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Jerry Cotton - 0515 - Ein Moerder macht Musik

Jerry Cotton - 0515 - Ein Moerder macht Musik

Titel: Jerry Cotton - 0515 - Ein Moerder macht Musik Kostenlos Bücher Online Lesen
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Telefongabel nach unten und wählte die Nummer des FBI-Distriktgebäudes. Ich ließ mich mit dem Erkennungsdienst verbinden und fragte, ob unsere Kartei einen mundharmonikaspielenden Gangster enthielt. »Lieutenant Guthrie hat sich bereits nach dem Mann erkundigt«, erfuhr ich. »Wir konnten ihm nur den Namen Billy Mason nennen, aber der sitzt seit zwei Jahren im Knast.«
    Ich bedankte mich und legte auf. Dann ging ich zurück in das Badezimmer. Ich bückte mich nach dem Handgelenk der Toten und faßte es behutsam an. Es war kalt, aber nicht starr. Wenn ich mich nicht täuschte, war das Girl vor etwa einer Stunde ermordet worden.
    Ich ließ die Hand los und blickte auf rlie Mundharmonika. Auf der blanken G riffplatte stand ein verschnörkeltes HARMONY. Das Instrument sah noch ziemlich neu aus; ich fragte mich unwillkürlich, ob es ein Köder war, der die Polizei auf eine falsche Fährte locken sollte. Dann verdrängte ich diesen Verdacht. Der Mann mit der Mundharmonika war an diesem Tag schon einmal aktiv gewesen. Es gab also keinen Grund, ihn zu entlasten.
    Ein Geräusch hinter mir ließ mich herumfahren.
    Auf der Schwelle des Badezimmers stand ein Mann. Er war groß und vierschrötig. Seine kalten grauen Augen musterten mich prüfend. »Was tun Sie hier?« wollte er wissen. Seine Stimme war barsch und drohend.
    »Das wollte ich gerade Sie fragen!«
    »Ich bin der Hoteldetektiv!« erwiderte er. Er trug einen einfachen grauen Anzug mit einer knallgrünen Krawatte. Über die Schulter hatte er seinen zusammengefalteten Trenchcoat gelegt. »Ich bin angerufen worden. Hier soll ein Verbrechen begangen worden sein…« Er blickte an mir vorbei auf die Tote. »Haben Sie schon die Polizei benachrichtigt?« fragte er.
    »Selbstverständlich. Ich bin Jerry Cotton vom FBI.« Ich zeigte ihm meine ID-Card. Er betrachtete sie flüchtig und kaute auf seiner Unterlippe herum. »So ein hübsches Mädchen! meinte er dann. Es ist eine Schande!«
    »Darf ich jetzt Ihren Ausweis einmal sehen, bitte?« fragte ich.
    Er starrte mich an, als hätte ich ihn um die Darbietung eines Hula-Hulaanzes gebeten. »Ich sagte Ihnen doch, wer ich bin! Ich schleppe keine Ausweise mit mir herum. Sie können sich ja beim Portier nach mir erkundigen… ich heiße Howell. Ernie Howell.«
    »Seit wann wohnte die junge Dame im Hotel?« erkundigte ich mich.
    »Etwa seit einem Vierteljahr.«
    »Das muß sie ein Vermögen gekostet haben.«
    »Die Suite ist nicht billig«, nickte er. »Rund fünfzig Dollar am Tag.«
    »Das kann sie doch unmöglich als Modell und Schauspielerin verdient haben!«
    »Ich kümmere mich nie darum, woher die Gäste das Geld für die Hotelrechnung nehmen. Ich werde bloß aktiv, wenn sie das Bezahlen vergessen.«
    »Sie sagten, daß Sie einen Anruf bekamen. Wann und von wem?« wollte ich wissen.
    Er zog die Luft durch die Nase. »Vor zehn Minuten etwa«, meinte er. »Der Anrufer war ein Mann. Der Kerl nannte mir nicht seinen Namen. Natürlich hielt ich das Ganze erst einmal für einen dummen Scherz, aber jetzt sehe ich, daß er die Wahrheit sagte.«
    »Können Sie sich an die genauen Worte des Anrufers erinnern? An seine Stimme? War es die Stimme eines jüngeren oder eines älteren Mannes?«
    »Hm… da muß ich erst einmal nachdenken, G-man. Wann wird die Polizei hier sein?«
    »Die Cops sind sicherlich schon unterwegs«, informierte ich ihn.
    »Da, sehen Sie einmal!« sagte er plötzlich erregt und streckte seinen Arm aus. Ich drehte mich um und folgte seiner Blickrichtung.
    Ich sah nur den zurückgezogenen Vorhang der Duschecke. Im nächsten Moment begann dieses Bild zu rotieren. Es färbte sich gleichzeitig feuerrot.
    Der Schlag, den ich ins Genick bekam, warf mich auf die Knie. Die feurigen rotierenden Kreise vor meinen Augen drehten sich schneller. Ich versuchte, auf die Beine zu kommen, aber ein zweiter Schlag auf die gleiche Stelle gab mir den Rest.
    Ich kippte mit dem Oberkörper vornüber und merkte, wie mein Bewußtsein sich anschickte, eine längere Arbeitspause einzulegen.
    Ich hörte hinter mir Geräusche, ohne sie richtig einordnen zu können. Ich war vollauf damit beschäftigt, meine Willenskraft gegen die aufsteigende Ohnmacht zu mobilisieren. Es dauerte etwa drei oder vier Sekunden, dann hatte ich das Schwächegefühl besiegt. Ich stemmte mich hoch und taumelte benommen zu dem Waschbecken. Ich drehte den Kaltwasserhahn auf und hielt meinen Kopf unter das kühlende Naß.
    Dann wandte ich mich um.
    Der angebliche

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