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Jerry Cotton - 0525 - Der Teufel mit der weissen Weste

Jerry Cotton - 0525 - Der Teufel mit der weissen Weste

Titel: Jerry Cotton - 0525 - Der Teufel mit der weissen Weste Kostenlos Bücher Online Lesen
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und frisches, das aus einer tiefen Wunde unaufhaltsam durch den Stoff in den gelben heißen Sand sickerte.
    Ich mußte die Sache mit Abbott zu Ende bringen, so oder so. In einem plötzlichen Schüttelfrost schlugen meine Zähne trotz der mörderischen Hitze haltlos aufeinander.
    Abermals spürte ich, wie eine ungeheure Apathie von mir Besitz ergreifen wollte. Und vielleicht hätte sie auch die Oberhand behalten, wenn nicht genau in diesem Moment Abbotts höhnische Stimme in mein schwindendes Bewußtsein gedrungen wäre.
    »Du bist fertig, Cotton! Endgültig fertig! Ich komme jetzt und lösche dich aus!«
    Um seinen Worten den nötigen Nachdruck zu verleihen, gab er eine Reihe von haargenau gezielten Schüssen ab.
    Dicht vor meinem Kopf spritzte der Sand am Rande meiner Mulde auf.
    Und dann kam er wirklich. Durch meine halbblinden Augen sah ich plötzlich verzerrt und ins Riesenhafte vergrößert seine Gestalt vor mir. Grau, schattenhaft. Und ich sah das Gewehr, das er auf mich richtete.
    Noch einmal bäumte sich mein Lebenswille, mein in vielen Stunden, Tagen und Wochen im Härtetraining der FBI-Akademie Quantico erbarmungslos gedrillter Körper auf.
    Mit einem Ruck warf ich mich zur Seite. Die rote Lohe des Mündungsfeuers stach wie eine feurige Lanze auf mich zu. Das Geschoß fuhr nur Zentimeter neben mir in den Sand.
    Abbott stieß einen Fluch aus, und das war das letzte, was er in diesem Leben von sich gab.
    Ich riß den Revolver hoch, mit beiden Händen. Ich feuerte aus der Rückenlage.
    Die Kugel erwischte den Verbrecher voll. Er starrte mich aus weit aufgerissenen Augen an.
    »Nein!« schrie er. »Nein…!«
    Sein Gesicht verzerrte sich. Die Mündung seines Gewehrs schwenkte herum. Donnernd löste sich abermals ein Schuß.
    Dann kippte Abbott in den heißen Sand. Er fiel auf sein Gesicht, knapp einen Yard neben mir.
    Ich spürte nicht mehr, daß mich sein letzter Schuß noch in die Schulter getroffen hatte. Ganz plötzlich war es einfach aus. Ich stürzte in eine sich rasend schnell drehende pechschwarze Spirale. '
    ***
    Eine Stunde nach diesem mörderischen Duell fanden mich meine Kollegen. Sie mußten mir mit Gewalt die Finger vom Kolben der Waffe lösen.
    Ich kam wieder zu mir, als mir die Männer des inzwischen eingetroffenen Rettungskommandos etwas Warmes, Flüssiges durch die Kehle rinnen ließen.
    Als ich die Augen aufschlug, stand Phil neben mir.
    Sein Gesicht wirkte müde, als er zu lächeln versuchte.
    »Alle sind gerettet, Jerry!« sagte er. »Mallroy läßt dich grüßen, alter Junge. Ich soll dir sagen, daß er sich für alles, was er getan hat, vor Gericht verantworten will. Aber einen vorsätzlichen Mord hätte er nicht begangen…«
    Ich erinnerte mich an die letzte Szene. Mühsam quälte ich mir ein Lächeln ab. Doch dann stutzte ich. Irgend etwas an Phils Gesicht gefiel mir nicht.
    »Mallroy — hat es ihn schwer erwischt?« fragte ich stockend.
    Phil nickte. »Er ist tot, Jerry. Abbott hat auch ihn auf dem Gewissen…«
    ENDE

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