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Jerry Cotton - 0522 - Das Maedchen mit dem Killerblick

Jerry Cotton - 0522 - Das Maedchen mit dem Killerblick

Titel: Jerry Cotton - 0522 - Das Maedchen mit dem Killerblick Kostenlos Bücher Online Lesen
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blickte.
    Der ehemalige C.I.A.-Mann zog langsam und sorgfältig die Meurier-Pistole aus der Tasche. Der unförmige Schalldämpfer machte die Waffe schwer und unhandlich. Regerty ging nahe an den Kistenstapel auf der linken Seite heran. Dann begann er, sich Cornell, der seine Haltung nicht änderte, zu nähern. Mit jedem Schritt sah er etwas mehr vom rechten Hallenteil. Als ihn noch zwei Dutzend Schritte von Cornell trennten, sah er das Mädchen, das an der Wand stand. Im selben Augenblick erblickte auch das Mädchen ihn. Seine Augen weiteten sich, und es starrte ihn an. Selbstverständlich bemerkte Cornell den Blick des Girls. Er fuhr herum. Regerty hob die Meurier. »’n Abend, Mad!« stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Störe ich dich bei einem Schäferstündchen? Verdammt, ich wette, die Kleine ist mir dankbar, daß ich sie aus den Klauen eines nach Fisch stinkenden Sardinendompteurs erlöse.«
    Cornells Gesicht veränderte sich kaum. Auf eine schwer definierbare Weise wurde es glatt und ausdruckslos. Seine Hand tastete nach dem Bügel seiner Brille. Er nahm die Brille ab. Auch Regerty wußte nicht, daß es eine Geste war, die Cornell nur in höchster Erregung und unbewußt vollführte.
    »Lewis!« sagte er leise. »Mit dir habe ich nicht gerechnet! Tut mir leid, daß wir Differenzen bekamen. Inzwischen weiß ich, daß du die Diamanten nie besessen hast.«
    Regertys Augen suchten die Halle ab. Er sah niemanden, und er nahm an, daß Cornell und das Mädchen allein waren.
    »Na endlich! Und wer hat sie?«
    »Der Bruder dieses Mädchens. Rocco ist unterwegs, die Steine zu holen. Wir können unser Geschäft wie geplant abwickeln.«
    Er setzte die Brille wieder auf. Langsam kehrte seine Sicherheit zurück. »Obwohl wir ’ne Menge Mehrarbeit leisten mußten.«
    Auf Regertys Gesicht löste sich das harte Grinsen nicht auf. »Ich spucke auf deine Diamanten und auf deine Tricks, Walt!« knurrte er. »Du und ich, wir werden jetzt in deine Wohnung gehen. Du wirst deine Tresore öffnen, und ich werde deine Dollars einpacken. Ich hoffe, ich finde eine Aktentasche, und du leihst sie mir.«
    »Unsinn, Walt!« sagte Cornell. Er sprach jetzt laut, und er hängte sogar ein Gelächter an. »In den Tresoren liegen läppische zwanzig- oder dreißigtausend Dollar. Dein Anteil an den Diamanten beträgt eine Viertelmillion.« Er ging zwei Schritte auf Regerty zu.
    Der andere wich zurück. »Bleib, wo du bist!«
    Cornell trat zwei Schritte nach links, drehte sich und zwang Regerty, sich mitzudrehen.
    »Du behandelst mich wie einen Berufskiller!« lachte Cornell, und wieder sprach er ungewöhnlich laut. »Seit zehn Jahren habe ich nicht mehr eigenhändig mit einer Kanone herumgefuchtelt.«
    Das Gelächter machte Regerty unsicher. »Schluß jetzt!« befahl er. »Geh hin und schick die Kleine schlafen!«
    »Wie soll ich das machen? Meine Hände sind leer!«
    Innerlich fluchte Regerty. Er hatte nicht damit gerechnet, Cornell mit ’nem Mädchen anzutreffen. Er kannte das Girl nicht, und Cornells Behauptung über die Diamanten und den Bruder glaubte er nicht, genauer gesagt, es interessierte ihn nicht einmal, ob Wahres daran war oder nicht. Er hatte auf den Inhalt der Tresore gesetzt, und er blieb bei dieser Rechnung. Andererseits wagte er nicht, Cornell Und das Mädchen gleichzeitig über den dunklen Hof zu transportieren.
    »Geh nach links!« fauchte er Cornell an. Er selbst bewegte sich auf Kate zu, die nicht wußte, was ihr bevorstand.
    Hinter den Brillengläsern blitzte in Cornells Augen Triumph auf. Regerty bewegte sich genau in der gewünschten Richtung.
    Kate begann vor dem Mann mit der Pistole zurückzuweichen. In den ersten Sekunden hatte sie ihn als Retter angesehen. Der Wortwechsel mit Cornell hatte ihr bewiesen, daß sie im besten Falle von einer Gangsterhand in die andere fiel.
    »Bleib stehen, Mädchen!« zischte Regerty. »Soll' ich dich abknallen?« Er wollte nicht unnötig schießen. Er kannte die Polizeimethoden. Eine Kugel genügte, ihn als Mörder zu entlarven.
    Als ihn nur noch fünf oder sechs Schritte von Kate trennten, blieb er stehen. Er nahm den Kopf hoch. Seine Nasenflügel weiteten sich. Der Geruch von Rauch strich durch die Halle und verdrängte vorübergehend den Fischgestank.
    Walt Regerty fühlte, wie seine Glieder von einem eisigen Schrecken gelähmt wurden. Damals, als er sich mit Cornell einließ, hatte er die Gebäude der Firma inspiziert, halb aus Gewohnheit, halb a'us Neugier. Er

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