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Jerry Cotton - 0522 - Das Maedchen mit dem Killerblick

Jerry Cotton - 0522 - Das Maedchen mit dem Killerblick

Titel: Jerry Cotton - 0522 - Das Maedchen mit dem Killerblick Kostenlos Bücher Online Lesen
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Andererseits war Cornell unfähig, seine Ungeduld noch länger zu zähmen. »Das sieht morgen nicht anders aus«, sagte er. »Je länger die beiden vermißt werden, desto schwieriger wird es, an die Steine heranzukommen. Wenn’s der Teufel will, kramt irgendein anderer in dem Taubenschlag herum und findet die Kiesel. Du gehst, Rocco!«
    In Rathgills Gesicht flammte die Wut hoch. »Ich will mich nicht wegen Kidnapping fassen und rösten lassen.« Cornell ballte die Fäuste. Bevor er Fialhgills Widerstand brechen konnte, sagte Jesse: »Werden Sie meine Schwester und mich bestimmt laufenlassen, Mister, wenn ich Ihnen die Steine aushändige?«
    »Klar! Warum? Sind die Steine woanders? Hast du gelogen?«
    »Nein. Sie sind in dem Nistkasten. Ich Wollte nur sagen, daß unser Dach auch von anderen Häusern aus zu erreichen ist. Ich kenne da jeden Schritt, Mister. Als Kinder haben wir jeden Tag auf den Dächern gespielt. Ich könnte Ihren Leuten den Weg von einem Haus in der Morris Avenue aus zeigen. Vielleicht merkt es dann niemand.«
    »Gut, mein Junge!« lobte Cornell. »Du scheinst vernünftig zu sein.«
    »Ich will nur, daß Sie meine Schwester und mich schnellstens wieder laufenlassen.«
    »Los, Rocco! Wenn der Junge mitmacht, wirst du es schaffen.«
    »Soll ich mit ihm allein gehen?«
    »Mike bleibt auf jeden Fall hier.« Cornell überlegte. »Nein, es ist besser, wenn du allein gehst. Zwei Männer erregen mehr Aufsehen. Ich denke, du wirst mit dem Boy allein fertig.«
    Jesse schluckte. Er hatte gehofft, daß der Gang-Boß alle drei Gangster mit ihm losgeschickt hätte.
    Cornell beugte sich über ihn. »Deine Schwester bleibt hier, mein Junge! Muß ich dir sagen, was mit ihr geschieht, wenn du mich ’reinlegen willst?«
    »Ich weiß Bescheid, Mister«, antwortete Jesse. Er schlug die Augen nieder, damit Cornell den Haß nicht sah, der in ihnen brannte.
    »Fahr los, Rocco!« Rathgill packte Jesse am Kragen der Lederjacke und schleifte ihn zum Wagen. Er stieß ihn auf den Beifahrersitz. Don Orchard ließ das Rolltor hochgleiten und schloß es wieder, als der Wagen die Halle verlassen hatte.
    »Ich möchte ’nen Schluck nehmen, Boß!« sagte er. Sein Bruder ließ Kate los. »Ich auch«, lallte er.
    »Meinetwegen!« Er fuhr Kate an.' »Stell dich dort an die Wand! Rühr dich nicht vom Fleck!«
    Mike und Don Orchard verließen die Halle durch die Tür, die in die Räucherkammer führte. In der Sekunde, in der die Tür offen stand, drang ein wenig Rauchgeruch in den Lagerraum.
    ***
    Walt Regerty sah denselben Wagen nach rund zwanzig Minuten aus der Toreinfahrt gleiten. Er konnte nicht erkennen, wieviel Personen in dem Auto saßen, aber er vermutete, daß alle Leute, mit denen Cornell zusammengetroffen war, das Gelände der »Fish-Trade-Association« wieder verlassen hatten. In zwei Sekunden faßte Regerty den Entschluß zu handeln.
    Er verließ die Türnische, überquerte die schmale Fahrbahn der Dover Street und tauchte in die Dunkelheit der Toreinfahrt. Am Ende der Einfahrt wartete er zwei oder drei Minuten lang. Er erkannte an dem Lichtschein, der aus der Verglasung des Flachgebäudes drang, daß sich jemand in der Haupthalle auf hielt, und er nahm es als sicher an, daß es sich um Mad Cornell handelte. Geduckt lief er über den dunklen Hof. Mit einem lautlosen Satz sprang er auf die Rampe.
    Es gab mehr als ein halbes Dutzend Eingänge zu der Lagerhalle. Außer dem großen Rolltor existierten vier Schiebetore. Regerty wußte, daß sie von innen verriegelt wurden und daß der Lagerverwalter die Halle durch eine der Fußgängertüren verließ. Er vermutete, daß Cornell die Halle auf dieselbe Weise zu betreten pflegte, und es schien ihm unwahrscheinlich, daß der Gangster die Tür während einer kurzen Inspektion .von innen verschloß. Tatsächlich hatte er Cornells Gewohnheiten richtig erraten, und obwohl es sich an diesem Abend nicht, wie Regerty vermutete, um die übliche Inspektion handelte, hatte der Gang-Boß gewohnheitsmäßig auch heute die Stahltür nicht verschlossen. Die Klinke ließ sich niederdrücken, und als Regerty zog, öffnete sich die Tür lautlos. Cornell war auch in Kleinigkeiten genau. In seinem Laden wurden sogar die Türangeln geölt.
    Walt Regerty sah den gehaßten Mann ungefähr in der Mitte der Halle. Er hatte die Hände auf den Rücken gelegt und blickte nach links, so daß Regerty sein Profil sehen konnte, aber die Kistenstapel verdeckten für ihn den Teil der Halle, in den Cornell

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