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Jerry Cotton - 0522 - Das Maedchen mit dem Killerblick

Jerry Cotton - 0522 - Das Maedchen mit dem Killerblick

Titel: Jerry Cotton - 0522 - Das Maedchen mit dem Killerblick Kostenlos Bücher Online Lesen
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Wunschliste des FBI’s stand. Ich war nie in die Bearbeitung der Verbrechen, die ihm und der Gang unter seinem Kommando zugeschrieben wurden, eingeschaltet gewesen, aber jeder FBI-Agent kannte den Ruf Cornells als eines ebenso gerissenen wie gewissenlosen Gangsters. »Die Frau arbeitet also für Cornell?«
    »Nicht mehr! Er hat sie abserviert. Nach unseren Ermittlungen spielte sie nie eine große Rolle in seiner Organisation.«
    Ich dankte für die Auskünfte und beendete das Gespräch. »Sind Sie berechtigt, die Wohnungen der Mieter zu inspizieren?« fragte ich den Hausverwalter.
    Er nickte. »Gut! Gehen Sie hinein und stellen Sie fest, ob irgend etwas Besonderes darin los ist.«
    Phil und ich blieben vor der Tür, als der Mann hineinging. Nach weniger als einer Minute stürzte er wieder heraus, aschfahl im Gesicht. »Irgendwer hat die Wohnung auf den Kopf gestellt«, berichtete er.
    Es war auf den ersten Blick zu erkennen, daß die Wohnung gründlich durchsucht worden war.
    »Ich möchte, daß Sie uns begleiten«, sagte ich.
    Snyder erschrak. »Glauben Sie, ich hätte etwas damit zu tun? Ich war seit Wochen nicht mehr in dieser Wohnung.«
    »Wir verdächtigen Sie nicht, Mr. Snyder. Es ist möglich, daß wir jemanden brauchen, der Francis Nolan identifizieren kann. Wie alt war sie?«
    »Ungefähr vierzig, schätze ich.«
    Wir verfrachteten den Hausverwalter im Jaguar. Phil klemmte sich auf den Notsitz. Ich fuhr zum Leichenschauhaus.
    »Die heutige Liste enthielt die Beschreibung einer älteren Frau«, erklärte ich dem Archivbeamten. »Zeigen Sie uns diese Tote!«
    Mr. Snyder rieb nervös die Handflächen gegeneinander, als wir im Schauraum unter kaltem Neonlicht warteten. Zwei weißgekleidete Beamte schoben einen fahrbaren Tisch herein. Unter dem Laken, mit dem er verdeckt war, zeichneten sich die Umrisse eines menschlichen Körpers ab.
    Ich faßte Snyders Arm. »Nehmen Sie Ihre Nerven zusammen«, sagte ich freundlich und führte ihn zum Kopfende. Ich gab einem der Beamten ein Zeichen. Er schlug das Laken zurück und legte den Kopf der Toten frei.
    Der Hausverwalter stieß einen erstickten Schrei aus, wandte sich hastig ab und stammelte: »Das ist sie!«
    »Erkennen Sie die Frau ohne jeden Zweifel?«
    »Ohne jeden Zweifel! Es ist Francis Nolan. Bitte, bringen Sie mich ’raus!«
    Ich brachte ihn in den Vorraum. Er sank in einen Sessel und bedeckte das Gesicht mit den Händen.
    »Bitte, geben Sie mir den Obduktionsbefund!« bat ich den Archivbeamten.
    Ich überflog den Bericht des Arztes. »Quetschungen«, las ich. »Prellungen!. Blutergüsse! Drosselspuren am Hals. Tod durch gewaltsam herbeigeführtes Ersticken. Also Mord!«
    »Und Folterung, bevor sie st.arb«, ergänzte Phil.
    ***
    Der Anblick eines knallroten Thunderbird im Schaufenster eines Autohändlers fesselte Ray Brant. Er blieb eine volle Viertelstunde vor dem Schaufenster stehen. Der Wagen kostete rund achttausend Dollar.
    Brant war ein Autonarr. Der Wunsch, einen solchen Wagen zu besitzen, überwog die Vorsicht, zu der er ständig sich selbst und Jesse Giosa ermahnte. Er träumte sich an das Steuer des Thunderbird, sah sich im Wagen durch die grauen Straßen seines Viertels gleiten und hörte die Rufe der Girls, die mitgenommen werden wollten.
    Ein Passant stieß ihn im Vorübergehen an und riß ihn aus seinen Träumen. Ray fluchte und setzte seinen Weg fort.
    Er war nach Manhattan hineingefahren, um sich in den Juwelengeschäften ein wenig umzusehen, aber in den Schaufenstern lagen nur Ringe, Armbänder und Diademe. Dem Jungen gelang es nicht, wirkliche Vergleiche zwischen seinen Diamanten und den verarbeiteten Edelsteinen anzustellen. Außerdem waren die größeren Schmuckstücke nicht mit Preisen ausgezeichnet. Noch immer besaß er keine Klarheit über den wirklichen Wert seiner Beute.
    Er verließ die 5. Avenue und ging in die Querstraße hinein. Die Geschäfte in dieser Straße waren weniger elegant als die weltberühmten Läden der Fünften. Ein kleines Schaufenster mit einer bescheidenen Auslage an Gold, Uhren und Ringen fiel ihm ins Auge. Durch das Fenster sah er, daß nur ein älterer Mann in einem weißen Kittel hinter der Ladentheke hantierte. Bevor er sich selbst über seinen Entschluß klar werden konnte, hatte Brant schon die Tür geöffnet.
    Der Mann im weißen Kittel hob den Kopf. Er musterte den Jungen in der Lederjacke über die Brillenränder und trat vorsichtig nach links, so daß sich das Telefon in seiner Reichweite

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