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Jerry Cotton - 0505 - Flirt mit dem Verderben

Jerry Cotton - 0505 - Flirt mit dem Verderben

Titel: Jerry Cotton - 0505 - Flirt mit dem Verderben Kostenlos Bücher Online Lesen
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ratternd setzte sich der Aufzug in Bewegung.
    »Sind wir hier im Aufzugsmuseum?« fragte Phil neugierig.
    »Für dich ist dieser Bau auf jeden Fall eine Leichenhalle, wenn du so dumm weiterfragst«, antwortete der krächzende Mann. Dabei beobachtete er sorgfältig einen altertümlichen Fahrstandsanzeiger. Schließlich drückte er wieder auf einen Knopf. Rumpelnd kam der Aufzug zum Stehen. Die Tür wurde geöffnet; der Krächzende stieg aus.
    Phil bekam einen heftigen Stoß in den Rücken, so daß er vorwärtsstolperte. Zu spät merkte er, daß der Aufzugboden nicht auf der gleichen Ebene mit dem Fußboden außerhalb lag. Er stolperte und fiel in seiner ganzen Länge auf den Zementfußboden.
    Vier der fünf Männer lachten hämisch.
    »Aufstehen!« krächzte der fünfte.
    Phil stand auf. Dabei hatte er einen Augenblick Gelegenheit, einen Blick um sich zu werfen. Er sah ein winziges Fenster und durch dieses Fenster, das total verschmutzt war, die hellerleuchteten Fenster eines Wolkenkratzers.
    Also doch Manhattan, dachte er.
    »Los!« stieß ihn der Krächzende an.
    Zehn Schritte mußte er noch gehen… An der Stirnwand des großen Lagerraumes befand sich eine Holztür. Der Krächzende öffnete sie und ging hinein.
    Phil wurde von hinten durch die Tür geschoben.
    Staunend sah er in diesem ungepflegten Gebäude ein fast luxuriös ausgestattetes Arbeitszimmer. Offenbar ein Vorzimmer, denn hinter einem Mahagonischreibtisch saß eine Sekretärin. Sie sah so gut aus, daß Phil sich unwillkürlich in den Oberschenkel kniff, um festzustellen, ob das alles ein Traum war. Es war kein Traum. Aber die Sekretärin, die in das Vorzimmer eines Diplomaten gepaßt hätte, blieb.
    »Bitte!« sagte sie nach einem schnellen Blick auf Phil. Dann stand sie auf und öffnete eine lederbeschlagene Tür.
    Phil mußte nach Luft schnappen. Auf einem Teppich, der nach Phils Schätzung mindestens 10 000 Dollar wert war, stand ein Ebenholzschreibtisch. Und hinter diesem Schreibtisch thronte ein weißhaariger älterer Herr, der als Modell für das Titelbild des »Business-Magazin — Zeitschrift für Führungskräfte der Wirtschaft« geeignet gewesen wäre.
    Phil spürte, daß ihn außer dem Krächzenden nur noch zwei der bulligen Männer begleitet hatten.
    »Das ist Decker vom FBI«, schnarrte der Krächzende, »nach unseren Informationen nicht nur engster Mitarbeiter, sondern auch persönlicher Freund von Cotton.«
    »Freundschaft ist etwas Schönes«, erklärte der Weißhaarige verbindlich. »Cotton wird Ihnen sicher helfen wollen, oder?«
    Phil gab keine Antwort.
    »Oh«, wunderte sich der Weißhaarige, »stolz oder eingebildet? Oder einfach nur etwas mitgenommen?«
    »Weder noch«, sagte Phil jetzt. »Ich unterhalte mich nur ungern mit Leuten, die sich mir nicht vorstellen oder mit mir bekannt gemacht wurden.«
    »Eingebildet!« urteilte der Weißhaarige. »G-men sollten diese Eigenschaft nicht haben.«
    Wie in einem Zeitraffer liefen die Ereignisse der letzten Stunden vor Phils innerem Auge ab. Und plötzlich kam ihm eine Idee.
    ***
    Sechzehn Minuten vergingen, ehe unsere Experten eintrafen. Ronny vom Spurensicherungsdienst, Dr. Sörensen aus dem Labor, Dockerful, unser Print-Experte, Mell Forster vom Erkennungsdienst, der Sprengstoff- und Schußwaffensachverständige Al Hudson, zwei Fotografen. Und natürlich unser Mädchen für alles. Der alte Neville.
    »Du auch?« fragte ich.
    »Natürlich. Der Chef hat dich überall gesucht. Von Myrna hat er dann erfahren, daß du vergeblich versucht hast, Phil zu erreichen. Als dann deine Expertenanforderung kam, konnte ich es mir denken, was passiert ist. Phil ist fort, was? Man hat ihn…«
    »Ja«, sagte ich und wandte mich gleichzeitig an Ronny. »Hier, knapp hinter der Tür…«
    Ronny beugte sich hinunter. Neville ging auch in die Hocke.
    Dockerful befaßte sich bereits mit dem inneren Türknauf, den ich nicht angefaßt hatte. Er versuchte, Prints zu sichern.
    Al Hudson schnüffelte sachkundig herum. »Garantiert kein Schuß hier, in den letzten Stunden.«
    Mell Forster wartete noch ab. »Mindestens drei verschiedene Männer waren hieran beteiligt«, verkündete Ronny.
    Sofort schaltete sich auch Doc Sörensen ein. Er hatte eine seiner unwahrscheinlich scharfen Lupen dabei. Er kniete nieder und betrachtete sich eine Stelle, auf die Ronny deutete. »Doch«, murmelte er, »man sollte einiges daraus feststellen können.« Dann gab er genaue Anweisungen, wie die Gummi- und Schmutzspuren gesichert

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