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Jerry Cotton - 0515 - Ein Moerder macht Musik

Jerry Cotton - 0515 - Ein Moerder macht Musik

Titel: Jerry Cotton - 0515 - Ein Moerder macht Musik Kostenlos Bücher Online Lesen
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hört und Ursache zu der Annahme hat, daß ein Mensch in ernster Gefahr schwebt, bleibt keine Zeit für lange Überlegungen. Die Not hat ihre eigenen Gesetze.
    Ich riß meine Smith and Wesson aus der Schulterhalfter. Ich setzte die Mündung genau auf das Schloß und drückte dann ab.
    Die Kugel riß sämtliche Schloßteile aus der Tür. Zurück blieb ein gähnendes Loch. Ich warf mich mit der Schulter gegen die Füllung und segelte mitsamt der Tür in die Diele.
    Sekunden später stand ich im Wohnzimmer.
    Es war fast so, als träfe mich der unbarmherzige Schlag einer eisernen Riesenfaust. Ich fühlte mich auf einmal wie gelähmt.
    Phil hing wie leblos im teuflischen Griff der mörderischen Nylonseile.
    Seine Zunge hatte sich zwischen die geöffneten Lippen gedrängt. Die Augen waren weit hervorgequollen. Sein hochrotes Gesicht hatte nur noch wenig Ähnlichkeit mit den gradlinigen sympathischen und zugleich jungenhaften Zügen des Mannes, der mir als Freund und Kollege mehr bedeutete als irgendein anderer.
    Meine Lähmung währte nur den Bruchteil einer Sekunde. Mit einem Sprung war ich an Phils Seite. Ich riß mein Taschenmesser aus dem Anzug und durchschnitt die dünnen Seile.
    Phil entrang sich ein Ächzen, als er sich entspannt zurücklegen konnte. Sein Kopf rollte zur Seite. Er verlor das Bewußtsein:
    Ich tat, was in einem solchen Falle zu tun war. Nach zwanzig Sekunden kam Phil wieder zu sich. Ich zog mein Jakkett aus. Zusammengerollt schob ich es ihm unter den Kopf. Er wollte etwas sagen, aber er war einfach außerstande, ein Wort hervorzubringen. Ich merkte ihm an, daß er etwas zu trinken wünschte, und hastete in die Küche.
    Als ich zurückkam und seinen Oberkörper aufrichtete, ging das meiste von dem Wasser, das ich ihm einzuflößen versuchte, prompt daneben. Trotzdem erholte er sich rasch. Ich half ihm auf die Beine. Er legte sich auf die Couch und massierte sich den schmerzenden Hals. »Ich hätte es keine Minute länger ausgehalten!« krächzte er.
    »War Jenkins hier?«
    »Nein… die Verschnürung verdanke ich Andy Griffith«, sagte Phil.
    »Andy Griffith!« sagte ich grimmig. »Den kaufen wir uns jetzt!«
    Phil richtete sich auf. Die Röte war aus seinem Gesicht gewichen. Er sah blaß, aber entschlossen aus. »Laß mich das besorgen, bitte!«
    »Meinetwegen… aber ich werde in der Nähe sein!« antwortete ich.
    ***
    Andy Griffith blickte auf die Uhr. Dann lehnte er sich lässig zurück. »Ich schmeiße eine Runde!« verkündete er und winkte dem Wirt zu. »Hast du Champagner im Hause, alter Junge?« Der Wirt lehnte sich über den Tresen. »Beste kalifornische Ware, Andy!« Er mußte ziemlich laut sprechen, denn die drei Männer saßen am anderen Ende des Lokals, direkt unter den beiden Spielautomaten.
    »Mistzeug! Wenn ich Champagner sage, meine ich Champagner!«
    Der Wirt lachte. »Du bist hier nicht im Ritz, Andy!« meinte er.
    »Okay«, grollte Griffith. »Dann bringe uns mal das Krabbelwasser!«
    Die drei Männer waren die einzigen Gäste in dem Lokal.
    Griffith hatte mit ihnen ein kleines Geschäft abgeschlossen, bei dem es um die Lieferung einer Musikbox ging. Er bemerkte an den verdutzten Gesichtern der Männer, daß sie überrascht waren und eigentlich keinen rechten Grund sahen, einen so unbedeutenden Auftrag mit Champagner zu feiern.
    Sie konnten nicht wissen, daß Griffiths Spenderlaune andere Ursachen, hatte. Griffith war überzeugt, daß Phil Decker sich inzwischen stranguliert hatte. Es konnte gar nicht anders sein.
    Jetzt kam es für Griffith darauf an, seine Zeugen noch für eine weitere halbe Stunde festzuhalten. Sicher war sicher!
    Der Wirt brachte den Champagner in einem verchromten, mit Eisstücken gefüllten Kübel. »Setz dich zu uns, old boy!« meinte Griffith. »Im Moment ist in deinem Laden ja doch nichts los…«
    »Denkste!« sagte der Wirt, als sich die Tür öffnete. Griffith zuckte mit der Schulter und griff nach der Flasche. Gerade, als er den Korken lösen wollte, fiel sein Blick auf den Mann, der das Lokal betreten hatte.
    Phil Decker lehnte sich mit dem Rücken an die Theke. Er legte die Hände leicht auf die polierte Messingstange und schaute Griffith an.
    Griffith begann zu zittern. Die Flasche entfiel seiner Hand. Sie polterte zu Boden und rollte über die schmutzigen Holzbretter, bis sie von einem Tischbein aufgehalten wurde.
    »Hallo, Griffith«, sagte Phil. »Was machen Sie denn für ein Gesicht? Man könnte meinen, Sie sähen einen Geist!« Griffith

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