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Jerry Cotton - 0521 - Ich bluffte John den Racheboss

Jerry Cotton - 0521 - Ich bluffte John den Racheboss

Titel: Jerry Cotton - 0521 - Ich bluffte John den Racheboss Kostenlos Bücher Online Lesen
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sofort besorgt, Sir.«
    »Und bringen Sie etwas Sekt mit«, sagte das Mädchen. »Ich kann so scharfe Getränke nicht vertragen.«
    »Selbstverständlich, Madam!«
    Blondy nickte huldvoll, schwang die schönen Beine von der Couch und trippelte fröhlich trällernd zu der rechten Tür.
    »Reizend«, rief sie. »Ganz reizend! Ein richtiges Himmelbett! Mr. Morella, Sie sind ein Mann von Geschmack!«
    Morella runzelte die Stirn. Er war sich nie sicher, ob ihn dieses kleine blonde Luder, das er erst vor zwei Tagen in einer Bar aufgegabelt hatte, nicht auf den Arm nahm. Mißtrauisch schielte er zu ihr hinüber. Aber in ihrem naiven Gesichtchen stand nichts als Bewunderung. Morella reckte sich.
    Verdammt noch mal, natürlich hatte er Geschmack! Oder lief er etwa herum wie diese billigen kleinen Gangster mit Pin-up-girls auf den Krawatten und Schuhen, so bunt wie ein Pfau?
    Morella zog eine Zigarre aus seiner Brusttasche, spuckte die abgebissene Spitze auf den Teppich und riß am Absatz ein Streichholz an. Im Augenblick gab es für ihn andere Probleme zu bedenken als die Launen eines blonden Mädchens.
    Er schlenderte in die Ecke des behaglichen Wohnzimmers, ließ sich dort in den Schaukelstuhl fallen und griff nach dem Telefon, das daneben auf einem runden Tischchen stand.
    »Morella«, bellte er in den Hörer. »Was, zum Teufel, nutzt mir ein Telefon, wenn kein Telefonbuch dabei ist?«
    »Sir, wir legen keine Telefonbücher aus«, sagte eine weibliche Stimme, »weil wir unseren Gästen die Mühe abnehmen wollen, Nummern suchen zu müssen. Wenn Sie mir nur den genauen Namen sagen, verbinde ich Sie sofort, nachdem ich die Nummer gefunden habe.«
    »Danke«, knurrte Morella. »Ich will aber selber wählen.«
    »Ja, Sir. Man wird Ihnen sofort ein -Verzeichnis bringen. Wünschen Sie nur Manhattan oder alle fünf Stadtbezirke?«
    »Alle«, raunzte Morella und warf den Hörer auf die Gabel. Das könnte euch so passen, dachte er, daß ich euch auf die Nase binde, mit wem ich telefonieren will. Hinterher schreibt ihr womöglich noch jede Nummer in eure Listen, und wenn die Bullen mal neugierig werden, können sie mir jedes einzelne Gespräch Vorhalten. Ich bin doch kein Anfänger.
    Es klopfte wieder. Morella knurrte einen Laut, den man kaum einladend nennen konnte. Der Etagenkellner kam trotzdem herein. Er schob einen Servierwagen vor sich her, auf dem sich Sekt, Whisky, Eisbehälter, Gläser und zwei Schalen mit Gebäck befanden. Schweigend baute er alles auf einem Schränkchen auf. Noch bevor er seine Arbeit beendet hatte, schleppte ein Page fünf dicke Wälzer herein, die New Yorks komplettes Telefonverzeichnis darstellten. Morella scheuchte die beiden dienstbaren Geister mit einer Handbewegung hinaus.
    Eine Weile blätterte er im Telefonbuch von Brooklyn. Aus dem Zimmer, das die Blonde für sich in Anspruch nahm, hörte er das Rascheln von Kleidern. Ich habe ihr gesagt: drei Tage, dachte er. Aber sie muß Kleider mitgeschleppt haben für ein halbes Jahr. Wie Weiber eben sind… Sein Finger fuhr die Spalten entlang. Dann verhielt er. STEW, DICK. Das mußte er sein. Morella nahm den Hörer.
    »Eine Ortsleitung«, verlangte er barsch.
    Dann wählte er. Aus dem Nebenzimmer hörte er Wasser plätschern. Morella wartete. Endlich sagte eine gelangweilte Männerstimme im Hörer: »Eastern Export-Import Company.«
    »Ich will den Boß sprechen«, knurrte Morella.
    »Wen?« Die Frage klang, als hätte er den Mann im Mond verlangt.
    »Den Boß!« bellte Morella. »Dick Stew. Aber plötzlich. Sag ihm, daß Morella an der Strippe ist, verstanden?«
    Es dauerte endlos. Wenigstens kam es Morella in seiner Ungeduld so vor. Während er dicke Rauchwolken vor sich hin paffte, trommelte er mit der Linken einen Wirbel auf die Armlehne des Schaukelstuhls. Das Wasserplätschern im Nebenzimmer war Verstummt. Aber Morella achtete nicht darauf. Er war mit seinen Gedanken bei seinen Plänen.
    »Stew«, sagte plötzlich eine harte, scharfe Stimme im Telefon. »Wer ist…«
    »Sie haben es dir schon gesagt«, unterbrach Morella. »Ich bin in New York. Und ich will haben, was mir zusteht. Trommle die wichtigen Leute zusammen, mach einen Termin und einen Ort mit ihnen aus und bestelle sie dahin. Aber noch heute. Ich rufe dich in genau zwei Stunden wieder an. .Darjn sagst du mir, wo wir uns treffen. Und merk dir eins, Dick: Wenn du versuchst, mich hereinzulegen oder gar umzulegen, dann wirst du den Tag verfluchen, an dem du geboren bist.«
    Morella legte den

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