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Jerry Cotton - 0515 - Ein Moerder macht Musik

Jerry Cotton - 0515 - Ein Moerder macht Musik

Titel: Jerry Cotton - 0515 - Ein Moerder macht Musik Kostenlos Bücher Online Lesen
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den Gangstern unter einer Decke. Dann müssen wir den Hebel bei ihr ansetzen. Wenn Virginia Vermont aber tatsächlich glauben sollte, Mark Lennon vor sich zu haben, werden Sie und wir auf diese Weise erfahren, was sie dem toten Reporter zu sagen beabsichtigte.«
    Ich runzelte die Stirn. »Virginia Vermont?« murmelte ich nachdenklich. »Der Name kommt mir bekannt vor. Ist sie im Showgeschäft tätig?«
    »Ein Filmsternchen«, sagte Harper. »Kürzlich trat sie in einem Broadwaystück auf. Sie ist leidlich begabt und enorm attraktiv. Ich habe sie mitgebracht.« Er bückte sich und fischte aus der schwarzeh Ledermappe, die an seinem Stuhl lehnte, eine Ausgabe von McCalls Magazin. Das Cover-Foto zeigte ein junges blondes Girl in der üblichen Mannequinpose. Das Mädchen trug einen rotviolett gestreiften Minirock. Das Barett war aus dem gleichen Material gefertigt. »Das ist sie!« sagte Harper. Er hielt das Magazin am ausgestreckten Arm weit von sich und zeigte es herum.
    Phil stieß einen dünnen Pfiff aus. »Mein Pech!« sagte er bekümmert. »Warum sehe ich nicht aus wie dieser Lennon? Ich würde etwas darum geben, diese junge Dame in ihrem Hotel besuchen zu dürfen!«
    »Es ist vermutlich nicht ungefährlich«, meinte Harper und schob das Magazin in die Mappe zurück.
    »Gerade das reizt mich doch!« grinste Phil.
    Harper zuckte mit den Schultern. »Die Gefährlichkeit, an die ich denke, bezieht sich nicht auf Miß Vermonts Anziehungskraft, Sir. Virginia Vermont ist übrigens nicht mehr ganz so jung, wie sie auf dem Bilde wirkt. Aber sie hat auch noch mit fünfundzwanzig ein enorm fotogenes Gesicht und ist als Modell beliebt.« Er räusperte sich. »Nicht nur als Fotomodell, um genau zu sein. Die Herren der Schöpfung reißen sich um sie. Virginia Vermont hat diesen Umstand bislang recht geschickt für sich ausgenutzt. Ihre Freunde erwiesen sich stets als sehr großzügig und ungemein zahlungskräftig. Diese Freunde waren es, die das Interesse meiner Dienststelle fesselten und die schließlich unsere Aufmerksamkeit auch auf das Girl lenkten. Noch bis vor zwei Monaten verkehrte Virginia Vermont mit Hank Letiesco. Vor einem halben Jahr war Arty Fisher ihr Favorit. Beide Männer gelten als Syndikatsbosse mit Spionageverbindungen. Wir konnten ihnen bis jetzt noch nicht das Handwerk legen. Wir wissen auch nicht, ob das Girl nur eine Freundin dieser Männer war oder ob sie jemals einen aktiven Part innerhalb der Syndikate spielte. Die CIA weiß, daß Virginia Vermont das Gespräch mit Lennon vereinbarte. Jetzt, da er tot ist, möchten wir erfahren, was die Verabredung für einen Hintergrund hat. Ich brauche Ihnen nicht zu sagen, daß diese Informationen auch für Ihre Dienststelle von unschätzbarem Wert sein können.«
    Harper bückte sich abermals. Er zog drei mit Maschine beschriebene Blätter aus der Mappe. Sie trugen den Aufdruck CONFIDENTIAL. »Auf diesen Seiten finden Sie die wichtigsten biographischen Daten des Mannes, in dessen Haut Sie schlüpfen sollen«, sagte er. »Lesen Sie sich die Details auf der Fahrt zu Miß Vermonts Hotel durch, bitte.« Er drückte mir die Blätter in die Hand und schloß: »Es tut mir außerordentlich leid, daß ich Ihnen für die Vorbereitungen nicht mehr Zeit einräumen kann, G-man. Aber unser Bluff hat nur dann eine Erfolgschance, wenn wir uns an Mark Lennons Zeitplan halten!«
    ***
    Virginia Vermont bewohnte eine Suite im Statler-Hotel.
    Phil brachte mich mit meinem Jaguar hin. Unterwegs las ich den Lebenslauf von Mark Lennon.
    Er enthielt vieles, was mich sympathisch berührte, aber auch einiges, das mich abstieß. Genau wie ich hatte Mark Lennon das Verbrechen bekämpft und gehaßt. Im Gegensatz zu mir hatte sich seine Aktivität jedoch auf Zeitungskampagnen beschränkt. Sie brachten ihm zwar viel Geld und Ruhm ein, aber sie führten nur selten zu konkreten Konterschlägen der Polizei. Mark Lennon hatte sich stets auf die Schweigepflicht gegenüber seinen Informaten berufen und es abgelehnt, als Zeuge vor Gericht zu erscheinen. Für ihn war die Verbrechensbekämpfung eine Sache gewesen, die er praktisch als eine Art Privatkrieg mit moralischen und publizistischen Mitteln geführt hatte.
    »Soll ich auf dich warten?« fragte Phil, als er in der Kellergarage des ,Statler‘ auf die Bremse stieg. Ich nickte und wies auf das Funksprechgerät. »An Unterhaltung ist ja kein Mangel!«
    »Zyniker!« meinte Phil grinsend. »Während du mit dieser Superpuppe parlierst, werde ich mir

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