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Jerry Cotton - 0522 - Das Maedchen mit dem Killerblick

Jerry Cotton - 0522 - Das Maedchen mit dem Killerblick

Titel: Jerry Cotton - 0522 - Das Maedchen mit dem Killerblick Kostenlos Bücher Online Lesen
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ich sie brauche, und die G-men laufen sich vergeblich die Beine nach ihnen ab.«
    »Die Jungs werden sich in dem Zimmer verdammt langweilen.«
    »Stell ihnen ein paar Whiskyflaschen ’rein!«
    »Und die Hehler?«
    »Nehme ich mir selbst morgen vor.«
    ***
    Lewis F. Diapers Schmuckstück von Sekretärin stand beim Anblick des schmalen Mannes im blauen Anzug mit der randlosen Brille auf. Sie war kaum kleiner als er. Mit zwei Hüftschlägen kam sie hinter ihrem Schreibtisch hervor. Der Mann sah aus wie ein großer Kunde. »Womit könnte ich Ihnen dienen, Sir?«
    »Ich will Diaper sprechen!« verlangte Cornell. Sein eisiger Blick traf das Girl und wischte das Lächeln aus dem Gesicht des Mädchens.
    »Ihr Name, Sir?« flüsterte es.
    »Wenn Lewis’ Mikrofon noch in Betrieb ist, müßte er mich längst an der Stimme erkannt haben.«
    Tatsächlich hatte der Juwelengroßhändler im Vorzimmer eine Anlage installiert, die es ihm erlaubte, mitzuhören, was dort gesprochen wurde. Über ein Lichtsignal konnte er seiner Sekretärin bedeuten, ob er den Besucher empfangen wollte oder nicht.
    Diaper riß die Polstertür auf, bevor Cornell den Satz noch vollendet hatte. »Mad«, jauchzte er. »Mein lieber guter Mad! Welche Freude, dich zu sehen!« Er stürzte sich mit ausgebreiteten Armen auf Cornell, wagte aber nicht, ihn zu berühren, sondern klappte in einer Verbeugung zusammen und dienerte: »Komm herein, mein Freund!« Er schrie die Sekretärin an: »Für niemanden bin ich zu sprechen, solange mein Freund bei mir ist!«
    Cornell setzte sich in denselben Sessel, in dem vor kurzem Sombrowsky gesessen hatte. Er legte die Fingerspitzen aneinander und beobachtete amüsiert den dicklichen Diaper, der wie ein Gummiball durch sein weitläufiges Büro hüpfte. »Zigarren, Mad? Einen Whisky, Mad?«
    »Ich trinke und ich rauche nicht, Lewis!«
    »Soll ich dir ein Stück Rauchlachs aus deiner eigenen Produktion besorgen?« Diaper fand seinen Witz großartig und lachte heftig. Cornell verzog keine Miene.
    »Setz dich, Lewis!« befahl er eisig. Diapers Gelächter versiegte wie ein zugedrehter Wasserhahn. Er sank in einen Sessel.
    »Wie gehen die Geschäfte?« fragte Cornell und rückte an der randlosen Brille.
    »Schlecht, Mad, ganz schlecht. Nur der Import von Zuchtperlen aus Japan wirft noch ein paar Dollar ab. Alles andere lohnt nicht, daß man sich damit beschäftigt.«
    »Ich meine nicht deinen offiziellen Laden, sondern die Hehlerei!« Diaper zuckte bei dem Wort zusammen und legte den Finger auf den Mund. »Nicht so laut, bitte!«
    »Wer soll uns hier hören? Oder kannst du nicht vertragen, daß das Kind beim Namen genannt wird? Du schleust 'ne Menge geklauter Ware über den offiziellen Handel zu einem prächtigen Preis in die Geschäfte. Du bist New Yorks bester Spezialist für Gold, Uhren, Schmuck und Edelsteine. Ganz heiße Ware läßt du bis zur Abkühlung liegen, oder du arbeitest sie um. Ich schätze, daß du jährlich dreihunderttausend Dollar auf diese Methode verdienst. Auf dem Gebiet bist du Nummer 1 in New York.«
    Diaper wand sich. »Du schätzt zu hoch, Mad. Ich mache nur einen Bruchteil von dem, was du vermutest.«
    »Keine Angst, Lewis! Ich will dich nicht unter den Schutz meines Racketts stellen und Provisionen kassieren. Kinway und Dresh, die die großen Einbruchgangs kommandieren, würden es übel aufnehmen, wenn ich 'nein Mann die Daumenschrauben anlegte, auf dessen Arbeit sie nicht verzichten können. Ich komme aus einem anderen Grund.« Sein gletscherkalter Blick bohrte sich in Diapers unruhige braune Augen. »In New York kursieren ungefaßte Diamanten im Werte einer runden Million. Diese Diamanten gehören mir. Laß mich wissen, wenn sie dir angeboten werden.«
    Trotz seines nervösen Gehabes besaß Diaper die Fähigkeit, sich zu beherrschen. »Du kannst auf mich rechnen, Mad«
    Cornells Blick ließ ihn nicht los. »Du siehst, welche Bedeutung ich der Sache beimesse, daran, daß ich selbst komme. Ich hätte dir Rathgill oder einen der Orchards schicken können, aber ich möchte nicht, daß unsere alte Freundschaft leidet.«
    »Selbstverständlich, Mad. Unsere Freundschaft ist mir wichtiger als jedes Geschäft.«
    »Der Mann, der diese Diamanten besitzt, hat mich um die Steine betrogen«, fuhr Cornell mit gleichmäßiger Stimme fort, aber Diaper begann unter seinem Blick unruhig im Sessel hin- und herzurutschen. »Ich habe ’ne Menge Geld in eni Unternehmen investiert, das er mir vorschlug. Er legte mich ’rein:

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