Tür des Apartments 24 A rastete mit einem lauten Schnappen im Schloß ein.
    Im gleichen Moment spürte Phil einen dröhnenden Schlag und einen stechenden Schmerz am Hinterkopf. Daß er mit der Stirn gegen die Abschlußtür prallte, merkte er schon nicht mehr.
    »Schönen Gruß vom Rauschgiftbüro!« lachte eine gemeine Stimme.
    ***
    »Verdammt, Cotton — wie oft soll ich es Ihnen noch sagen? Ich heiße Timothy Malcolm Sharkey, geboren am 23. 3. 34 in Dyersburg, Tennessee, von Beruf Promoter, wohnhaft in New York, Adresse ist Ihnen aus eigener Anschauung bekannt. Aus. Das muß ich sagen, mehr brauche ich nicht zu sagen. Und mehr sage ich nicht. Doch, eines noch: Ich streite jede mir zur Last gelegte Straftat ab.«
    Ich machte meinen Vermerk auf dem Protokollbogen.
    »Okay, Mr. Sharkey…«
    Es klopfte an der Tür.
    Mr. Highs Sekretärin stand draußen und reichte mir einen roten Umschlag. »HB!« flüsterte sie vielsagend. »Danke!« flüsterte ich zurück.
    Ich ging zurück auf meinen Platz und gab dem Protokollführer einen Wink. Die Diktiermaschine klapperte leise, während ich jetzt Sharkey die letzte Hoffnung nahm, schnell aus dieser Affäre herauszukommen.
    »Mr. Timothy Sharkey, auf Grund des nun vorliegenden Haftbefehls des Untersuchungsrichters beim Distriktgericht nehme ich Sie unter dem Verdacht fortgesetzter Bandenverbrechen, unter anderem wegen Erpressung, Anstiftung zum Mordversuch und Rauschgiftvergehens…«
    »Die Geschichte kenne ich schon. Sie wiederholen sich, Cotton!«
    Er wollte mich reizen und mich zu einer Unbedachtsamkeit hinreißen.
    Doch damit war er bei mir an der falschen Adresse… »…in Haft«, sprach ich weiter, als hätte ich seinen Einwurf nicht gehört. »Alles, was Sie von nun an sagen, kann im Sinne der Anklage gegen Sie verwendet werden.«
    »Bähbähbäh!« grinste er mich an.
    Ich drückte auf den Klingelknopf für den Beamten aus dem Zellentrakt. Der Kollege kam sofort.
    »Abführen, bitte!«
    Sharkey stand auf. »Ich nehme an, daß ich jetzt nach Rickers Island in die Haftanstalt für Untersuchungsgefangene komme.«
    »Nein«, sagte ich. »Sie bleiben hier. Ich brauche Sie noch für

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