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Jerry Cotton - 0510 - Sie warfen mich den Schlangen vor

Jerry Cotton - 0510 - Sie warfen mich den Schlangen vor

Titel: Jerry Cotton - 0510 - Sie warfen mich den Schlangen vor Kostenlos Bücher Online Lesen
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sehr, groß, aber ziemlich mächtig. Ihre Ansichten könnten für Ihre Gesundheit ziemlich schädlich sein!«
    In jeder anderen Situation wäre jetzt für mich der Moment dagewesen, mich von meiner Gesprächspartnerin zu verabschieden. Doch ich konnte es nicht. Ich mußte schnellstens zurück nach Tompaco. Jetzt erst recht. Plötzlich kam mir das gegenüber dem alten Omnibus direkt rasende Tempo des Wagens langsam vor. Die Minuten verrannen quälend langsam. Doch am Horizont sah ich endlich die Silhouette der Häuser der kleinen Ortschaft auftauchen.
    Fünf Minuten später waren wir da. Die Straßen waren fast menschenleer. Vor einigen Geschäften waren die Läden geschlossen. Auf dem Platz vor der Schule knurrte ein magerer Hund eine struppige Katze an, die sich empört Tauchend revanchierte.
    »Was ist denn hier los?« fragte die Frau verwundert.
    Ich konnte ihr keine Antwort geben. Aber ein alter, einbeiniger Mann,- der plötzlich auf uns zuhumpelte, wußte cs genau.
    »Los, Catherine«, krächzte er, »holen Sie Ihre Flinte und fahren Sie hinüber zum See. Bickingtone hat sich dort versteckt. Er wollte Walker umbringen. John Matterns hat unsere Mitglieder aufgefordert, ihm bei der Jagd auf den dreckigen Nigger zu helfen. Wer ihn abschießt, bekommt 100 Dollar von Walker!«
    Auch der alte, einbeinige Mann trug ein »K« auf dem Arm.
    ***
    »Damned!« fluchte Robert Shimmy, der Gangsterboß. »Was haben diese verfluchten Greifer nur vor?«
    Mich Bunny, einer seiner Komplizen, spuckte aus. »Ich kann keine Gedanken lesen, Boß, ich weiß nur, daß wir in einer verfluchten Falle sitzen. Wie wollen wir hier wieder herauskommen?«
    »Barber, dieses dumme Stück!« erregte sich Shimmy. »Mußte der Kerl diese Schlägerei in der Kneipe beginnen? Damit hat er uns die Cops auf den Hals gehetzt!«
    »Quatsch!« entgegnete Bunny kurz. »Es war deine Anweisung, daß wir auf die Dächer ausweichen sollen, wenn etwas passiert. Leider hat keiner auf mich gehört. Hier oben kommen wir nie mehr herunter.«
    »Die Cops kommen aber auch nie herauf!« ließ sich Shimmy vernehmen.
    »Die Cops, die Cops«, zeterte Bunny. »Hast du noch nicht gemerkt, daß das FBI schon mitmischt?«
    »Der FBI?« stutzte Shimmy. »Woher weißt du das?«
    Bunny lachte. »Ich habe mit denen mal geschäftliche Beziehungen gehabt. Sie wollten etwas von mir. Es ist aber nichts daraus geworden, weil ich ein schönes Alibi hatte. Aber bei der Gelegenheit habe ich ein paar Kerle von denen kennengelernt. Der schwarze Wagen, auf den ich vorhin geschossen habe, das war ein Dienstwagen vom FBI. Die Mistkerle fahren mit Zivilnummern!«
    »Du hast auf das FBI geschossen?« ereiferte sich der Boß. »Damit hast du sie uns auf den Pelz gehetzt! Was sollen wir jetzt machen?«
    »Wir brauchen Geiseln!« überlegte Shimmy.
    ***
    »Ohhh!« sagte sie und schloß einen Moment die Augen. Es sah aus, als nehme sie erleichtert eine lange erwartete Nachricht entgegen. Doch dann warf sie sich herum und schaute mich lange an.
    »Aussteigen, Fremder!«
    Unsere Blicke begegneten sich.
    »Los!« unterstrich sie ihre Aufforderung noch einmal scharf.
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, Madam, ich fahre gern mit Ihnen zum See. Es interessiert mich, was dort geschieht.«
    Ihr Blick wurde lauernd. »Was dort geschieht, geht Sie nichts an, Fremder!«
    »Meinen Sie?«
    »Ja, ich meine es, Mr. Cotton aus New York.« Sie betonte es jetzt so, wie es vor ein paar Stunden der Gerichtsschreiber getan hatte. Ich ahnte, worum es ging. Jetzt durfte ich sie auf keinen Fall mehr mit Glacehandschuhen anfassen. Ein Menschenleben war in Gefahr. Dann ist auch in jedem Fall das FBI zuständig.
    »Moment«, sagte ich nur, sprang aus dem Wagen und war mit zwei Sätzen in der Telefonzelle an der Straßenecke. Zehn Sekunden später war ich mit dem FBI-Distrikt in Miami verbunden. Mein dortiger Kollege hieß Al Sutton.
    »Cotton«, schnarrte er in den Hörer. »In Tompaco gibt es unseres Wissens eine starke Gruppe von Ku-Klux-Klan-Anhängern. Sie bringen es glatt fertig, unsere Verfassung zu verletzen. Ich habe im Augenblick keinen Mann zur Verfügung. Bis zum Eintreffen eines unserer Beamten wahren Sie die Interessen des Bundes. Vor allem haben Sie den Neger vor jeglichem Übergriff zu schützen.«
    »Okay«, sagte ich kurz. »Aber schicken Sie nur so schnell wie möglich Verstärkung. Meine Chancen sind nicht die besten.« Dann hängte ich ein und spurtete zum Wagen der kriegerischen Lady zurück. »Wir

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