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Jerry Cotton - 0520 - Die Lady aus der Rauschgiftbar

Jerry Cotton - 0520 - Die Lady aus der Rauschgiftbar

Titel: Jerry Cotton - 0520 - Die Lady aus der Rauschgiftbar Kostenlos Bücher Online Lesen
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stellten wir fest, dass diese Kugel in ihm steckte.«
    Ich zog die Brauen hoch. Phil, dachte ich. Er hatte an alles gedacht.
    »Das ist ein komischer Zufall«, sagte ich. »Die Kugel stammt aus meinem Revolver, und ich habe sie abgeschossen.«
    »Das müssen Sie mir genauer erklären.«
    »Es ist ganz einfach. Ich habe bei dem Unfall ein wenig nachgeholfen.«
    »Und warum, wenn ich fragen darf?« Seine Stimme klang eisig. »Ist ein glatter Verstoß gegen unsere Abmachung, Dayton. Sie sollten warten, bis Al und Joe hier sind, aber nicht auf eigene Faust handeln.«
    Ich rührte in meiner Tasse.
    »Sie sehen die Sache verkehrt, Perkins. Reynolds sollte sterben, und ich sollte das erledigen. Das war die Hauptsache, und das habe ich getan. Was die Ausführung anbetrifft, müssen Sie mir schon einen Spielraum lassen. Im Übrigen hätte ich mich ja an die Abmachung gehalten, aber es ist etwas dazwischengekommen.«
    »Was denn?«
    »Sie haben einen Fehler gemacht. Sie haben Reynolds beauftragt, mich nach meiner Ankunft in der Stadt zu beschatten. Dass sie mir gegenüber misstrauisch sind, ist ihr gutes Recht, Perkins. Aber in diesem Falle war es ein Fehler. Denn es machte wiederum Reynolds misstrauisch. Der Bursche ahnte, was ihm bevorstand. Er kam zu mir und versuchte mich auszuhorchen. Er machte es ganz geschickt«, log ich, »aber ich merkte doch, dass er den Braten roch und sich absetzen wollte. Daraufhin drehte ich den Spieß um und beschattete ihn. Tatsächlich wollte er sich mit den ganzen Unterlagen aus dem Staub machen. Ich verfolgte ihn. Ich nehme an, dass er nach San Francisco wollte. Dort konnte er leicht ein Schiff erwischen und in’s Ausland verschwinden. Was hätten Sie dann getan?«
    »Reden Sie nur weiter?«, knurrte er.
    Ich hatte mir die Geschichte vorher überlegt, aber als ich sie jetzt erzählte, wurden mir ihre schwachen Stellen nur allzu bewusst.
    »Ich fuhr hinter ihm her«, sagte ich. »Er wusste nicht, dass ich hinter ihm war. Er fuhr ziemlich langsam. Mit seinem Wagen hätte er mich sonst leicht abhängen können. Als wir in die Berge kamen, änderte sich das. Plötzlich sah er mich und fing an zu rasen. Ich drehte auch auf. Ja, und dann kam ich auf die Idee, meine Kanone zu benutzen. Was hätte ich sonst tun sollen? Sie erst fragen?«
    »Und da haben Sie sofort den Reifen getroffen?«
    »Es war Zufall. Bereits die erste Kugel saß. Das Oldsmobile kam ins Schleudern und durchbrach die Leitplanke. Ich sah ihn ins Tal stürzen und wusste, dass Reynolds das nicht überleben konnte. Da habe ich mich aus dem Staub gemacht.«
    »Und die ganzen Unterlagen?«
    Ich hob die Schultern und ließ sie wieder fallen.
    »Die waren im Kofferraum. Vielleicht ist das Zeug verbrannt. Ich weiß es nicht. Möglicherweise hat die Polizei es sichergestellt. Das würde die Geheimhaltung erklären, mit der die Polizei die ganze Geschichte umgibt. Ich habe heute früh schon ein bisschen herumgehorcht, aber die Cops geben sich mächtig zugeknöpft.«
    »Das habe ich auch schon festgestellt«, nickte Perkins. »Ja, das muss es sein. Die Cops haben die Unterlagen gefunden, und jetzt fallen ihnen die Augen aus dem Kopf, wenn sie merken, was Reynolds für ein Mensch war.«
    »Das konnte ich leider nicht verhindern«, sagte ich.
    »Sie hätten sich an meine Anweisungen halten sollen!«
    »Dann wäre Reynolds entkommen.«
    »Und wenn schon. Glauben Sie, wir hätten den Burschen nicht gefunden? Sie unterschätzen immer noch die Leistungsfähigkeit unserer Organisation. Wenn Sie sich an meine Anweisung gehalten hätten, dann wäre die Polizei jetzt nicht im Besitz von Reynolds’ gesamten Unterlagen. Und das ist das Entscheidende.«
    »Ich nahm an, die Akten würden bei dem Unfall mit verbrennen«, sagte ich. »Diese Möglichkeit besteht immer noch. Dass die Polizei sie hat, ist eine reine Vermutung.«
    »Aber eine sehr wahrscheinliche«, knurrte er. »In ein paar Stunden werden wir Gewissheit haben. Ich bin gespannt, was Mr. Cloud dazu sagt. Wenn die Polizei die Akten hat, bedeutet das, dass unsere Organisation hier aufgelöst und völlig neu aufgebaut werden muss. Das ist Ihnen doch klar.«
    Ich nickte. Diesen Einwand hatte ich vorhergesehen, ihn aber in Kauf neh- men müssen, weil ich gar keine andere Möglichkeit gehabt hatte.
    »Das sollte nicht so schwer sein«, sagte ich.
    »Haben Sie eine Vorstellung«, sagte Perkins wütend. »In den Büchern stehen die Namen sämtlicher Leute hier, mit denen wir Zusammenarbeiten. Dazu

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