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Jerry Cotton - 0523 - Ich war das As der Unterwelt

Jerry Cotton - 0523 - Ich war das As der Unterwelt

Titel: Jerry Cotton - 0523 - Ich war das As der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
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über Paladino zu sammeln.«
    »Und?«
    »Seit zwei Tagen ist er verschwunden.«
    »Verdammt«, sagte ich, »wie konnte der Junge auch nur so leichtsinnig sein.«
    »Er wurde zuletzt in New York gesehen«, erzählte Phil. »Mr. High hat mitgeteilt, daß er dort vorgestern nacht im Globe Club war. Das ist ein Nachtlokal in der 82. Straße. Es gehört Paladino. Offensichtlich hat er das nicht gewußt.«
    »Weiß man, was er dort wollte?«
    »Er wollte sich mit einem gewissen Benjamin Cardozo treffen.«
    Der Flötist beendete ein schwieriges Solo, und ich lächelte ihm freundlich zu.
    »Was ist das für ein Mensch?«
    »Eine schäbige Ratte aus der Bowery«, knurrte Phil. »Einer von den Typen, die zu jedem kleinen Geschäft bereit sind, wenn es nur schmierig genug ist und weder Arbeit noch ein Risiko mit sich bringt. Mr. High nimmt an, daß Mike Hood durch irgendeinen Zufall an ihn geraten ist und daß er ihm eine große Geschichte aufgetischt hat, er wüßte viel über Paladino und würde ihm einiges erzählen. Auf die Weise hat er ihn in den Globe Club gelockt.«
    »Daß er gerade auf dieses Lokal verfiel, beweist, was er in Wirklichkeit vorhatte.«
    »Klar. Er hat sofort Paladinos Leute informiert, und die haben Mike Hood geschnappt. Wahrscheinlich hat Cardozo dafür seinen Judaslohn kassiert. Wir haben ihn festgenommen. Bis jetzt leugnet er, überhaupt nur den Namen Mike Hood zu kennen.«
    »Wie sieht es mit Beweisen gegen ihn aus?«
    »Schlecht. Wir haben die Aussage des Empfangsboys, der Mike Hoods Wagen auf den Parkplatz gefahren hat. Er gab an, gehört zu haben, wie Mike Hood nach Cardoz® gefragt hat. Aber diese Aussage hat er inoffiziell gegenüber einem unserer Leute gemacht. Mr. High will sie vorläufig nicht verwerten.«
    »Er fürchtet, daß sonst dem Reporter etwas geschieht?«
    »Klar. Das ist ja der Trick aller Gangsterführer. Sie schüchtern alle ein, die vielleicht als Zeugen gegen sie auftreten könnten.«
    »Und du meinst, das Auftauchen von Paladinos Killern hängt damit zusammen?« fragte ich.
    Phil nickte.
    »Mike Hoods Wagen stand am nächsten Morgen hier in Massany —- vor seiner Wohnung. Am selben Morgen wurden Ariba-Joe und Gefolge zum erstenmal in der Stadt gesehen. Also haben sie Mike Hood in seinem eigenen Wagen hierher zurückgebracht.«
    »Ich würde mir mal den Wagen auf Prints ansehen«, murmelte ich.
    »Ist schon gemacht worden. Gleich, nachdem die offizielle Vermißtenanzeige erstattet worden war.«
    »Und?«
    »Die Experten haben festgestffllt, daß jemand alle in Frage kommenden Stellen des Wagens sorgfältig abgewischt hat. Auf dem Lenkrad zum Beispiel ist kein einziger Fingerabdruck.«
    »Das ist auch ein Beweis«, sagte ich. »Yeah«, nickte Phil, »aber ein negativer. Jedenfalls weißt du jetzt Bescheid. Wir setzen die Suche nach Mike Hood fort, aber ehrlich gesagt, ich verspreche mir nicht viel davon. Ich war vorgestern in Newport in der Irrenanstalt und habe mir Jack Brown angesehen. Das hat mir genügt.«
    »Ich nehme an, daß es jetzt auch bei mir bald losgeht«, sagte ich.
    »Vermutlich. Ich an deiner Stelle wäre auf jede Gemeinheit gefaßt.« Phil klappte sein Programmheft zu. »Ich halte mich jedenfalls ständig in der Nähe auf. Halt die Ohren steif, alter Junge.« Er erhob sich und ging unter den mißbilligenden Blicken des Flötisten, der gerade zu seinem zweiten Solo ansetzte, hinaus.
    Ich'blieb bis zum Schluß des Konzertes sitzen.
    Es war kein besonderer Genuß.
    Dann fuhr ich zum Hotel zurück. In der Halle saß ein kleiner Mann mit rundem Kopf und hervorquellenden Augen. Er war in feierliches Schwarz gekleidet. Bei meinem Eintreten erhob er sich und legte die Zeitung weg.
    »Mr. van Dyk?« sagte er fragend. »Johnny van Dyk?«
    Ich hob die Augenbrauen.
    »Der bin ich, Mister!«
    »Mein Name ist Holden. Ich bin Rechtsanwalt«, erklärte er. »Kann ich Sie einen Augenblick sprechen?«
    »Natürlich. Worum handelt es sich?«
    »Sie haben sich als Handlungsreisender eingetragen, Mr. van Dyk!« sagte er.
    »Und Sie haben offensichtlich das Gästebuch gelesen«, lächelte ich.
    »Stimmt. Ich interessiere mich nämlich für Sie — Mr. van Dyk!« Er betonte den Namen.
    »Wir wäre es, wenn Sie zur Sache kämen?«
    »Ich bin schon dabei. Warum haben Sie einen falschen Beruf angegeben?«
    »Das ist eine Behauptung, Mr. Holden.«
    »Eine Tatsache!«
    »Nun gut«, sagte ich, »die Juristen streiten gerne um Worte. Aber ist Ihnen noch nicht der Gedanke gekommen, daß ich

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