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Jerry Cotton - 0524 - Sie starb in meinem Jaguar

Jerry Cotton - 0524 - Sie starb in meinem Jaguar

Titel: Jerry Cotton - 0524 - Sie starb in meinem Jaguar Kostenlos Bücher Online Lesen
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heraus. »Nein, so würde ich es nicht nennen.«
    »Das Gold?«
    Paco hob die breiten Schaufelhände. »Keine Sorge! Die Dukaten liegen unangetastet an Ort und Stelle, aber ich meine, wir sollten sie schnellstens in Dollars umwechseln, teilen und uns aus dem Staube machen.«
    »Die Goldmünzen lassen sich nicht von heute auf morgen in Dollars umwechseln. Ich will nicht die Hälfte an einen Halsabschneider von Hehler verlieren. Wir haben beschlossen, das Gold langsam umzuwechseln, um einen guten Kurs herauszuholen. Dabei bleibt es.«
    »Hoffentlich schneidet dir während dieser Zeit nicht jemand anders als ein Hehler den Hals ab«, knurrte Paco. »Kommt herein! Cossak wartet auf dich!«
    In Remacs Wohnzimmer lag der dicke Geschäftsführer des Carlton Hotel in einem Sessel und schlief laut schnarchend und mit weit offenem Mund. Er ließ sich vom Eintritt der Männer nicht aus dem Schlaf scheuchen. Lediglich sein Schnarchen wechselte die Tonlage.
    Paco klemmte sich eine dünne Virginia-Zigarre zwischen die Lippen. »Bist du dem Boß begegnet, Hall?« fragte er.
    »Nein. Er schickte nur irgendeinen Mann.«
    »Mit noch einer Goldladung?«
    »Mit drei Säcken voller Schrott.«
    Remac sah ihn aus zusammengekniffenen Augen an. »Stimmt das, Hall? Oder willst du allein kassieren?«
    »Frag Fred!«
    »Fred ist dein Mann. Für dich lügt er sich selbst grün und blau.«
    »Sieh dir den Schrott an! Er liegt im Wagen!«
    »Der Inhalt von Säcken läßt sich auswechseln.«
    Gravdale zog den Kopf zwischen die Schultern. Sein glattes und fast schönes Gesicht verzog sich zu einer Grimasse der Wut.
    »Hör zu, Paco!« fauchte er. »Wenn ich dir sage, daß Schrott in den Säcken war, so wirst du mir glauben müssen. Ich lasse mich von einem Feigling nicht als Lügner bezeichnen. Du hast nicht riskiert, nach New York zu fahren und dich einer Begegnung mit dem Boß auszusetzen.«
    In Pacos Wolfsgesicht zuckte kein Muskel. »Es ist gefährlich, sich weit von der Beute zu entfernen, wenn man dich zum Partner hat, Hall«, antwortete er. Er drehte sich um und trat dem schlafenden Cossak gegen die ausgestreckten Beine. Der dicke Geschäftsführer fuhr hoch und riß die kleinen, vom Schlaf verquollenen Augen auf. »Erzähl ihm, was in seiner Abwesenheit geschah!« zischte Paco.
    Cossak wischte sich mit dem Handrücken über den Mund. »In Zimmer 14 explodierte irgend etwas«, lallte er immer noch schlaftrunken.
    »Zum Teufel! Erzähle genau und der Reihe nach!«
    Der Dicke riß sich zusammen. »Gestern morgen rief ein Mann an. Er bestellte Zimmer 14 für einen gewissen Jerry Cotton aus New York. Wenig später wurde ein Paket abgegeben, an dem ein Zettel hing: ,Bestimmt für Nr. 14.‘ Ich packte aus, weil ich neugierig war. Ich fand ein Tonbandgerät.«
    »Hast du es abgehört?«
    Er schüttelte den Kopf. Sein Doppelkinn wackelte. »Ich brachte das Gerät auf Nr. 14. Danach dauerte es nicht mehr lange, und dieser Jerry Cotton erschien auf der Bildfläche; ein handfester Bursche, der aussieht, als wäre er an einen harten Job gewöhnt. Er ging auf Zimmer 14. Rund zehn Minuten später krachte in Nr. 14 eine Explosion, die das ganze Hotel erschütterte. Ich rannte hinauf. Nr. 14 sah aus, als wäre eine Granate explodiert. Die Gardinen und zwei Sessel brannten.«
    »Das Tonbandgerät?«
    »Mehr oder weniger in seine Bestandteile zerlegt. Das Band verkohlt.«
    »Und dieser Mr. Cotton?«
    »Verschwunden! Er muß rechtzeitig vom Balkon hinuntergesprungen sein. Wenig später sah ich…«
    »… sah Cossak diesen New Yorker mit deiner angeblichen Sekretärin, der schönen Barbara, abzischen«, warf Remac ein. »Außerdem saß die Süße in der Halle, als der New Yorker ankam. Welches Spiel läuft hier, Hall?« brüllte er los.
    »Ich war in New York!« schrie Gravdale zurück. »Ich kenne diesen Cotton nicht.«
    »Aber Barbara scheint ihn zu kennen, und jeder Mann, den deine Süße kennt, sollte auch dir nicht unbekannt sein.«
    »Das wird sich heraussteilen«, knurrte Gravdale finster. Er wandte sich an Cossak. »Hängt der Sheriff schon in der Sache?«
    »Nein, Hall. Ich dachte mir, es wäre besser, die Polizei draußen zu lassen. Zum Glück halten sich im Hotel zur Zeit nur wenig Gäste auf. Den Zimmermädchen und dem Hausknecht erzählte ich, in Nr. 14 wäre der Wasserboiler explodiert. Ich ließ niemanden in das Zimmer.«
    »Wer brachte das Tonbandgerät?«
    »Ein Beachcomber, ein Tramp, der eine Meile weit nach Schnaps stank.« Gravdale rieb

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