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Jerry Cotton - 0507 - Ich hetzte die Asphalt-Hyaenen

Jerry Cotton - 0507 - Ich hetzte die Asphalt-Hyaenen

Titel: Jerry Cotton - 0507 - Ich hetzte die Asphalt-Hyaenen Kostenlos Bücher Online Lesen
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bewegte.
    ***
    »So«, rief der Desk-Sergeant spöttisch aus. »Schah von Persien. Sehr interessant. Wir haben gern interessante Leute bei uns. Und du wirst einsehen, daß es auch bei uns sehr interessant ist.«
    »Was wollt ihr von mir?« maulte John Sharkey. Er glaubte, ihm könne nicht allzuviel passieren. Waffen hatte er nicht bei sich. In New York war er nicht registriert. Sein Vergehen war ein kleiner Fisch. Ansonsten hatte man ihn anscheinend nicht in Verdacht.
    »Wie heißt du?« fragte der Desk-Sergeant kurz. »Wenn du noch einmal Schah von Persien sagst, bist du reif.«
    »Ihr könnt mir gar nichts tun«, antwortete Sharkey aufsässig.
    »Doch«, sagte sein Widersacher. »Wir können sehr gut. Wenn du dich als Schah von Persien bezeichnest, gibt es nur zwei Möglichkeiten. Entweder bist du besoffen, dann wirst du ausgenüchtert, oder du spinnst, dann lassen wir dich in die nächste Klapsmühle…« Der Desk-Sergeant stockte in seiner Rede und schaute den Festgenommenen von oben bis unten an.
    »Ja«, sagte er schließlich, »es stimmt. Du spinnst. Du bist schizophren. Weißt du, was das ist? Du leidest unter einer Bewußtseinsspaltung. Einer denkt, er wäre ein Hund, der andere denkt, er wäre der Schah von Persien. Schizophrenie ist schlimm, unter Umständen sogar gemeingefährlich. Du gehörst in eine Anstalt. Mindestens sechs Wochen zur Untersuchung. Jawohl, das werde ich dem Captain mitteilen. Du bist nicht klar im Kopf! Wer weiß, was du noch alles anstellst.«
    »Ich…«, stotterte Sharkey.
    In diesem Moment kam der Captain des Reviers aus seinem Office.
    »Wer ist das?« fragte er hastig. »Tätlicher Angriff auf eine Frau, Sir«, berichtete der Desk-Sergeant schnell, »dann tätlicher Angriff auf Policeman Murray. Der Mann behauptet, der Schah von Persien zu sein. Vielleicht ist der Mann schizophren, Sir!«
    »In die Zelle mit ihm!« befahl der Captain. »Wir werden eine Untersuchung veranlassen!«
    Der Offizier winkte einen anderen Beamten herbei. »Los, schnell weg mit ihm — wir haben jetzt Wichtigeres zu tun.«
    Der ehemalige Gunman versuchte zu protestieren, doch es war zwecklos. Der Captain trieb zur Eile an.
    Sharkey konnte nicht wissen, daß sein bisheriger Boß Idelworm schuld daran war, wenn die Polizei mit ihm so kurzen Prozeß machte.
    Er konnte noch mehr nicht ahnen. Er fühlte sich sicher, obwohl er schon auf dem Wege zum Geschworenengericht war.
    ★
    »Hm«, machte. Jimmy Grann, Redakteur bei der UPI New York, und las noch einmal die wenigen Zeilen, die ihm der Stenograf auf den Tisch gelegt hatte.
    »Hm«, machte er erneut. Dann legte er die Meldung auf die Seite und nahm sich eine der Korrespondentenmeldungen aus dem Drahtkorb für Eingänge.
    Interessiert redigierte er die Meldung über die angebliche Selbstentzündung eines Personenwagens. Die Skandalmeldung von einem Starlet überantwortete er dem Papierkorb. Wir machen doch nicht für jede kleine Anfängerin kostenlose Reklame, dachte er ärgerlich.
    Dann folgte eine Meldung, die schon sein Kollege vom Frühdienst in der Hand gehabt hatte.
    Ein großes rotes Fragezeichen war darauf gemalt.
    »Rätselhafte Polizeiaktion in der Bowery«, lautete die Überschrift. Grann überflog die Zeilen. Er wollte die Meldung schon endgültig über die Tischkante in den Papierkorb schubsen, als sein Blick an drei Buchstaben hängenblieb.
    Grann las noch jenen Satz: »Allem Anschein nach waren auch Agenten des FBI an der Aktion beteiligt.«
    Mit einem Griff holte sich Grann die vorhin beiseite gelegte Meldung wieder herbei. Mit einem zweiten Griff angelte er sich das Telefon, das auf einem Drahtgestell stand. Die Nummer, die er haben wollte, wußte Grann auswendig.
    LE 5 — 7700.
    »Federal Bureau of Investigation, New York Distrikt«, klang ihm eine weibliche Stimme entgegen.
    »United Press International«, meldete er sich. »Kann ich euren heute für die Presse zuständigen Mann haben?«
    Die Antwort wunderte ihn. »Sorry«, klang es aus dem Hörer, »wir haben im Moment Großeinsatz. Können Sie später noch einmal anrufen?«
    »Geht es etwa um einen Mann, der Kinder erschießen will?« fragte Grann schnell. Das Telefongirl zögerte. Dann hörte der Redakteur: »Bleiben Sie in der Leitung — ich verbinde!«
    ***
    Um 9.21 Uhr fuhr ich mit Rotlicht und vollem Konzert mit meinem Jaguar durch die Downtown zur UPI-Agentur.
    Grann empfing mich in der Halle des Wolkenkratzers, und während wir im Schneilift nach oben brausten, las ich die

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