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Jerry Cotton - 0525 - Der Teufel mit der weissen Weste

Jerry Cotton - 0525 - Der Teufel mit der weissen Weste

Titel: Jerry Cotton - 0525 - Der Teufel mit der weissen Weste Kostenlos Bücher Online Lesen
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schneller bei uns, als wir vermutet hatten. Es war tatsächlich ein Jeep. Er stoppte mit aufgeblendeten Lichtern vor der Veranda. Der Motor rülpste noch einmal auf, dann erstarb jedes Geräusch.
    »Hallo, Baker!« rief eine scharfe Stimme.
    »Hallo, Larry! Was treibt dich denn um diese Zeit durch diese gottverdammte Gegend?«
    »Das frage ich mich manchmal auch!« Der Mann im Jeep stieß ein scharfes Lachen aus, schwang seine langen Beine aus dem Fahrzeug und stand mit einem elastischen Sprung vor uns. Er stand jetzt im vollen Lichtschein, der durch die Tür quer über die Veranda fiel.
    Larry Harbin war haargenau das, was sich ein Kinogänger unter einem Westmann vorstellt. Seine hochgewachsene Gestalt steckte in einer Tracht, wie sie ein Cowboy getragen haben mochte. An den langen Beinen trug er eine derbe, verwaschene Kordhose, die ein Stück seiner Schnürschuhe sehen ließ, die vermutlich bis zu den Waden hinaufreichten. Uber das großkarierte Wollhemd hatte er eine verwitterte Lederjacke gezogen. An der linken Brustseite blinkte der fünfzackige Silberstern eines Deputy Sheriff. Der schwere Armeecolt steckte in einer offenen Pistolentasche. Die verschwitzte Krempe des flachen Stetsons beschattete eine hohe, tiefgebräunte Stirn.
    Larry Harbin wandte uns das scharfgeschnittene, asketische Gesicht zu und ließ wieder sein scharfes Lachen hören. »Besuch?« fragte er, indem er mit einem langen Schritt die Veranda betrat.
    Baker drängte sich an mir vorbei und berichtete mit hastigen Worten von dem Flugzeugabsturz. Er legte eine Beredsamkeit an den Tag, die ich dem sonst so schweigsamen Mann gar nicht zugetraut hätte.
    Baker machte eine bezeichnende Handbewegung. »Das sind die drei Herren vom FBI. In ihrer Begleitung befindet sich ein Mann namens Mallroy, der ein Mörder sein soll.«
    Der Sheriff hatte mit unbeweglichem Gesicht Bakers Bericht gelauscht. Mit einer knappen Geste hielt er mir die Hand hin.
    »Hier sind Sie also geblieben. Wir haben Sie schon gesucht. Zuerst haben wir geglaubt, es wäre niemand lebend aus der Maschine herausgekommen.«
    »Sie sind auf die Absturzstelle gestoßen, Sheriff?« fragte ich ihn verwundert.
    »Ja! Allerdings war es ein purer Zufall. Wir hatten die Nachricht bekommen, daß aus dem Staatsgefängnis der Strafgefangene Gordon Abbott entflohen war. Er war zu den Arbeiten im Steinbruch bei Yuma herangezogen, worden. Von dort gelang Abbott die Flucht, nachdem er einen Wächter ermordet hatte. Es war sein Pech, daß er sich ausgerechnet nach Somerton absetzte. Er wurde erkannt, als er sich Lebensmittel und zivile Kleidung beschaffen wollte. Abbott konnte türmen, bevor er dingfest gemacht werden konnte, doch wir kannten seinen .Fluchtweg. Zehn Meilen südlich der Absturzstelle liegt eine verlassene spanische Mission. Dort hatte sich Abbott verkrochen. In der Hoffnung, in einem günstigen Augenblick über die Grenze zu entwischen. Nun, ich war rechtzeitig dort, um es zu verhindern.«
    »Sie haben ihn gefaßt, Sheriff?« fragte ich ihn.
    »Gefaßt ist vielleicht nicht der richtige Ausdruck dafür, Cotton!« In Sheriff Harbins Augen trat ein kalter, gnadenloser Glanz. »Ich habe ihn gestellt!«
    »Wollen Sie damit sagen, Sheriff, daß es mit Gordon Abbott Schwierigkeiten gab?« erkundigte sich Steve Dillaggio.
    »Ja! -Ich habe ihn erschießen müssen. Er ließ mir keine andere Wahl!« Harbin wollte anscheinend keine nähere Erklärung über den Tod Abbotts abgeben, denn er wandte sich an Baker und fragte: »Können wir nicht ins Haus gehen, Robby? Ich könnte einen guten Drink vertragen.«
    »Der spricht von Abbotts Tod, als hätte er nur Gänseblümchen gepflückt!« knurrte Phil neben mir, als wir Harbin und Baker ins Haus folgten.
    Steve Dillaggio stieß mir seinen Zeigefinger in die Rippen. »Ich bin gespannt, was der Cowboy sagen wird, wenn du ihm erzählst, daß dir ein Geist eine Schrotladung in den Kopf jagen wollte.«
    »Das zu erwähnen habe ich tatsächlich vergessen!« grinste ich Baker hatte Harbin einen Whisky eingeschenkt, den der Sheriff mit sichtlichem Genuß hinunterspülte. Aufatmend setzte er das Glas auf den Tresen zurück, während sein Handrücken über den'schmallippigen Mund wischte.
    »Das ist also Ihre Gesellschaft, Cotton?« wandte er sich an mich. Sein falkenäugiger Blick glitt prüfend über die lagernde Gruppe im Drugstore, verweilte geraume Zeit bei Brian Mallroy und tastete sich dann wieder zu mir zurück. »Das ist also der Mann, den Sie nach New

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