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Jerry Cotton - 0510 - Sie warfen mich den Schlangen vor

Jerry Cotton - 0510 - Sie warfen mich den Schlangen vor

Titel: Jerry Cotton - 0510 - Sie warfen mich den Schlangen vor Kostenlos Bücher Online Lesen
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Gesicht.
    »Seien Sie froh, daß diese Gang nicht mit dem gleichen Programm mitten in Manhattan sitzt«, tröstete Mr. High.
    »Dann könnte ich Katastrophenalarm geben!« Hywood schüttelte sich bei der Vorstellung, daß ein solcher Fall eintreten könnte. »Ich werde jetzt die Safety Division verständigen!«
    Mr. High nickte. »Ich bitte Sie, an? schließend mit Ihren Einsatzgruppenleitern zu uns zu kommen. Wir müssen unser weiteres Vorgehen absprechen.«
    Hywood nickte nur.
    »Phil und Steve!«
    »Mr. High?« Meine beiden Freunde antworteten wie aus einem Munde.
    »Phil, Sie kommen mit mir zum Distriktgebäude und nehmen an der Einsatzbesprechung teil. Sie werden später für den Gesamteinsatz hier verantwortlich sein.«
    »Okay, Chef!«
    »Steve — Sie sind unser Mann in Brooklyn. Sie bleiben hier, halten die Verbindung zur City Police und sind dafür verantwortlich, daß sich die Situation für die Gangster nicht verbessern kann. Ich schicke Ihnen zehn Kollegen, die Sie dann entsprechend einsetzen. Unseren Haupteinsatz gegen die Gangster werden wir erst am Abend führen können!« Schnell gab Mr. High noch die notwendigen Anweisungen.
    Das von den Gangstern kontrollierte Stück der Range Street wurde zur belagerten Festung, aber vorerst sollte Waffenstillstand bestehen.
    ***
    »Habe ich nicht recht?« fragte die dicke Frau mit dem Sombrero. Sie redete wie ein Wasserfall, und schon nach wenigen Meilen Fahrt war ich über alle Familien und sonstigen Verhältnisse in Tompaco unterrichtet. »Hatten Sie geschäftlich in Tompaco zu tun?«
    »Man kann es so sagen!« nickte ich.
    Die Schleusen ihrer Beredsamkeit öffneten sich erneut. Ohne Atem holen zu müssen, schilderte sie mir die wirtschaftlichen Verhältnisse der Leute in Tompaco. Schließlich riet sie mir davon ab, mich in diesem Ort geschäftlich allzusehr zu engagieren. »Schlechte Lage, schlechte Verkehrsverbindungen. Für Fremde kein guter Boden, glauben Sie mir, Mr.…«
    Es blieb mir nichts anderes übrig. »Cotton«, stellte ich mich vor. »Jerry Cotton?« wiederholte sie fragend. »Das ist kein Name einer Florida-Familie. Ich habe auch einmal einen Cotton gekannt. Er wollte mich heiraten, vor 15 Jahren. Nein, das war nichts für mich. Er war ein Texaner. Ich hätte mit ihm nach Texas gehen müssen. Kennen Sie Texas?«
    Ich mußte zugeben, Texas nur sehr oberflächlich zu kennen, worauf ich mir einen kurzen, aber in jeder Beziehung erschöpfenden Vortrag über Texas anhören durfte. »Nein«, schloß sie, »die Texaner sind ähnlich wie wir Menschen aus Florida. Stolz, heimatverbunden, gastfreundlich, aber trotzdem allen Fremden gegenüber mißtrauisch. Unter uns halten wir zusammen, aber…«
    Sie warf mir einen schnellen Blick zu und verzichtete darauf, ihren Satz zu vollenden.
    Ich lächelte sie an. »Es wird sich kaum so ergeben, daß ich noch einmal nach Tompaco komme. Meine Geschäftsreise war eine vermutlich einmalige Angelegenheit«, versuchte ich, sie hinsichtlich ihrer Befürchtungen zu beruhigen.
    »So?« sprang sie auch darauf herein. »Was führte Sie denn gerade jetzt nach Tompaco?«
    »Kennen Sie Edward Croccer?«
    »Natürlich! Dem sie gerade jetzt den Prozeß machen! Was haben Sie damit zu tun?« Das Thema schien sie zu interessieren.
    »Nicht viel. Ich wurde als Zeuge gehört, weil ich Croccer in New York kennenlernte. Er erzählte mir dort einiges über seine Tat.« Das konnte ich ihr sagen, ohne irgendwelche Geheimnisse zu verraten oder mein Schweigegebot über dienstliche Angelegenheiten zu verletzen.
    Sie gab einen kurzen Ton von sich, mit dem sie offenbar ihre Mißbilligung zum Ausdruck bringen wollte. »Seine Tat!« sagte sie geringschätzig. »Was heißt Tat. Was hat er denn getan? Er hat diese alte Hexe erschlagen, die…«
    »Kein Mensch hat das Recht, einen anderen Menschen zu erschlagen!« sagte ich, vielleicht eine Spur zu scharf.
    »Sie kommen aus New York?« fragte sie spitz.
    »Ja, ich komme aus New York!«
    »Man merkt es. Für Sie in New York, überhaupt für euch alle im Norden, ist ja ein Mensch wie der andere. Wir denken hier anders. Verdammt anders!« Ich merkte, worauf sie hinauswollte. Und plötzlich hatte ich wieder die Szene vor dem Gemüseladen vor den Augen. Und die johlende Menschenmenge vor der Schule.
    »Was hat das mit der alten Frau zu tun?« fragte ich.
    Sie gab einen zischenden Laut von sich. »Es gibt in Tompaco eine Vereinigung, der Ihre Ansichten gar nicht gefallen. Diese Vereinigung ist zwar nicht

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