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Jerry Cotton - 0513 - 12 Stunden Todesangst

Jerry Cotton - 0513 - 12 Stunden Todesangst

Titel: Jerry Cotton - 0513 - 12 Stunden Todesangst Kostenlos Bücher Online Lesen
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und wieder zurück.
    »Ich…« murmelte Mason. Mehr brachte er nicht heraus.
    Die schmächtige Gestalt Fords erschien an der Zimmertür.
    »Was ist?«
    Rose zuckte zusammen. Mit einem Sprung war er bei Mason, riß ihn hoch und stieß ihn quer durch das Zimmer. Roses Hand verschwand in der Innentasche des Sakkos.
    »Nicht jetzt«, sagte Francis Ford hastig von der Tür her und löschte das Licht.
    Mit nachtwandlerischer Sicherheit huschte er durch das dunkle Zimmer. Vorsichtig schob er die schwarze Plastikfolie zur Seite und schaute hinunter auf die Straße. Sekundenlang starrte er hinaus.
    »Nichts«, sagte er dann und atmete auf. »Es hat niemand gehört. Sind nur ganz wenige Leute auf der Straße. Die gehen alle weiter.«
    »Dieser hirnlose Frosch hat den Meißel in den Laden fallen lassen«, klärte Rose seinen wichtigsten Mitarbeiter auf.
    »Licht an!« befahl Francis Ford. Er drückte schnell wieder die Plastikfolie an das Fenster.
    Mit einem verachtungsvollen Blick musterte er den vor Angst zitternden Mason.
    »Ich…«, setzte Mason wieder an.
    Ford machte eine wegwerfende Handbewegung. Ohne noch weiter auf den Unglücksvogel zu achten, begutachtete ei die bisherige Arbeit.
    »Durch!« stellte er dann fest. Seine schwarzhaarige Hand tastete das Loch ab. Ford hielt die Augen dabei geschlossen. Er verließ sich ganz auf sein Gefühl.
    Nach ein paar Sekunden nickte er zufrieden. »Ja«, sagte er, »ich habe die richtige Stelle gefunden. Der Eisenträger sitzt unmittelbar neben dem Loch.«
    Mit dem Zeigefinger malte er ein Kreuz in den staubigen Schutt. »Hier müssen wir weitermachen. Fatso!«
    Der Mann mit dem steifen Hut zog es in dieser gespannten Atmosphäre vor, nicht wieder gegen den Namen zu protestieren, den er nicht leiden konnte. Seinem Unwillen, schon wieder zur Arbeit herangezogen zu werden, gab er lediglich Mason gegenüber sinnfällig Ausdruck, indem er dem vom Pech Verfolgten im Vorbeigehen kräftig auf den Fuß trat.
    Mason ließ es sich gefallen. Er war lange genug Gangster, um zu wissen, daß das Maß voll war. Sein Leben hing an einem seidenen Faden. Und ganz gleich, was der wirkliche Grund sein würde: Ein Scheitern des Unternehmens würde man immer ihm in die Schuhe schieben!
    Fatso Taylor ließ sich ächzend an der Baustelle nieder und griff nach dem Hammer. Er blickte sich suchend um. Dann wollte er sich wieder erheben.
    »Moment«, sagte Ford. Er ging zu seiner Tasche und holte einen neuen Meißel heraus.
    Taylor verzog mißbilligend das Gesicht, als er erkannte, daß er sich zu früh gefreut hatte. »Du hast wohl einen ganzen Werkzeugladen bei dir?«
    Ford gab keine Antwort. »Vorsichtig«, sagte er nur, »damit wir diesen nicht auch noch verlieren. Vom Eisenträger wegbleiben. Außerdem bist du in drei Minuten erst mal fertig. Dann bin ich an der Reihe.«
    »Wieso in drei Minuten?« fragte der Gangsterboß. »Durch so’n kleines Loch kannst du doch nicht…«
    Francis Ford grinste unverschämt. »Du mußt weniger saufen und mehr ins Kino gehen!«
    »Hä?« Benny Rose schob seinen hellgrauen Schlapphut ins Genick und kratzte sich an seiner niedrigen Stirn.
    Ford ging langsam zu seiner zweiten Tasche, öffnete sie und holte einen riesigen Regenschirm heraus.
    »Kennst du den Trick tatsächlich noch nicht?« fragte er mitleidig.
    ***
    Der Tabakwarenhändler Ruby Spiegel griff nach seinem Hut. »Schluß für heute. Um sieben Uhr in der Frühe muß ich meinen Laden wieder aufmachen, damit meine Kunden nicht ohne Zeitungen und Zigaretten zur Arbeit fahren müssen.«
    Ignaz Janek gähnte herzhaft. »Ich muß auch früh ’raus. Trotzdem — für einen Bourbon haben wir noch Zeit.« Spiegel drückte sich den Hut auf den Kopf, schob ihn aber nach hinten. »Aber nur einen!«
    Janek winkte dem Barkeeper und gab ihm ein Zeichen mit zwei ausgestreckten Fingern. Dann seufzte der Einwanderer aus Osteuropa aus tiefstem Herzen. »So was!«
    »Was denn?« fragte Spiegel mitleidvoll. Seine Zunge war inzwischen auch schon etwas schwer geworden.
    »Dieser Whitehead!« kam Janek auf sein Thema zurück, das ihn nun seit Stunden beschäftigte. Der Boxfan mußte immer wieder sein graues Haupt schütteln. »Rechtsausleger ist er! Und schnell wie ein Wiesel. Ich hätte meinen letzten Cent auf ihn gesetzt!«
    Der Zigarettenhändler Ruby Spiegel prostete seinem Begleiter noch einmal zu. Er trank sein Glas leer und sah mit einem leicht verglasten Blick auf die Uhr.
    »Schon so spät«, murmelte er dann, »schon

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