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Jerry Cotton - 0514 - Terror im Raketencamp

Jerry Cotton - 0514 - Terror im Raketencamp

Titel: Jerry Cotton - 0514 - Terror im Raketencamp Kostenlos Bücher Online Lesen
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Dollar für mich ganz allein. Vielleicht schicke ich dir davon auch einen Kranz«.
    »Nicht mehr nötig, Krasowsky«, entgegnete ich. Meine Stimme klang klar, aber nicht besonders laut.
    Igor erstarrte. Plötzlich war seine gespielte Sicherheit wie weggewischt. Er wußte jetzt, daß ich hinter ihm stand, daß es mir gelungen war, ihn zu überlisten.
    Doch der Killer gab nicht auf. Wie von einer Tarantel gestochen, wirbelte er herum. Als er mich sah, funkelten seine Augen wie die eines in die Enge getriebenen Raubtieres.
    Im selben Augenblick schoß die Mündungsflamme aus seiner Waffe. Ich warf mich zur Seite. Die Kugel des Gangsters surrte dicht an meinem Kopf vorbei. Igor schrie auf, denn im Hinfallen hatte ich geschossen. Seine Pistole schepperte zu Boden. Ein Schuß löste sich, aber das Projektil war für mich ungefährlich. Es fraß sich nur in den harten Asphalt.
    Langsam sackte der Killer in sich zusammen. Seine Hände preßten sich über dem Leib zusammen. Igor Krasowsky wimmerte. Er hatte Angst vor dem Tod.
    »Ich verblute!« schrie er mit schriller Stimme. »G-man, du kannst mich hier nicht liegen lassen. Hol sofort einen Arzt. Los doch…«
    Das Funksprechgerät in meinem Mustang war noch intakt. Ich forderte einen Ambulanzwagen an. Der Gangster, dessen Verwundungen nicht ernsthafter Natur waren, hatte davon nichts gemerkt. Als er mich jetzt langsam auf sich zukommen sah, verlor er die Nerven.
    »Du Mörder… Mörder«, keuchte er. »Du kannst mich hier nicht einfach liegen lassen.«
    Seine Stimme überschlug sich.
    »Ich hatte dich gewarnt«, gab ich ruhig zurück. »Meinst du, die Soldaten des ›Surcase-Depots‹ wären lächelnd in den Tod gegangen. Glaubst du, Esther wäre gern gestorben? Oder meine beiden Kollegen?«
    Der Gangster verstummte. Aus der Ferne hörte ich das Anschwellen einer Sirene. Der Ambulanzwagen kam. Ich wandte mich wieder an Krasowsky. Vielleicht konnte ich ihn jetzt zum Sprechen bewegen.
    »Wer ist dein Boß?«
    »Verschwinde, G-man«, schrie der Gangster mit wutverzerrtem Gesicht. »Du kannst mich nicht ausquetschen. Von mir erfährst du nichts.«
    Er ballte seine Hände zu Fäusten und sah mich aus blutunterlaufenen Augen an. Dann hörte auch er den Krankenwagen.
    »Sie holen mich, G-man. Ich werde gerettet«, rief er triumphierend.
    »Wenn sie dich holen, Krasowsky«, erklärte ich. »Dann flicken sie dich auch wieder zusammen.«
    »Ja, ich werde weiterleben!«
    »Irrtum. Sie flicken dich für den Elektrischen Stuhr zusammen.«
    ***
    George L. Taylor starrte verwirrt auf die Aufzeichnungen seiner Kollegen. Er versah heute zum ersten Male seinen Dienst in dem notdürftig wiederhergestellten Depot.
    Man hatte Taylor viel Arbeit zugeschanzt. In den letzten Tagen war natürlich vieles versäumt worden. Das sollte der Neue jetzt aufarbeiten. Mit dieser Tatsache war Taylor keineswegs zufrieden. Er war es gewohnt, die ihm übertragenen Aufgaben gewissenhaft zu erfüllen.
    Er war intelligent und ehrgeizig. Und etwas gab ihm zu denken: Die meisten Unterlagen seiner Kollegen wiesen auf der Rückseite jeweils einen kleinen blauen oder schwarzen Farbschimmer auf.
    Taylor wußte, wie diese leichte Verfärbung entstanden war. Durch Pauspapier! Jemand hatte immer zwei Ausfertigungen von den Unterlagen gemacht.
    Das war höchst seltsam, denn grundsätzlich durften keine Kopien von wissenschaftlichen Unterlagen gemacht werden, es sei denn, wenn eine Anforderung vom Pentagon vorlag. Selbst dann wurde nur eine Fotokopie hergestellt.
    Durchschriften haben einen meist folgenschweren Nachteil: Sie können in falsche Hände geraten.
    Taylor schüttelte unwillig den Kopf. Seine Stirn zog sich in Falten. Er dachte an das Attentat, das man auf das Depot verübt hatte — und witterte Verrat. Diese Kombination bot sich förmlich an. Durch den Torpedoangriff war ja wohl hinlänglich bewiesen, daß es bestimmte Kreise gab, die sich mehr als notwendig für die Entwicklung des »Surcase-Projektes« interessierten.
    Taylor klemmte sich die Unterlagen unter den Arm, um seinen Vorgesetzten Cumming sofort zu verständigen. Immerhin war es mögllich, wenn nicht sogar sicher, daß ein Spionagefall vorlag.
    Wie gesagt, George war jung und ehrgeizig. Er witterte seine große Chance.
    Mit sicherem Schritt betrat er Cummings Büro. Eine Anmeldung erübrigte sich, weil Cumming noch keine neue Schreibkraft für Esther Jones gefunden hatte.
    Cumming saß hinter seinem Schreibtisch und schien intensiv in einige

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