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Jerry Cotton - 0525 - Der Teufel mit der weissen Weste

Jerry Cotton - 0525 - Der Teufel mit der weissen Weste

Titel: Jerry Cotton - 0525 - Der Teufel mit der weissen Weste Kostenlos Bücher Online Lesen
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damit sie sich um Mrs. Baker kümmert?«
    Die Stewardeß sah blaß und übernächtigt aus. Steve hatte sie offensichtlich darüber aufgeklärt, was geschehen war, denn Miß Reid warf nur einen kurzen Blick auf den Buckligen.
    »Wie schrecklich, Mr. Cotton!« flüsterte sie stockend.
    »Darf ich von Ihnen überhaupt noch verlangen, daß Sie sich um Mrs. Baker kümmern, Miß Reid? Nach allem, was Sie bereits für uns getan haben?« fragte ich.
    Die Stewardeß lächelte müde und resignierend.
    »Ist es nicht meine Aufgabe, Mr. Cotton?« fragte sie zurück. »Wer sollte es sonst tun? Außerdem wird es doch sicherlich nicht mehr lange dauern, bis wir von hier fort können?«
    Sie sah mich hoffnungsvoll an.
    »Sicher nicht, Miß Reid!« sprach ich ihr Mut zu. »Sheriff Harbin und ich werden bald nach Somerton aufbrechen. Ich werde Ihnen Mr. Dillaggio zur Unterstützung schicken. Können wir Sie so lange allein lassen, Miß Reid?« fragte ich.
    »Gehen Sie unbesorgt, Mr. Cotton«, lächelte die Stewardeß tapfer.
    Harbin und ich verließen Bakers Wohnung und gingen in den Drugstore hinunter. Steve Dillaggio hatte meinem Freund von dem Geschehen in Bakers Wohnung ausführlich berichtet. Der Blick, mit dem Phil bei unserem Eintritt Harbin bedachte, zeugte davon, daß Steve in seinem Bericht den Sheriff nicht übergangen hatte.
    Auch hier im Drugstore war die Temperatur gestiegen. Der empfindlichen nächtlichen Kühle würde wieder eine brüllende Hitze folgen.
    Ich entledigte mich meines Jacketts und trat, um mir ein erfrischendes Getränk zu mixen, an die Eisbox. Es war eine zweiteilige mittelgroße Truhe. Ich ließ das Eisstückchen klirrend ins Glas fallen, gab einen guten Schuß Gin darauf und füllte mit Tonic auf.
    Suchend klopfte ich meine Hosentaschen ab und mußte feststellen, daß meine Zigaretten zur Neige gegangen waren.
    »Kann ich bitte eine Zigarette von dir haben, Phil?« bat ich. Mich hatte plötzlich ein unbezähmbares Verlangen nach einer Zigarette gepackt.
    Phil schüttelte bedauernd den Kopf. »Ich bin völlig abgebrannt.«
    »Mir geht es nicht anders«, knurrte Steve. »Ich habe seit einer halben Ewigkeit nicht mehr geraucht.«
    »Nehmen Sie sich doch welche aus dem Fach, Cotton«, riet Sheriff Harbin. »In einem Drugstore werden doch wohl ein paar Schachteln Zigaretten aufzutreiben sein.«
    »Ich kann hier keine finden«, erklärte ich, nachdem ich einige Fächer aufgezogen hatte.
    »Dann müssen noch welche im Lager sein!«
    »Nun geh schon, Phil«, sagte ich.
    Es vergingen einige Minuten, als Sheriff Harbin plötzlich mit geöffnetem Mund an uns vorbeistarrte. Seine Augen weiteten sich in maßlosem Erstaunen.
    Bevor wir wußten, was los war, schob jemand einen kleinen Koffer zwischen unseren Schultern durch und setzte ihn auf der Theke ab.
    »Was sagt ihr nun?« grinste Phil spöttisch.
    »Wades Geldkoffer!« keuchte Harbin erschlagen.
    »Genau!« sagte Phil. »Er stand hinter der Tür des Abstellraumes. Wie Jerry schon richtig vermutete, hatte Baker gar nicht die Zeit dazu, ihn verschwinden zu lassen.«
    Es war bezeichnend für Steve Dillaggio, daß er in diesem Moment Phil danach fragte, ob er die Zigaretten vergessen hätte.
    Sheriff Harbin legte behutsam die Hand auf den Koffer und sagte andächtig: »350 000 Dollar!«
    »Wollen wir uns nicht erst davon überzeugen, ob das Geld überhaupt in dem Koffer ist?« dämpfte ich seine Begeisterung.
    Phil ließ die Verschlüsse auf springen und hob langsam den Deckel an.
    »Ich werde verrückt!« stöhnte Harbin beim Anblick des Geldes.
    Es waren Zwanzig-, Fünfzig- und Hundertdollarnoten. Jeweils zu tausend Dollar gebündelt und mit äer Banderole der Bank in San Diego versehen.
    »Ob Wade wirklich die Wahrheit gesagt hat?« fragte der Sheriff gespannt. »Sollten das wirklich 350 000 Dollar sein?«
    »Wir können es ja nachzählen«, sagte ich unbeeindruckt. »Es ist sogar richtig, wenn das unter Zeugen geschieht. Wir werden das Geld mit nach Somerton nehmen und dort sicherstellen lassen, Harbin.«
    Steve hatte die Zeitung aus der Tasche gezogen, faltete sie auseinander und legte sie schweigend ausgebreitet auf die Theke.
    Phil packte Bündel um Bündel auf die Zeitung und zählte halblaut mit. Ich sah abwesend auf die Geldstapel.
    »Zwanzigtausend, einundzwanzig, zweiundzwanzig, dreiundzwanzig…« zählte Phil und stapelte das Geld zu Türmen auf.
    Irgend etwas ging in diesem Moment in mir vor. Das Blut strömte mir zum Herzen. Ich starrte irritiert

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