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Jerry Cotton - 0525 - Der Teufel mit der weissen Weste

Jerry Cotton - 0525 - Der Teufel mit der weissen Weste

Titel: Jerry Cotton - 0525 - Der Teufel mit der weissen Weste Kostenlos Bücher Online Lesen
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die Reaktion des Instinkts. Tatsache ist, daß ich meine Beine von den Sprossen riß und mich einfach fallen ließ.
    Hinter meinem Kopf krachte der schmetternde Schuß der Büchse. Ein glühender Bolzen schien meinen Hinterkopf zu treffen, furchte über meinen Schädel und explodierte als rotierendes Feuerrad vor meinen Augen.
    Der Aufprall brachte mich wieder zur Besinnung. Neben der Petroleumlampe, die am Rande der Luke stehen geblieben war, schob sich der Lauf der Büchse vor.
    Ich warf mich wild herum, um aus dem Schußwinkel zu kommen.
    Keine Sekunde zu früh.
    Es war mein Glück, daß der Schütze zu hastig und unkonzentriert schoß, denn er hätte mich sonst todsicher erwischt. Die Ladung prasselte wirkungslos in den Lehmboden. Keine Armlänge von mir entfernt.
    Knarrend flog die Schuppentür auf, und Steve Dillaggio stürzte mit der Waffe in der Hand in die Scheune.
    »Zurück, Steve!« schrie ich ihm zu. »Er ist auf dem Boden!«
    Steve warf sich mit einem Satz zur Seite und war wie der Blitz hinter einer Tonne verschwunden.
    »Da kommt er nicht mehr ’raus, Jerry«, stieß mein Kollege keuchend aus.
    Der Gewehrlauf war verschwunden. Kein Laut war zu hören. Ich wälzte mich vorsichtig herum. Und nun bemerkte ich, wie mir das Blut über die Stirn lief.
    »Jerry«, hauchte Steve aus seiner Ecke, »ich gehe jetzt ’rauf.«
    »Sei vorsichtig, Steve, der Bursche kennt keine Hemmungen. Wenn er dort oben noch auf der Lauer liegt, hast du nicht die geringste Chance«, flüsterte ich zurück. Ich sah, wie Steve seinen Standort wechselte. Er tauchte wie ein Schatten hinter der Tonne auf, machte ein paar lautlose Schritte und war schon wieder hinter einer anderen Deckung verschwunden.
    Wir trafen an der Leiter zusammen. Wie ein Schemen tauchte Steve vor mir auf. »Den Burschen werden wir uns kaufen!« zischte er. Doch gleich darauf fuhren wir herum. Von der hinteren Scheunenwand ertönte ein leises Scharren. Dann ein dumpfer Fall.
    »’raus!« schrie ich. »Er ist durch die Dachluke getürmt.«
    Wir stürmten mit langen Sätzen hinaus ins Freie, rasten bis an die Ecke der Scheune und rissen fast gleichzeitig unsere Revolver hoch, als wir die laufende Gestalt entdeckten.
    »Stop!« schrie Steve gellend.
    Der Mann schlug einen Haken, raste auf die Tankstelle zu und warf sich herum. Ich ahnte, was jetzt kam. Bevor der Mann seinen Arm oben hatte, war ich hinter Steve gesprungen und riß ihn mit zu Boden. Dann knallte es auch schon. In rasender Reihenfolge gab der Mann Schüsse ab und zwang uns, den Kopf in den Sand zu stecken.
    Der Bursche an der Tankstelle verfügte über Nerven aus Stahl. Er raste —r kaum daß er sich verschossen hatte — im Zickzack auf das Wohnhaus zu, flankte über das Seitengatter der Veranda und tauchte in der Dunkelheit unter. Mit einem scharfen Knall wurde ein Fenster geschlossen, dann war es still.
    »Zwecklos!« sagte ich. »Wir werden es nicht herausfinden, wer uns die Freude bereitet hat. Bevor wir im Haus sind, sitzt er da und raucht gemütlich sein Pfeifchen.«
    »Wenn man ihn doch nur hätte erkennen können!« fluchte Steve.
    »Ich werde mich zu gegebener Zeit an ihn zu erinnern wissen!« versprach ich und tastete nach meinem Hinterkopf. »Den Denkzettel werde ich ihm quittieren!«
    Wie auf Kommando wurde es plötzlich im Hause lebendig. Die Verandatür wurde aufgestoßen, und gefolgt von einigen Männern kam Phil herausgestürzt.
    Ich zeigte auf die Männer, die sich hinter Phil drängten, und fragte Steve: »Na, mein Junge, was meinst du, wer von ihnen ist es gewesen?«
    »Ich kenne nur einen, den ich danach fragen möchte«, knurrte Dillaggio. »Und davon wird mich auch keiner zurückhalten können!«
    »Das ist kein schlechter Gedanke«, sagte ich lächelnd.
    Phil warf einen vielsagenden Blick auf meine Stirn. Eine scharfe Falte stand plötzlich zwischen seinen Augenbrauen.
    »Man sollte dich keinen Augenblick aus den Augen lassen!« sagte er dann bissig.
    Ich zuckte die Schultern. »Es ist doch gar nichts passiert.«
    »Noch nicht!« unkte Steve Dillaggio hinter mir. »Aber es wird gleich etwas passieren, denn ich vermisse meinen Freund Robby Baker.«
    »Seit wann bin ich Ihr Freund, Mr. Dillaggio?« Baker lehnte nachlässig in der Tür. Die Arme über der Brust gekreuzt, die Lippen zu einem zynischen Grinsen verzogen. »Sie werden mir schon erlauben müssen, daß ich mir die Wahl meiner Freunde Vorbehalte.«
    Wie von einer Schnur gezogen, richteten sich die Gesichter der

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