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Jerry Cotton - 0522 - Das Maedchen mit dem Killerblick

Jerry Cotton - 0522 - Das Maedchen mit dem Killerblick

Titel: Jerry Cotton - 0522 - Das Maedchen mit dem Killerblick Kostenlos Bücher Online Lesen
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»Fish-Trade-Association« nicht normal verlief. Das Ladengeschäft war schon geschlossen gewesen, als er zum erstenmal gegen sieben Uhr die Dover Street passierte. Für gewöhnlich blieb der Laden bis neun Uhr abends geöffnet, und Cornell trat seinen Rundgang zwischen neun und zehn Uhr an.
    Regerty suchte eine tiefe Türnische und wartete. Er konnte das Licht in Cornells Privaträumen sehen, und er rechnete, daß der geizige Cornell die Beleuchtung löschte, wenn er die Wohnung zu seinem Inspektionsgang verließ.
    Regerty wartete ungefähr zwei Stunden. Etwa um neun Uhr bog ein Wagen in die Einfahrt zum Hof. Regerty konnte hören, wie das große Rolltor geöffnet wurde. Nur Minuten später erlosch in der Privatwohnung das Licht. Der ehemalige C.I.A.-Mann fluchte halblaut. Wenn Cornell jetzt noch irgendwelchen Besuch bekommen hatte, würde der übliche Rundgang vielleicht ausfallen. Der Gangster nahm seinen albernen Fischhandel genauso ernst wie seine illegalen Unternehmen. Regerty hatte es erlebt, daß Cornell mit irgendwelchen Wiederverkäufern um Bruchteile von Cents pro Fischschwanz gefeilscht hatte. Es war durchaus möglich, daß die Besucher harmlose Händler waren, die sich eine halbe Waggonladung Sardinen sichern wollten.
    Trotz dieser Überlegungen blieb er auf seinem Platz in der dunklen Türnische. Es gab für ihn nichts, was er versäumen konnte, und die Nähe Cornells putschte seinen Haß auf, den er genoß wie ein Rauschgift.
    ***
    Eine Anzahl von Leuten, Männern und Frauen, stand in einer Gruppe zusammen. Am Straßenrand parkte ein Wagen der City-Streif enpolice. Das Rotlicht flackerte.
    Ich stieg aus. Die Leute standen vor dem Haus, das ich suchte, denn im Erdgeschoß war ein kleines Schaufenster mit der Aufschrift bemalt: »Joe Delware — Schuhreparaturen, schnell und billig.«
    Einer der Streifenpolizisten sprach mit einem untersetzten breitschultrigen Mann, der einen Overall trug. »Es ist Ihre Entscheidung, Mr. Giosa. Wenn Sie Ihren Sohn und Ihre Tochter als vermißt erklären, werden wir die Fahndung starten.«
    Ich drängte mich in den Kreis, zeigte dem Sergeant den FBI-Ausweis und fragte, was geschehen sei. »Mr. Giosa vermißt seinen Sohn und seine Tochter!« Er zeigte auf einen Mann in einer grünen Lederschürze. »Hier, Mr. Delware behauptet, Schreie und Hilferufe gehört zu haben. Er glaubt, den Namen ›Jesse‹ gehört zu haben, und er meint, es wäre die Stimme von Mr. Giosas Tochter Kate gewesen. Als er auf die Straße lief, glaubt er ein Auto ohne Beleuchtung erkannt zu haben, das in die Canal Street einbog.«
    »Wann war das?« fragte ich den Schuster.
    »Vor über einer Stunde!«
    »Was haben Sie unternommen?«
    »Nichts! Ich wartete, bis Mr. Giosa von der Arbeit nach Hause kam. Schließlich handelt' es sich um seine Kinder. Leider kam er heute etwas später als gewöhnlich. Wir haben erst dann die Gegend abgesucht, bevor wir die Polizei anriefen.«
    »Ihr Sohn war mit Ray Brant befreundet?« fragte ich Giosas Vater. Giosa schüttelte den Kopf. »Ich habe ihm den Umgang mit diesem Verbrecher verboten«, antwortete er mit einem Akzent, der Italien als sein Geburtsland verriet.
    »Ray Brant?« Der Streifenpolizist schob die Mütze ins Genick. »Das ist der Boy, der gestern erschossen wurde. Hören Sie, Mr. Giosa! Wenn Sie nichts dagegen haben, setze ich die Fahndung nach Ihren Kindern schnellstens in Gang. Der Henker mag wissen, in welche böse Sache Ihre Kinder ’reingerutscht sind.«
    ***
    Als Mad Cornell die Lagerhalle betrat, benutzte er eine Seitentür. Kate war aus ihrer Ohnmacht erwacht. Mike Orchard stand hinter ihr, hielt sie an den Armen fest und preßte ihre Ellbogen zusammen. Jesse lag reglos auf dem Gesicht, noch in der gleichen Haltung, in der ihn Don aus dem Wagen gezogen hatte.
    »Wer ist das Girl?« zischte Cornell. »Seine Schwester«, sagte Rathgill. »Sie schrie herum, als wir ihn einkassierten. Wir mußten sie mit einpacken.« Der Gang-Boß stieß mit dem Fuß Jesse an. »Und er? Habt ihr ihn wieder ausgelöscht?«
    »Er lebt, Mad! Ich mußte ihn ausknocken, weil das Gekreisch des Girls uns keine Zeit für sanfte Überredung ließ.«
    »Don, bring ihn zu Verstand.«
    Der ältere Orchard schob seinen Fuß unter Jesses rechte Schulter und drehte den Jungen auf den Rücken. Jesses Arme fielen auseinander. Orchard holte zwei Hände voll Eis aus der nächsten Fischkiste und packte die Ladung auf Jesses Gesicht. Grob massierte er die Wangen und die Stirn des Jungen,

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