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Jerry Cotton - 0507 - Ich hetzte die Asphalt-Hyaenen

Jerry Cotton - 0507 - Ich hetzte die Asphalt-Hyaenen

Titel: Jerry Cotton - 0507 - Ich hetzte die Asphalt-Hyaenen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Meldung, die um ein Haar im Papierkorb gelandet wäre.
    »Wer hat sie aufgenommen?« fragte ich schnell.
    Grann sagte es mir und holte zwei Minuten später den Stenografen aus dem Aufnahmezimmer heraus.
    »Ich dachte, es wäre ein schlechter Witz unseres Korrespondenten Patrick«, erzählte er. »Die Stimme klang so ähnlich.«
    »Haben Sie denn nicht bald bemerkt, daß es doch eine fremde Stimme war?«
    »Mein Gott«, sagte er, »wir haben ein paar Dutzend Korrespondenten, die immer anrufen. Zudem haben wir ein ganzes Bataillon gelegentlicher Mitarbeitei’, Wissen Sie, Zeitungsreporter, die irgendeine Meldung bei ihrem Stammblatt nicht loswerden und sie manchmal an uns verkaufen können; Leute, die uns mit Meldungen bombardieren, um mit uns in eine feste Verbindung zu kommen — alle Stimmen kann ich tatsächlich nicht kennen. Außerdem sind wir so viele Stenografen in der Aufnahme. Manchmal hört man die Stimme des festen Mitarbeiters vier Wochen nicht, weil er zufällig mit anderen Kollegen redet…«
    Ich klopfte ihm trotzdem anerkennend auf die Schulter. Mancher andere hätte die Meldung vielleicht gar nicht mitgeschrieben. Es war nur schade, daß er den Fremden nicht in ein Gespräch gezogen hatte.
    Zu spät, nichts zu machen.
    »Können wir Ihnen irgendwie helfen?« fragte Grann.
    »Ja«, sagte ich. »Sie können uns helfen, indem Sie die Meldung vergessen.«
    »Warum?« fragte er verwundert.
    »Wir wollen keine Panik in Manhattan, die uns nur stört und niemandem nützt. Wir dürfen sogar annehmen, daß der Unbekannte das mit seiner Drohung und seinem Anruf bei Ihnen erreichen will. Also — bitte nichts davon.«
    »Cotton«, sagte er und sah mich vorwurfsvoll an. Ich ahnte, was dieser Blick zu bedeuten hatte.
    »Sie haben es schon weitergegeben.«
    »Leider ja. Nachdem es hieß, Sie würden sofort hierherkommen, wußte ich, daß die Meldung stimmte. Ich habe sie an die Radio- und TV-Stationen gehen lassen!«
    ***
    Die kesse kleine Nancy Sinatra stampfte über den Bildschirm und wollte mal wieder wissen lassen, daß ihre Schuhe zum Gehen gemacht seien.
    Doch an diesem Vormittag verschwand sie plötzlich vom Bildschirm.
    »Ladies and Gentlemen!« sagte ein aufgeregter Sprecher, »wir unterbrechen unsere Sendung für eine Durchsage. Nach einer Meldung von UPI ist bei dieser Agentur vor wenigen Minuten bekanntgeworden, daß ein Unbekannter damit droht, aus Rache am FBI Kinder zu erschießen. Wir geben diese Meldung unter Vorbehalt weiter und bitten die Eltern, diesen Hinweis zu beachten. Es wird vermutet, daß es sich um die Drohung eines Wahnsinnigen handelt.«
    Der Sprecher verschwand wieder vom Bildschirm. So, als sei nichts geschehen, sang Nancy Sinatra weiter.
    ***
    Timothy Idelworm schaute noch einmal liebevoll auf sein Gewehr. Es war ihm nicht mehr anzusehen, daß es vor knapp zwei Minuten noch in vier Einzelteile zerlegt in einer schwarzen Ledertasche gelegen hatte.
    Idelworm ließ das Zielfernrohr einrasten.
    Er schob die Patrone in die Kammer und lud durch.
    »Fertig«, flüsterte er vor sich hin.
    Ein schneller Blick aus dem Fenster zeigte ihm, daß der Kinderwagen noch immer vor dem Schaufenster auf der gegenüberliegenden Straßenseite stand.
    Idelworm nahm das Gewehr in Anschlag. Sein rechtes Auge klemmte sich vor das Okular des Zielfernrohres. Ein leichter Nebel schien jetzt zwischen ihm und dem Ziel zu liegen.
    Noch einmal setzte der Verbrecher die Waffe ab.
    Mit einem Blick fand er die Einstellschraube für das Zielfernrohr. Er drehte sie weiter, bis der weiße Strich über dem Zeichen plus 2,5 stand. Wieder visierte er sein Ziel an.
    Der leichte Nebel war verschwunden.
    Messerscharf sah der Verbrecher die Verdeckverstrebung im Fadenkreuz. Er schwenkte den Lauf um Millimeter nach rechts. Eine winzige Hand wurde sichtbar. Idelworm hatte sie für einen Moment genau im Fadenkreuz. Dann aber schwenkte er den Lauf eine winzige Spanne nach links.
    Er wollte nicht nur die Hand des Kindes treffen.
    Morden wollte er.
    Trotz des Zielfernrohres konnte er den Kopf des Kindes nicht erkennen. Er befand sich im Schatten des Kinderwagenverdecks.
    Der Säugling hatte noch eine Gnadenfrist. Noch einmal schwenkte Idelworm den Lauf nach rechts, dorthin, wo sich die winzige Hand bewegte. Und wieder ging der Lauf nach links. Idelworm mußte die Entfernung von der Hand zum Kopf schätzen.
    Langsam krümmte sich sein am Abzug liegender Zeigefinger. Er erreichte den Druckpunkt.
    Der Finger krümmte sich weiter.
    Leise

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