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Jerry Cotton - 0513 - 12 Stunden Todesangst

Jerry Cotton - 0513 - 12 Stunden Todesangst

Titel: Jerry Cotton - 0513 - 12 Stunden Todesangst Kostenlos Bücher Online Lesen
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zwanzig nach elf. Es wird Zeit für einen alten Mann. Ich muß noch zum Nachttresor.«
    Janek schüttelte sich fast aus vor Lachen. »Nachttresor. Habt ihr das gehört? Nachttresor! Und Whitehead ist pleite!«
    Auf unsicheren Beinen ging Ruby Spiegel allein hinaus auf die Straße.
    ***
    Das Telefon auf dem Schreibtisch schlug an.
    »Für Sie, Cotton!« brüllte Hywood durch die geschlossene Tür. Es hörte sich an, als hielte jemand einen auf volle Kraft gestellten Lautsprecher neben meinen Kopf.
    Um keine Zeit zu verlieren, hatten wir darauf verzichtet, erst noch zu unserem Distriktgebäude zu fahren. Captain Hywood hatte mir sein Vorzimmer zur Verfügung gestellt. Und natürlich auch seinen Telefonapparat.
    Der Nachtdienstleiter im FBI-Distriktgebäude hatte unseren Chef, Mr. High, verständigt. Der Chef war sofort in sein Büro gefahren.
    »Wie kamen Sie an den Fall?« fragte er.
    Ich erklärte ihm die Zusammenhänge.
    »Ihre Meinung?« fragte Mr. High.
    »Ich glaube nicht, daß es sich um einen irreführenden Notruf handelt. Es klingt alles so echt. Leider aber ohne jeden Hinweis.«
    »Was haben Sie unternommen?«
    »Ich habe zuerst die City Police gebeten, den Großalarm zurückzunehmen und die Mannschaften lediglich in Bereitschaft zu halten. Ich hoffe, daß Sie…«
    »Sie haben richtig gehandelt«, kam mir Mr. High zuvor. »Die vermutlichen Gangster sind bereits gewarnt und werden natürlich besonders auf die Polizei auf passen.«
    »Ja«, sagte ich, »das fürchte ich auch. Wir haben jetzt Zivilstreifen in die City geschickt mit dem Auftrag, aufmerksam, aber unauffällig alle Häuser und Straßen zu beobachten, in denen sich Juwelier- und artverwandte Geschäfte befinden.«
    Ich hörte, wie Mr. High tief Luft holte. »Sie haben recht, Jerry. Irgendwo im Häusermeer von New York sitzen Leute, von denen wir nichts wissen. Nur daß es sich um Verbrecher handelt.«
    »Hoffnungslos«, sagte ich.
    »Gibt es dieses Wort in Ihrem Wortschatz, Jerry?«
    »Bis jetzt kannte ich es nicht«, gab ich zu.
    »Na also«, sagte der Chef. »Ich bleibe in meinem Office. Sagen Sie den Kollegen von der City Police Bescheid.« Ich schaute auf die Uhr.
    20 Minuten vor Mitternacht.
    ***
    Knirschend löste sich ein Stück Putz. Ihm folgte ein Stein.
    Fatso fuhr erschrocken zusammen. Er hatte keine Chance, den Stein zu halten. Der Brocken fiel in die Dunkelheit hinunter. Dumpf schlug er auf.
    »Verdammt!« brüllte Benny Rose. »Kannst du Rindvieh nicht…«
    Francis Ford winkte ab. »Reg dich nicht auf, Dicker. Wo gehobelt wird, da fallen Späne. Ein Stein ist kein Meißel.«
    Der Boß schnaubte wie ein wütender Elefantenbulle. »Wenn ich gewußt hätte, daß das einen solchen Radau gibt, hätte ich die Finger davongelassen, verdammt! Warum haben wir nicht gleich die Fensterscheibe eingeschlagen? Das gibt auch nicht mehr Krach.«
    »Doch«, sagte Ford ruhig. »Das klirrt gewaltig. Außerdem kannst du die Schaufensterscheibe nicht einschlagen, weil stählerne Läden davor sind. In die Scheibe ist außerdem eine Alarmanlage eingebaut.«
    »Bei dem, was wir machen, kracht ein Steinbruch in den Laden. Die ganze Straße wird wach!« tobte Rose.
    Ford schüttelte nachsichtig lächelnd den Kopf. Er bückte sich und holte wieder den Regenschirm aus der Tasche. »Hast du es dir überlegt?«
    »Laß die Faxen mit dem blödsinnigen Schirm!« schäumte Rose. »Ich will jetzt wissen, wie du an den Tresor herankommen willst, ohne daß wir das ganze Haus abreißen müssen.«
    »Mit dem Schirm«, sagte Ford. »Damit?« höhnte der Boß. »Ich glaube, ich bin unter Idioten. Das hat die Welt noch nicht gesehen — mit einem Regenschirm will er einen Tresor ausräumen!«
    »Vor ein paar Jahren haben ich mal einen Film gesehen«, erzählte Francis Ford in aller Ruhe.
    Rose schnappte nach Luft wie ein auf trockenen Sand geratener Lachs. Sein breites Gesicht lief rot an. Nur die knollige Nase wurde blaß.
    »Rififi«, hüstelte Ford, »hieß der Film. Was Rififi heißt, weiß ich nicht. Wenn du ihn gesehen hättest, würdest du mit dem Schirm Bescheid wissen.«
    Benny Rose ächzte nur noch. »Willst du mich total fertigmachen? Sag bloß noch, du wartest jetzt auf Regen!«
    Ford fischte aus seiner großen Ledertasche eine starke Schnur, die er bereits auf ihre Verwendbarkeit geprüft hatte.
    »Weg da!« zischte er den ebenfalls sprachlosen Fatso Taylor an.
    Der stand auf und klopfte sich den Staub von der Hose.
    Rose entfernte die Schutzhülle vom Schirm

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