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Jerry Cotton - 0525 - Der Teufel mit der weissen Weste

Jerry Cotton - 0525 - Der Teufel mit der weissen Weste

Titel: Jerry Cotton - 0525 - Der Teufel mit der weissen Weste Kostenlos Bücher Online Lesen
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Freund die Hand auf die Schulter und fragte: »Was hältst du davon, wenn du dir einmal das Haus ansiehst?«
    »Mit dem größten Vergnügen, Jerry!« grinste Phil, fragte dann aber skeptisch: »Ohne Haussuchungsbefehl?«
    »Es besteht der dringende Verdacht, daß Baker uns davon abzuhalten versucht, die Polizei zu verständigen. Ich sehe keinen Grund, Warum wir uns noch zurückhalten sollten. Zumal wir nirgendwo gewaltsam eindringen werden. Ich bezweifle jetzt sogar, daß die Telefonverbindung auch wirklich gestört war. Wir sind also berechtigt, jede nur denkbare Möglichkeit in Betracht zu ziehen, die uns als wirksam erscheint, um die Luftfahrtbehörde vom Absturz der Boeing zu unterrichten. Wir wissen allerdings nicht, was hier gespielt wird«, gab ich zu bedenken, »also laßt euch auf kein Risiko ein.«
    »Schon gut — kein Risiko!«
    »Wenn ich dich richtig verstanden habe«, fragte Steve, »dann möchtest du, daß ich mir das Haus von außen ansehe?«
    »Du bist ein kluges Kerlchen!« feixte ich. »Die Inspektion der Scheune werde ich mir Vorbehalten.«
    »Und da spricht der Mensch davon, daß wir kein Risiko eingehen sollen!« maulte Phil. »Ich bin auf deine Unterredung mit dem Buckligen gespannt.«
    ***
    Als ich das Tor der Scheune öffnete, sah ich John beim schwachen Schein der Petroleumlampe auf einer Werkbank sitzen. Sie stand im Hintergrund des verhältnismäßig großen Schuppens, vollgepackt mit behobelten Brettern und Werkzeugen verschiedener Art. Allerlei Gerümpel türmte sich rechts und links an den Wänden auf.
    Der Schwachsinnige stieß seltsame, klagende Laute aus. Sie klangen wie das verhaltene Schluchzen eines verängstigten Kindes.
    Mir lief ein Schauer über den Rücken, als ich die häßliche, schemenhafte Gestalt sah. Das karge Licht zeichnete den grotesken Schatten des Schwachsinnigen an die Wand und ließ den Buckel noch größer und unheimlicher erscheinen.
    John war von der Bank gerutscht und kramte jetzt mit seinen langen Armen unter dem Ablagebrett der Werkbank herum. Dabei stieß er ununterbrochen sein klägliches Winseln aus.
    Ich zog die Schuppentür hinter mir zu und rief leise: »Hey, Johnny! Hörst du mich? Komm her! Ich bin dein Freund!«
    Ich hob beide Arme, um zu demonstrieren, daß ich in friedlicher Absicht gekommen war.
    Das wehleidige Jammern verstummte schlagartig. Der Schwachsinnige fuhr herum. Er pendelte wieder mit den Armen und setzte stampfend seine Füße auf, wie ich es schon im Drugstore beobachtet hatte. Plötzlich warf er den Kopf in den Nacken und stieß ein tierisches Röhren aus, während seine Affenarme wie Dreschflegel um seinen verunstalteten Körper hieben. Sein Gebrüll steigerte sich zu einem wölfischen Geheul, das die ganze Tonskala hinaufkletterte, in einem schrillen Diskant verharrte und dann mit kurzen Lautunterbrechungen stufenweise verebbte.
    Ich stand wie gelähmt.
    Der Schwachsinnige hatte die Hände in den Brustlatz seiner Arbeitshose verkrampft und drängte rückwärts gehend in das Dunkel des hinteren Scheunenteils. »Bleib stehen, Johnny!« sagte ich beruhigend. »Bleib stehen! Ich tue dir nichts!«
    Der Bucklige wirbelte jedoch herum und huschte davon. Lautlos verschluckte ihn die Dunkelheit.
    Ich hatte die Lampe aufgenommen und durchsuchte die ganze Scheune. John aber war und blieb verschwunden.
    Doch meine Suche sollte nicht ganz vergeblich gewesen sein. Neben der Leiter, die auf den Boden der Scheune führte, entdeckte ich die frischen Spuren von Autoreifen. Das Profil war deutlich auf dem festgetretenen Lehmboden abgebildet. Das war der untrügliche Beweis, daß Baker uns belogen hatte. Ich sah an der Leiter hinauf. Sie führte zweifellos auf den Boden, von deren Dachluke aus man Phil mit dem Fernglas beobachtet hatte.
    Einen Moment starrte ich unschlüssig nach der dunklen, gähnenden Öffnung hinauf. Dann setzte ich entschlossen den Fuß auf die erste Sprosse der Leiter.
    Ich mußte sechzehn Sprossen erklimmen, bis ich die Lampe auf den Rand der Luke abstellen konnte. Ich legte die Hände um die Holme der Leiter und stieg einen Tritt höher. Vorsichtig steckte ich den Kopf durch die Öffnung. Ich hatte die Lampe direkt vor meinem Gesicht. Im selben Moment, in dem ich den Kopf durch die Luke steckte, sah ich auf dem staubigen Boden neben der Lampe den frischen Abdruck einer Hand.
    Ein eisiger Schreck durchfuhr mich.
    Mein Körper reagierte schon, bevor ich die ganze Situation vollständig erfaßt hatte. Vielleicht war es auch

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