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Jerry Cotton - 0522 - Das Maedchen mit dem Killerblick

Jerry Cotton - 0522 - Das Maedchen mit dem Killerblick

Titel: Jerry Cotton - 0522 - Das Maedchen mit dem Killerblick Kostenlos Bücher Online Lesen
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können.«
    Phil legte die Liste auf den Tisch. Die Diamanten waren nach ihrem Karatgewicht geordnet. Im übrigen wurden sie nach ihrer Reinheit, ihrer Färbung und ihrem Schliff beschrieben.
    Mr. Snedman überflog die Liste. »Hier!« entschied er und wies auf den Stein mit der Positionsnummer 34 der Liste. »3,2 Karat, weiß, rein, Baguetteschliff. Das könnte er sein, aber selbstverständlich kann ich es nicht mit wirklicher Sicherheit behaupten.«
    »Sie haben den Jungen nie vorher gesehen?«
    »Tut mir leid, G-man, aber ich sah ihn zum ersten Male in meinem Leben, als er den Laden betrat.«
    »Würden Sie ihn wiedererkennen?«
    »Mit Sicherheit! Man vergißt ein Gesicht nicht, das man hinter der Mündung einer Pistole gesehen hat.«
    »Vielen Dank, Mr. Snedman!« Wir verließen das Geschäft. Phil gab meinen eigenen Gedanken Ausdruck, als er, schon eine Hand an der Türklinke des Jaguars, sagte: »Ich gäbe ein Monatsgehalt, um zu erfahren, wie einer der C.I.A.-Diamanten in die Hand eines Halbstarken gelangte.«
    ***
    Das Scheppern der Ladenklingel lockte Sam Sombrowsky aus dem Hinterzimmer. Er sah sich drei Männern gegenüber, die er nie vorher gesehen hatte. Der Anführer wirkte groß und schwarzhaarig; seine beiden Begleiter waren untersetzte Schlägertypen. Sombrowsky erkannte auf den ersten Blick, daß er Gangster vor sich hatte, aber der Umgang mit solchen Leuten bedeutete für ihn nichts Besonderes.
    »Irgendeinen Wunsch, Gentlemen?« fragte er.
    Rathgill musterte den Händler von Kopf bis Fuß. »Du hast Lewis Diaper gestern einen Diamanten verkauft. Wieviel hast du noch von den Kieselchen?«
    »Was reden Sie? Ich weiß nichts von Diamanten!«
    »Mach ihm klar, daß wir die Wahrheit hören wollen!« sagte Rathgill zu Don Orchard.
    Der ältere Orchard-Bruder ging mit wenigen Schritten auf den Händler zu. Noch im Gehen feuerte er seine rechte Faust in Sombrowskys Gesicht ab. Der dürre Sam wurde von der Wucht des Schlages gegen einen brüchigen Kleiderständer geschleudert. Der Ständer zerfiel in seine Bestandteile. Sombrowsky wurde unter einem Berg nach Mottenpulver stinkender alter Anzüge begraben.
    Don Orchard schob die Klamotten mit dem Fuß auseinander, bis er auf den Händler stieß. Er packte ihn mit beiden Fäusten, schleifte den Bewußtlosen zu einem wackligen Stuhl und ohrfeigte ihn sachlich und knallhart, bis Sombrowskys Augenlider zu flattern begannen. Orchard trat hinter ihn und spannte beide Hände vom Nacken her um den mageren Hals.
    »Wieviel Diamanten hast du noch?« fragte Rathgill.
    »Keinen mehr!« stöhnte Sombrowsky. »Ich bekam nur den einen.«
    Rathgill nickte Orchard zu. Dessen Hände schlossen sich.
    »Wieviel Steine besitzt du noch?« fragte Rathgill zum dritten Mal. Dem Händler quollen die. Augen aus den Höhlen. »Keinen! Ich schwöre es!« Keuchend rang er nach Luft. Auf Rathgills Wink lockerte Orchard den Griff.
    »Wer gab dir den Stein?«
    »Ich kaufte ihn für dreihundert Dollar von Ray Brant.«
    »Wer ist das?«
    »Ein Junge hier aus dem Bezirk.«
    »Genauer!«
    »Ein Halbstarker! Ein blonder Bursche von achtzehn oder neunzehn Jahren.«
    »Wo wohnt er?«
    »E. 148. Straße. Die Nummer ist 312. Er hat sich ’ne Dachkammer als Bude ausgebaut.«
    »Heh, du weißt gut Bescheid. Steckt ihr unter einer Decke?«
    »Ich habe mich bemüht, alles über ihn herauszufinden, Sir. Ich hoffte, ich könnte die anderen Diamanten von ihm bekommen.«
    »Hast du noch andere Diamanten bei ihm gesehen?«
    »Nein, aber ich vermute, daß er noch ’nen ganzen Haufen davon hat.« Er setzte ein verzerrtes Lächeln auf. »In einer Zeitung stand etwas von ’nem Mord und ’ner Million in Diamanten.« Er schluckte. »Ich wollte feststellen, ob die Million in Brants Finger gefallen ist.«
    Rathgill grinste. »Das werden wir feststellen. Wir nehmen dir die Arbeit ab, allerdings auch den Gewinn.« Er beugte sich so weit vor, daß er Sombrowsky aus nächster Nähe in die Augen blicken konnte. »Muß ich dir sagen, daß du uns nie gesehen und nie mit uns gesprochen hast?«
    Don Orchard war gut auf Rathgills Methoden eingespielt. Er verlieh den Worten Nachdruck, indem er den Druck auf Sombrowskys Kehlkopf verstärkte.
    »Niemandem werde ich etwas sagen!« kreischte der Händler. »Ich bin stumm wie ein Grab.«
    »Das ist auch notwendig«, lachte Rathgill, »sonst packen wir dich hinein!«
    Sie verließen den Trödlerladen. »148. Straße 312«, wiederholte Rathgill die Adresse. »Da wir hier sind,

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