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Jerry Cotton - 0522 - Das Maedchen mit dem Killerblick

Jerry Cotton - 0522 - Das Maedchen mit dem Killerblick

Titel: Jerry Cotton - 0522 - Das Maedchen mit dem Killerblick Kostenlos Bücher Online Lesen
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genauer gesagt, er versuchte es. Inzwischen geht es ihm schon ziemlich dreckig, und er muß die Steine, die mir gehören, an den Mann bringen, um wieder flott zu werden. Der Hehler, der diese Steine kauft, kauft mein Eigentum. In einem solchen Fall würde ich auch auf die Bosse der Einbruchgangs keine Rücksicht mehr nehmen.« Er beugte sich vor. Diaper war nahe daran, vor dem unerträglichen Blick die Augen zusammenzukneifen. »Hast du mich verstanden, Lewis? Und hast du mir etwas zu sagen?«
    Falls Diaper überhaupt bereit gewesen war, Widerstand zu leisten, so brach sein Widerstand schon in dieser Sekunde zusammen. Er lachte künstlich, heiser und krächzend. »Ungefaßte Diamanten, sagst du? Eine Million? Ich kaufte gestern einen Stein, einen ungefaßten Vierkaräter. Nur einen, Mad! Ich glaube nicht, daß es sich um einen von deinen Steinen handelte. Diamanten für ’ne Million! Heaven! Falls sich nicht der ›Hope-Diamant‹ darunter befindet, müssen es mindestens achtzig Einzelstücke sein.«
    »Zeig mir den Stein!« befahl Cornell.
    Diaper seufzte vernehmlich. Er ging zur Wand, vor der sein Schreibtisch stand, schob ein Aktenregal zur Seite und hantierte an dem Kombinationsschloß eines Panzerschranks, der hinter dem Regal eingebaut war. Er zog die Stahltür auf, öffnete mit einem Spezialschlüssel ein Innenfach und entnahm ihm eine kleine Schachtel. Sorgfältig verschloß er den Schrank, bevor er zu Cornell zurückkam. Er reichte ihm die Schachtel. »Darin ist er«, sagte er, ohne seine schlechte Laune zu verbergen. »Als ich ihn bekam, war er in Zeitungspapier gewickelt.«
    Cornell öffnete den Deckel der samtgepolsterten Schachtel. Er drehte die Dose und ließ das Licht in den Stein fallen. »Ein gutes Stück?« fragte er.
    »Feine Ware«, knurrte Diaper, »aber nicht die aller feinste Sorte.« Er legte ein wenig Hoffnung in seine Stimme. »Er gehört nicht zu deinen Steinen?«
    »Keine Ahnung.« Cornell klappte den Deckel zu und schob die Schachtel in die Tasche. »Ich habe meine Diamantenmillion nie gesehen.«
    Das Gesicht des Hehlers lief zur Farbe einer überreifen Tomate an. »Willst du mich aufs Kreuz legen, Mad?« schrie er.
    »Nein!« Hinter den Brillengläsern verengten sich Cornells Augen zu Schlitzen. »Wenn dieser Stein nicht aus meiner Beute stammt, erhältst du ihn zurück. Aber seine Herkunft muß ich erst feststellen. Von wem bekamst du ihn?«
    »Von Sam Sombrowsky!«
    , »Wer ist das?«
    »Ein kleiner Ganove in der Bronx. Er betreibt einen Altwarenladen und handelt ein wenig mit heißer Ware.«
    »Wie kommt ein Trödler an solchen Stein?«
    »Verriet er mir nicht.«
    »Gib mir die Adresse!«
    »East 142. Straße Nr. 270.«
    Cornell stand auf. »Vielen Dank, Lewis.« Er zeigte zum ersten Male ein Lächeln. Diaper riß sein französisches Spitzentaschentuch aus der Brusttasche und trocknete die Stirn. »Ich habe Sombrowsky zweitausend' Dollar für den Stein bezahlt, Mad«, sagte er bedrückt. Aus Gewohnheit rundete er die Summe nach oben auf. »Soll ich um zweitausend Dollar geschädigt werden?«
    »Entweder bekommst du den Stein zurück, oder du mußt dich an Sombrowsky halten«, antwortete Cornell ungerührt. »Falls er dann noch lebt.«
    ***
    Phil und ich betraten den kleinen Juwelenladen in der Seitenstraße der 5. Avenue. Der Besitzer hieß Charles Snedman. Er mochte sechzig Jahre alt sein.
    »Cotton und Decker vom FBI«, stellte ich Phil und mich vor. »Wir erfuhren von der City Police, daß Sie gestern die Polizei alarmierten, weil Ihnen ein ungefaßter Diamant vorgelegt wurde, den Sie für gestohlen hielten.«
    »Selbstverständlich war er gestohlen. Auf welch andere Weise soll ein Halbstarker in den Besitz eines Diamanten von ungefähr drei Karat gelangen. Außerdem bedrohte der Bursche mich mit einer Pistole, als er sah, daß ich die Polizei alarmieren wollte.«
    »Wie sah er aus?«
    »Wie ich schon sagte: ein Halbstarker. Etwas kleiner als Sie, G-man, aber nicht so breit in den Schultern. Blonde Haare mit einer Tolle über der Stirn und im Nacken bis auf den Kragen. Er trug eine schwarze Lederjacke mit ’ner Menge Reißverschlußtaschen, Nietenhosen und so kurze Hackenstiefel, Den Diamanten fischte er aus der Brusttasche.«
    »Hatte der Diamant besondere Kennzeichen?«
    »Er war als Baguette geschliffen. Das ist für weiße Diamanten ein ziemlich selten angewandter Schliff. Im übrigen sah ich den Stein nicht lange und nicht genau genug, um mir seine Einzelheiten einprägen zu

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