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Jerry Cotton - 0525 - Der Teufel mit der weissen Weste

Jerry Cotton - 0525 - Der Teufel mit der weissen Weste

Titel: Jerry Cotton - 0525 - Der Teufel mit der weissen Weste Kostenlos Bücher Online Lesen
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an. »Sie glauben wohl, über Ihren Geldverlust schneller hinwegzukommen, wenn Sie der Stewardeß mit Ihren schmutzigen Angeboten kommen!«
    Lesser erblaßte und kämpfte erfolglos um seine Fassung.
    »Haben Sie eigentlich mal daran gedacht, daß dem Mädchen allein von Ihrem Anblick speiübel werden könnte?« Lesser schäumte vor hemmungsloser Wut, wagte aber angesichts der drohenden Haltung Mallroys nichts zu unternehmen.
    »Und nun hören Sie mir gut zu, Mister! Wenn Sie es sich noch einmal einfallen lassen, Ihre dreckigen Griffel nach dem Mädchen auszustrecken, werde ich dafür sorgen, daß Sie in der nächsten Zeit nur noch Suppen und Biskuits genießen können. Haben wir uns verstanden?«
    Lessers Gesicht hatte eine olivfarbene Tönung angenommen. Seine Froschaugen drohten aus den Höhlen zu treten, als er geiferte: »Das wird Folgen nach sich ziehen, Cotton! Ich lasse mich nicht von einem entsprungenen Zuchthäusler bedrohen. Glauben Sie vielleicht, ich wüßte nicht, wer dieser Mann ist? Ich habe das Bild in der Zeitung gesehen, Cotton! Ein Mörder ist er! Und Sie lassen es ungehindert geschehen, daß ein ordentlicher Bürger von diesem Subjekt beleidigt wird?«
    Lesser war in seiner Erregung aufgesprungen. »Ich verlange von Ihnen, daß dem Mann unverzüglich die Handschellen angelegt werden. Oder wollen Sie etwa zulassen, daß der Kerl noch eine Frau abmurkst?«
    Der Dicke hatte die Whiskyflasche hochgerissen und drang in wilder Wut auf Mallroy ein, der mit bleichem Gesicht seinem Widersacher entgegensah.
    Wir sprangen dazwischen. Phil und Steve hängten sich an Mallroys Arme und drängten ihn zurück.
    »Ich bringe dieses Miststück um!« tobte er heiser.
    Ich trat Lesser entgegen und sagte scharf: »Legen Sie sofort die Flasche aus der Hand, Lesser!«
    »Gehen Sie mir aus dem Weg!« kreischte der Dicke und machte Anstalten, mir die Flasche über den Schädel zu schlagen.
    »’runter mit der Flasche, Lesser! Zum letztenmal!«
    Er war nicht zu stoppen. Mit voller Wucht holte der Dicke aus.
    Mir blieb keine andere Wahl. Mit einem kurzen, trockenen Haken holte ich ihn von den Beinen. Don Lesser plumpste wie ein Mehlsack auf den Boden.
    Natürlich war das nicht ohne Lärm abgegangen. Als ich mich umdrehte, waren sie plötzlich alle da. Wie eine lebende Mauer umringten sie uns. Eine Mauer eisigen Schweigens.
    Mit kalten, ablehnenden Mienen starrten sie uns an. Nur Jack Marchands Gesicht drückte eher Betroffenheit aus. Er wich meinem Blick aus und schaute unsicher zu Boden.
    »Das hat er sich selber zuzuschreiben«, sagte ich ruhig und deutete auf Lesser, der sich unter Ächzen aufzurichten versuchte. »Gehen Sie wieder auf Ihre Plätze zurück und verhalten Sie sich ruhig.«
    »Einen Augenblick, Cotton! So werden Sie uns nicht los. Für das, was hier geschehen ist, verlangen wir eine Erklärung!«
    Der Ehemann der hysterischen Frau war einen Schritt vorgetreten und machte sich zum Sprecher der Gruppe. »Was ist mit Mallroy? Stimmt das, was Mr. Lesser gesagt hat? Ist Mallroy ein Mörder, Mr. Cotton?«
    »Darüber gebe ich Ihnen keine Auskunft!«
    »Also doch! Dann hat Mr. Lesser also die Wahrheit gesagt.«
    »Mallroy ist noch nicht unter Anklage gestellt worden,« wich ich aus. »Das wird erst das Gericht entscheiden.«
    »Was macht das schon? Für uns ist entscheidend, daß er eine Frau umgebracht hat. Wir schließen uns der Meinung Lessers an. Ich spreche für alle, Mr. Cotton. Also tun Sie, was Ihre Plicht ist!«
    »Und was ist das Ihrer Meinung nach?« fragte ich sanft.
    Er sah mich verständnislos an. Sein Blick wanderte hilfesuchend zu seiner Frau hinüber.
    »Ich verstehe nicht ganz, Mr. Cotton!« stammelte er. »Sie können doch nicht von uns verlangen, daß wir mit diesem Menschen in einem Raum…«
    »Ja? Sprechen Sie ruhig weiter, Mister!« ermunterte ich ihn. »Sie vertreten doch die Meinung aller — wenn ich Sie richtig verstanden habe.«
    »Also«, sagte er gepreßt, während seine Hände unruhig zu flattern begannen, »wir verlangen, daß Sie diesen Mann festsetzen.«
    Mallroy stieß eine unterdrückte Verwünschung aus.
    »Und Sie glauben, daß Sie mich dazu zwingen können?« fragte ich den Mann.
    »Es geht um unser aller Sicherheit!« fuhr er auf.
    »Es ging auch um die Sicherheit des Mädchens Carolyn!« sagte ich scharf.
    »Das hat damit nichts zu tun!« Sein Blick wurde unsicher, und man konnte es ihm ansehen, daß er es bereits bereute, sich so weit vorgewagt zu haben. Er schien daher

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